Veränderungen

von Jack Faber © 2022

Am 15. Oktober platzte die Bombe. Peter hatte mit sofortiger Wirkung seinen Posten an Harrington zu übergeben. Lord Harrington war der neue Chef. Peter vergewisserte sich zuerst, ob alles seine Richtigkeit hatte und erwartete Harrington in seinem Büro. Harrington war eine Flasche, um es kurz zu machen. Er war zweifellos ein ausgezeichneter Pferdezüchter, seine Tiere wurden zu Höchstpreisen gehandelt. Darüberhinaus war er ein Volltrottel, schon die ausgeklügelte Telefonanlage in Peters Büro war für ihn ein Problem. Er kannte den Dienst nur aus Berichten und war nur auf oberste Empfehlung hin hierher berufen worden. Das einzig Gute daran war, daß er den Dienst den Anderen überließ und nur stundenlang mit seinen Pferdefreunden telefonierte. Es war alles gut, er zeichnete am Morgen Dokumente ab, dann begann das Teetrinken und Telefonieren. Wenn Peter mal ins Büro kam, — und Peter kam täglich kurz vor Mittag — überließ Harrington ihm augenblicklich das Büro und telefonierte vom Konferenzraum aus. So begann Peters Pensionierung.

Jack hielt sich aus Peters Übersiedlung heraus, er verfolgte ein besonderes Ziel. Eine Nebenbemerkung Henrys brachte ihn auf die Idee. Er hatte aufgrund seiner Stellung freien Zugang zum War Office in Whitehall, der gerade vom neuen Verteidigungsministerium übernommen wurde. Er verbrachte viele Stunden im Archiv, schluckte viel Staub und quälte sich durch die Akten. Er fand keine Akte über seinen Vater, aber alles, was sein Vater dem Kriegsministerium verschaffen konnte. Er hatte tausende Seiten Listen und Berichte fotografiert. Seine Frau arbeitete im Landwirtschaftsministerium der Nazis in München, so hatte er einen guten Zugang zu wichtigen Informationen. Das War Office konnte aus den Warenbewegungen und Versandpapieren leicht Rückschlüsse auf die tatsächlichen Aufenthaltsorte und Truppenbewegungen schließen. In den Kriegsjahren eine unschätzbar wertvolle Information. Irgendwann wurde der Kurier, der die Mikrofilme transportiert hatte, ergriffen und gefoltert. Die gesamte Kette flog auf, alle wurden verhaftet. Zuletzt fand er die Liste der Hingerichteten. Jack brachte seine Notizen zu Jane, gemeinsam vervollständigten sie die Lebensgeschichte ihres Vaters, ohne die Geheimnisse des War Office preiszugeben.

Rose übernahm ganz selbstverständlich die Aufgabe, Sir Peter das Frühstück zu richten. Die Idee kam von ihr und sie fragte Lady Janet und Master Jack, die es selbstverständlich erlaubten. Sie kam üblicherweise nach ein oder zwei Stunden wieder und weder Jane noch Jack fragten sie, wie das Ficken mit dem alten Herrn gelaufen war. Rose und Peter erwähnten es nie, und Jack war sehr froh, daß Rose den gebührenden Respekt und Abstand zu Peter wahrte. Rose flüsterte manchmal beim Ausruhen nach dem morgendlichen Vögeln, wie stolz es sie mache, in beiden Häusern dem Master zu Diensten zu sein. Sie meinte es sehr ernst, kein Scheiß, denn ein gutes Dienstmädchen wußte, wann sie sich für das leibliche Wohl des Masters zu ihm legen mußte. Jack nickte zustimmend, dann lobte er sie und drückte sie sanft an sich. Rose war eine gute Seele.

Er telefonierte ab und zu mit Veronika, es ging ihr gut und sie war dabei, sich vom Filmgeschäft zurückzuziehen. Man ließ sie gehen, denn alle waren froh, daß sie von sich aus diese Entscheidung getroffen hatte. Das waren ihre Neuigkeiten, alles andere verschwieg sie ihm.

Ohne Jane oder Jack einzuweihen hatte Peter einen guten Mann in Frankfurt beauftragt, Veronika beim Hausverkauf zu unterstützen. In aller Stille ging es über die Bühne, Peters Mann war zwar Banker, aber er hatte viel Ahnung vom Immobilienmarkt und ließ sich nicht verschaukeln. Er war sehr geschickt und arbeitete schnell und effizient, die Lage im Süden Münchens war sehr begehrt, das Grundstück mit gut 2.000 Quadratmetern war sehr viel mehr wert als das Haus. Er begleitete Veronika zum Notar und prüfte aufmerksam, damit alles seine Richtigkeit hatte. Veronika war wie erschlagen, der Kaufpreis lag bei fast 12,4 Millionen Mark. Sie würde bis Ende Dezember im Haus bleiben. Peters Mann half ihr auch dabei, ihr Vermögen auf ihr Konto in London zu transferieren. Geld wollte er auch nicht nehmen, das würde er mit Peter regeln.

Sie wollte ihn nach alldem nicht ohne einen guten Umtrunk gehen lassen, sie hatte ein durchscheinendes Babydoll angelegt und erwartete ihn mit dem besten Weißwein, den sie bekommen konnte. Wie groß war ihre Enttäuschung, als der freundliche Mann gestand, schwul zu sein. Er hatte nach der Matura mit einigen Freundinnen seiner Mutter gefickt, aber es machte ihm keine Freude, in den alten und uralten Scheiden zu stochern. Im Gegenteil, ihre faltigen, vom vielen Ficken und Masturbieren ausgeleierten Fotzen ekelten ihn an. Er trank mit Veronika den guten Wein in guter Stimmung und sie zeigte ihm nach der zweiten Flasche, was sie alles anzubieten hatte. Er war recht bald von ihrem süßen Fötzchen begeistert und wollte nur noch hineinspritzen. Spritzen, spritzen, spritzen! Er war der erste Schwule, den sie gnadenlos verführte. Und wie sie ihn verführte! Erst im Morgengrauen ließ sie von ihm ab, als er keinen einzigen Tropfen mehr hervorbrachte. Er lachte und sagte, noch nie hätte ihn eine Frau so toll gefickt wie sie! Er fickte genauso gut wie andere Männer, fand Veronika, und viel leidenschaftlicher. Es war ihr egal, daß er schwul war. Es war ein rundum geglückter Abend und sie verabschiedeten sich als Freunde.

Wie staunten alle, als sie am Weihnachtsabend Hand in Hand mit Peter im Crawley Manor auftauchte. Peter grinste von einem Ohr zum anderen, die Überraschung hatte sehr gut geklappt! Jack wunderte sich kein bißchen, das lautlose Schleusen schaffte Peter mit links. Umso erstaunlicher war, daß Veronika so bereitwillig bei der Geheimniskrämerei mitgemacht hatte. Er war sehr dankbar, daß Peter den Hausverkauf so genial abgewickelt hatte und er nicht, wie er insgeheim befürchtet hatte, für Wochen nach München hätte fahren müssen. Es wurde eines der schönsten Weihnachtsfeste, die sie miteinander feierten.

Rose brachte Veronika in den nächsten Tagen und Wochen alles bei, was zur Führung des Haushalts zu lernen war. Sie mußte lernen, wie hier das Einkaufen funktionierte, was Sir Peter am liebsten aß, daß die Wäsche und die Hemden Sir Peters von der Wäscherei abgeholt und gebracht wurde. Kein Haushalt besaß eine Waschmaschine oder ein Bügeleisen. Und daß man dem Chauffeur ein Sandwich und eine Tasse Tee hinausbrachte, während er auf Sir Peter wartete. Punkt 11:15 fuhr Sir Peter ins Büro und kam exakt um 20:15 zum Abendessen heim. Wenn es später wurde, rief das Büro zuverlässig an. Rose konnte Veronika auch nicht sagen, was Sir Peter eigentlich machte, aber sie wußte, daß das Büro mit Export und Import zu tun hatte und er der große Chef war.

Rose und Veronika konnten sich darauf einigen, den ganzen Lady‐ und Mylady‐Scheiß zu lassen. Rose und Veronika, das war leicht und einfach. Sie wußten beide, daß sie keine Ladies waren. Rose lachte hellauf, als Veronika in stolperndem Englisch fragte, wie man mit Sir Peter schlief. Veronika erkannte ihren Lapsus und lachte auch. Nein, sagte sie, was mußte im Schlafzimmer beachtet werden? Rose begann mit dem Whiskey, seinen Zigaretten und dem Aschenbecher, das alles war ihm wichtig. Wenn er telefonierte, mußte man ihn allein lassen. Medikamente am Abend, Medikamente am Morgen. Zeitungen nur zum Frühstück. Neben dem Bett immer einige saubere Handtücher, um seinen Samen abzuwischen. Er wollte das Leintuch nicht damit versauen. Sir Peter legte großen Wert auf Sauberkeit.

Rose dachte angestrengt nach und was ihr noch einfiel, sagte sie. Und das andere, sagte Rose, das lernen wir in der Praxis. Sie erzählte natürlich, wie Sir Peter ihr signalisierte, daß er ficken wollte. Sie schlug es nie vor, das wäre für ein Dienstmädchen ungehörig. Er war mit zweimal Ficken in der Woche zufrieden und er lag am liebsten unten, andere Positionen eher nicht. Er verlangte nie etwas Perverses, nur gutes althergebrachtes englisches Ficken. Wenn sein Gardesoldat noch nicht stand, schaute er gerne (sehr gerne sogar) bei ihrem Masturbieren zu oder man machte ihn mit Lippen, Zunge und Mund steif. Oft auch beides. Nein, er spritzte nur selten in ihrem Mund. Aber manchmal hielt er ihren Kopf mit beiden Händen fest und spritzte tief in ihrem Rachen. Veronika nickte, das sei kein Problem.

Den Rest finden wir in der Praxis heraus, sagte Rose. Es war das erste Mal, daß Veronika mit Rose intim wurde, Sir Peter war nur Zuschauer. Veronika ergriff die Initiative und entflammte Rose mit Schmusen und Zungenküssen. Sie tauchte ab und leckte Rose zum Orgasmus. Die revanchierte sich und brachte Veronikas Kitzler zum Glühen. Peter hielt es nicht mehr aus, er stürzte sich mitten in Veronikas Orgasmus und fickte sie kniend. Er gönnte sich keine Pause und fickte Rose. So fanden sie bald heraus, daß Sir Peter ihnen begeistert beim lesbischen Spiel und beim Kitzlerlecken zuschaute und sobald er steif war, konnte sich eine auf seinen Schwanz setzen, die andere schaute nur einfach zu. Die beiden mußten entscheiden, wer gerade dran war. In den ersten Monaten wollte Sir Peter täglich ficken, manchmal mit beiden. Veronika führte immer noch ihren Verhütungskalender, sie hatte immer noch ihre Regel. An den riskanten Tagen mußte Rose einspringen. Dieses Arrangement lief sehr gut und einvernehmlich.

Roses Mutter war gestorben. Sie hatte die letzte Zeit allein mit ihren Schnapsflaschen gelebt, Rose schickte ihr alle zwei Monate Geld, hatte sie aber seit Jahren nicht mehr gesehen. Bruder Frank war dem Charme einer vermögenden Witwe erlegen und lebte bei ihr in Schottland, auf der Insel Skye. Die Verbindung war abgebrochen, Rose wußte weder, wie sie hieß oder wo sie genau wohnten. Jack ließ sich mit ihr zum Friedhof fahren, außer dem Geistlichen und den zwei Friedhofsarbeitern waren sie die Einzigen. Jack hatte ihr bei den Formalitäten und den Kosten unauffällig geholfen.

Sie standen nahe beinander wie Geschwister und Jack hatte ihren Arm unter seinen eingehakt. Den Geistlichen hatte Jack gebeten, anstatt einer Ansprache das Gedicht eines Poeten zu rezitieren. Rose heulte Rotz und Wasser, es war der liebevolle Abschied des Poeten an seine Mutter, Abschied und Liebeserklärung in einem. Der Geistliche und die Arbeiter waren gegangen, Rose legte Blumen auf den Sarg und Jack stützte sie. Er ließ ihr Zeit, Abschied zu nehmen, so lange wie sie wollte. Irgendwann versiegten ihre Tränen und sie gingen den kurzen Weg zu einem Gasthaus. Jack bestand darauf, mit Rose gemeinsam zu essen und zu trinken. Er rauchte und hielt ihre Hand über dem Tisch fest. Sie erzählte mit leiser Stimme über ihre Mutter, er hörte geduldig zu, obwohl er all das schon kannte. Er hatte nichts unternommen, ihren Bruder Frank ausfindig zu machen. Er wußte selbst nicht, warum. Frank hatte Mutter und Schwester zurückgelassen, das war seine Entscheidung. Soll er doch in der Hölle schmoren, es war ihm gleichgültig. Immer wieder umarmte er Rose, wenn die Gefühle sie übermannten. Es war ihm egal, daß er den Abstand nicht wahrte, es war ja nur jetzt und nur heute. Aber er war es ihr schuldig, auch der Master hatte eine menschliche Verpflichtung ihr gegenüber genau so, wie sie sich für sein leibliches Wohl und seinen Samenstand einsetzte und sich zu ihm legte.

Als sie in einem Taxi heimfuhren, sagte er, sie könne gerne ein paar Tage freinehmen, doch sie lehnte es rundweg ab. Sie hatte sich zumindest um das Frühstück und das Abendessen ihrer Herrschaft zu kümmern. Er würde mit Jane abends ausgehen und sie brauchte sich auch nicht vor dem Frühstück zu ihm zu legen. Sie solle sich selbst Zeit geben und trauern, Jane und er konnten warten, bis sie sich erholt hatte. Rose drückte seine Hand dankbar und sah zum Fenster des Taxis hinaus. Vielen Dank, lieber Master, danke daß Ihr mit mir fühlt, das bedeutet mir sehr viel!

Sie legte sich 14 Tage weder zu ihm noch zu Peter, sie richtete jedoch pünktlich das Frühstück, ging Einkaufen und räumte das Haus wie immer auf. Sie saß danach am Küchentisch oder auf der rückseitigen Veranda und schrieb Frank einen sehr langen Brief. Jack fragte sie, ob er Frank ausfindig machen solle und sie sah ihn erstaunt an. Ja, geht das denn? Jack lachte, wenn ich etwas will, dann kann ich es! Seine Rechercheure brauchten zwei Tage, um Frank zu finden. Er gab Rose die Adresse und sie dankte freudestrahlend mit einem ihrer fürchterlichen Hofknickse.

Sie nahm sich seines Wohls zwei Wochen nach der Beerdigung an, sie war weich und leidenschaftlich in ihrer Liebe. Sie war sehr dankbar, wie er sie beim Begräbnis behandelt hatte und vögelte ihn eher wie eine Geliebte und weniger als Dienstmädchen. Sie vögelte nur einige Male in der Woche mit ihm, da er zum Ende seiner Probezeit sehr viel von St.Anne's gefordert wurde. Nach dem Ficken lag sie auf seiner Brust und erzählte ihm in allen Details, wie sie gemeinsam mit Veronika den Master Peter verwöhnte. Er hatte mehrmals erfolglos versucht, sie an dieser Indiskretion zu hindern, aber sie lächelte nur und meinte, sie erzähle Sir Peter auch vom Ficken mit ihm. Er gab schließlich auf und hörte ihr aufmerksam zu, für sie waren diese Dinge immens wichtig.

Jane war seit langem schon Sonntags bei Henry geblieben und kam erst Montag Abend zurück. Sie hatte 1000 Fragen und Henry freute sich sehr. Endlich gab es jemanden, der sich für seine Arbeit interessierte. Mit großer Genauigkeit erklärte er auch die kompliziertesten Vorgänge, Zusammenhänge und geschäftliche Überlegungen. Die Mossley Bank war keine Bank im herkömmlichen Sinn, sie hatten weder eine Schalterhalle noch Laufkundschaft. Sie verwalteten das Vermögen einiger Superreicher, brachten Projekte und Financiers zusammen. Die Projekte waren sehr politisch, waren häufig auf Ideen von Politikern, des Adels und des Königshauses hin entstanden. Jane war beeindruckend klug, intelligent und merkte sich alles. Schon recht bald blieb sie auch am Dienstag bei ihm und lernte ungeheuer schnell. Henry saß Sonntag Nachmittag gerne mit ihr und Jack bei einem edlen Glas Wein und lobte Jane gegenüber Jack, daß sie errötete. Häufig merkte Henry an, daß er sich dieses Interesse von seinen Kindern erwartet hätte. Jack warf ein, daß seine Kinder nun mal ganz andere Interessen hatten und in ihren Berufen und Tätigkeiten sehr wohl etwas leisteten. Das Beispiel war eine Schwiegertochter, die pro bono ein Zentrum für Frauen in Not aufgebaut hatte. Henry wußte es, aber er hatte es nie verstanden. Die Details, welche Not manche Frauen litten, gingen bei einem Ohr rein und beim anderen wieder hinaus. Allmählich begriff er, daß er seinen Kindern und Schwiegerkindern besser und genauer zuhören mußte. Es gab auch ein Leben außerhalb der Mossley Bank. Sein Respekt vor Jack wuchs, der Junge hatte Qualitäten weit über seine Qualifikation hinaus.

Jack saß abends gerne mit Jane auf der rückseitigen Veranda, wenn es nicht regnete. Sie hatte nach rund zehn Jahren genug von der BBC. Wie sie vorausgesehen hatte, ging die Wissenschaftsredaktion rückwärts, das Neue und Aufregende hatte immer weniger Gewicht. Ihre Beiträge wurden entstellend gekürzt oder ganz gestrichen. Sie ging inzwischen nur einen Tag pro Woche ins Büro und kümmerte sich nur um ihre Schriftsätze, für den Bürotratsch oder soziale Kontakte hatte sie weder Zeit noch Interesse. Der neue Chef probierte ernsthaft, bei ihr zu landen, ihr Ficken mit James machte ihm Hoffnungen. Sie lachte ihn höhnisch aus und verließ sein Büro, ohne die Tür zu schließen, mehr als diese Unhöflichkeit brachte sie nicht zustande.

Sie überlegte ernsthaft, irgendwie mit Henry und der Mossley Bank zu arbeiten. Die Entfernung bereitete ihr große Probleme. Einerseits war Henrys Büro dort und nicht da. Sie wollte aber auf keinen Fall hin und her pendeln, selbst die Idee, eine Fahrschule zu besuchen und mit dem eigenen Auto zu pendeln gefiel ihr nicht. Sie war mit den Menschen in ihrer Stadt verbunden und verwoben. Wie oft tauchten Freundinnen auf, weil sie etwas zu besprechen hatten und es mit einem Telefonat nicht getan war. Wie oft ging sie allein oder mit Jack aus oder traf Freunde spontan? Das Pendeln kam für sie immer weniger in Frage, je länger sie darüber nachdachte oder mit Jack darüber diskutierte. Sie war so zufrieden, daß sie Peter und Veronika besuchen konnte, wann immer es ihr einfiel. Effingham war ein kleines, verschlafenes Dörfchen und im Haus Henrys würde es kein Problem sein, ein Büro oder einen Wohnraum für sie zu finden. Aber sie fühlte sich dort nicht zuhause. Ihr Zuhause war hier.

Jack dachte laut nach. Zwei Dinge waren ihm sofort aufgefallen. Der Elch und Henrys Hirn. Jane knuffte ihn in die Seite, du brauchst es ja nicht zu erklären, ich kann deinen Gedankensprüngen mühelos folgen. Jack knuffte zurück und bat, sie möge ihrem jüngeren Bruder um Gottes willen Zeit geben, seine Gedankengänge auszuführen. Eine minutenlange kleine Rauferei folgte, dann setzte er fort. Den Elch schiebt man nicht als Ganzes in den Backofen. Man schneidet kleine Stücke heraus und dann überläßt man es Rose, sie zuzubereiten. Schneide das BBC Problem in kleine Stücke und laß es Henry wissen. Bürotratsch und dein Gejammere interessiert ihn sicher nicht, aber deine Gefühle und Gedankengänge betreffend deine bisherige Arbeit und deine beruflichen Erwartungen schon. Jane nickte nachdenklich, er weiß nur prinzipiell, daß ich für die BBC arbeite, aber das hat er sicher schon vergessen. Ich muß noch überlegen, was ich wie ins Spiel bringen kann. Es war offensichtlich, daß Henry sich mehr für sie und ihre Gedanken interessieren mußte. Eine kurze Pause entstand, sie tranken einen Schluck und rauchten.

Und nun zu Henrys Hirn, setzte Jack fort. Du bist jetzt ein Jahr bei ihm, du kannst auf keinen Fall über alles Bescheid wissen. Jane machte eine Grimasse, aber er hatte natürlich recht. Ich muß noch viel lernen, schön. Jack zog genießerisch an der Selbstgedrehten, inhalierte und streckte seine Beine aus. Laß es Henrys Aufgabe sein, nachzudenken. Er hat ein Hirn, da zählen letztlich nur die eigenen Gedanken, die eigenen Ideen. Oder das, was man für eine eigene Idee hielt. Er ist sicher noch nicht soweit, dich als Assistentin zu sehen. Er muß dir noch weit mehr beibringen, schau nur Peter und mich an. Ich bringe nach 5 Jahren einiges zustande, aber ich bin froh, daß er täglich ins Büro kommt und Harrington von jeder Einmischung abhält. Henry sollte in kleinen Portionen herausfinden, was du in der Mossley Bank anstrebst. Daß du für zwei Tage bei ihm bist, ist deine Entscheidung. Laß es oder laß es dabei. Er muß sich eines Tages klar sein, wie wichtig du für die Bank bist, ob du wichtig für die Bank bist. Er wird dann von alleine dahinter kommen, daß die Mossley Bank eines Tages aus dem kleinen, popeligen Büro in der Stadt herauswachsen könnte. Warum keine schöne, pompöse Repräsentanz in der Stadt, mitten in London? Du könntest ja wie andere auch täglich zur Arbeit gehen und trotzdem deinen Freundeskreis, dein Netzwerk, deine Heimat behalten. Ich brauche dir nicht zu sagen, daß ein solcher Gedanke in wenigen Wochen realisierbar ist.

Jane dachte nach. Er hatte recht und sie hatte Zeit genug, um das in Angriff zu nehmen. Sie mußte zuerst wissen, ob sie wirklich in die Mossley Bank wollte. Erst dann kam alles andere. Ich weiß ja noch gar nicht, sagte sie, wie sehr ich in die Bank will. Vielleicht ist das nur eine Schnapsidee, ich könnte auch etwas völlig anderes machen, Reisejournalistin, einen Liebesroman schreiben, oder einfach gar nichts von alldem.

Solche Gespräche liebten sie beide, gemeinsam trinken, rauchen und miteinander schmusen. Meist endeten diese Abende damit, daß sie gesittet hinaufgingen und leidenschaftlich vögelten. Es waren oft nur drei oder vier Abende, die sie miteinander verbringen konnten. Das hatte auch sein Gutes, ihr Sex flachte sich nicht zur täglichen Pflichtübung ab, sie freuten sich tagelang aufeinander. Manchmal überfiel sie die Lust derart, daß sie nur bis zur Wohnzimmercouch kamen und sich die Kleider vom Leib rissen. Daß Rose ihren Kopf neugierig durch die Küchentür steckte und ihnen dabei zuschaute, wußten sie natürlich, aber es machte ihnen nichts aus.

Bis zum Jahresende hatte sich Jane beim BBC völlig zurückgezogen und gekündigt. Natürlich wußten alle in ihrer Umgebung Bescheid und bestärkten sie. Sie hatte es natürlich auch Henry gesagt und ihre Gründe dargelegt. Er verstand sie sehr gut, wenn etwas zu Bruch ging, mußte man reinen Tisch machen und weitergehen. Henry verstand ihre Entscheidung, wenn die eigene Arbeit keine Wertschätzung bekam, wenn man selbst in eine völlig andere Richtung ging als das Unternehmen, mußte man reinen Tisch machen und weitergehen. Nach einigen Tagen dachte Henry nicht mehr daran und erklärte Jane, wieso es manchmal besser war, in Fonds zu investieren und nicht in einzelne Aktien. Jane hörte ihm ganz genau zu und vergaß ihr Leid wegen der BBC.

Erst fiel es nicht besonders auf, daß Harrington nicht im Büro war. Er sollte eigentlich für zwei Tage ins Krankenhaus für einen kleinen Eingriff. Als er dort nicht auftauchte, rief das Krankenhaus in seinem Büro an. Die Suche ging los, hektisch. Er war weder hier noch dort und eben nirgends. Seine Gattin hatte ihn seit Monaten nicht gesehen, sie hatten sich auseinandergelebt. Doch war sie plötzlich alarmiert und schaltete die Stadtpolizei ein. Die war zwar nicht zuständig, aber sie ergriff die Gelegenheit, sich aufzuplustern und wichtig zu machen. Erst am dritten Tag wurde MI5, für das Inland zuständig, eingeschaltet. Peter und Jack ordneten äußerste Zurückhaltung an. Harrington war zwar ihr Chef, aber sie mußten sich auf MI5 verlassen.

Die Entführer meldeten sich am dritten Tag. Ein Polaroidfoto belegte, daß Harrington noch gestern am Leben war. Für seine Freilassung wurden 4 Millionen gefordert. Es gab innerhalb von drei Stunden grünes Licht, die Harringtons hatten das Geld parat. Die erste Geldübergabe ließen die Entführer verstreichen, die zweite schlug fehl, weil die Stadtpolizei nicht zuwarten konnte. Der Festgenommene wußte nur, wohin er die prall gefüllten Reisetaschen liefern sollte, aber das war eine Sackgasse. Der MI5 übernahm, man wartete auf einen dritten Termin.

Am vierten Tag fand man Harrington mit durchschnittener Kehle. Die Spuren am Ablageort waren unbrauchbar, der Schrottplatz wurde von zu vielen Menschen genutzt. Der MI5 hatte nach zwei Wochen eine vielversprechende Spur. Harringtons letzte Geliebte war, was fast niemand wußte, zugleich die Geliebte eines hartgesottenen Kriminellen. Der Mann wurde festgenommen und gestand nach vielen Stunden, die ganze Bande konnte festgenommen werden. Ein einfacher Fall, der unnötig viele Ressourcen verschwendet hatte. Allmählich versandete die Story in der Medienlandschaft. Harringtons Platz blieb 7 Monate unbesetzt.

Nach 7 Monaten wurde Major Colonel Horatio Fox, Lord Fyffe, zum Nachfolger Harringtons ernannt. Peter, der die Abteilungen interimistisch geleitet hatte, war in die Suche nach einem Nachfolger eingebunden und stimmte für Fox. Er kannte ihn nicht besonders gut, aber Fox war zwei Jahrzehnte lang einer der Besten im militärischen Geheimdienst und es gab einige gemeinsame Unternehmungen. Fox hatte lange gezögert, denn es erschien ihm schwierig, vom Militär zum Zivilen zu wechseln. Erst, als der von ihm geschätzte Sir Peter zusagte, ihm als Berater zur Verfügung zu stehen, entschloß er sich. Eine seiner ersten Handlungen war ein schriftlicher, gut dotierter Vertrag mit Peter. Das Büro ließ er für sie beide umbauen. Fox war eingeweiht, daß Peter seinen Sohn Jack als zukünftigen Leiter und Adjutanten ausbildete. Fox und Jack verstanden sich auf Anhieb ausgezeichnet. Peter grinste innerlich, er hatte jetzt zwei Adjutanten auszubilden. Aber Fox war der richtige Mann, mit 47 jung genug und hatte ausreichend Erfahrung.

Natürlich hatte der militärische Geheimdienst andere Aufgaben, doch Fox sah oft Dinge, die sie gemeinsam besser lösten. Das Militär war technisch sehr gut ausgestattet, sie waren mit den feinsten Geräten ausgestattet und hatten keine Hindernisse, auch allerneueste und für andere noch nicht zugängliche Geräte und Methoden zu beschaffen. Fox konnte im Gegenzug Beratung in Fragen zu ausländischen Behörden oder Personen anbieten, eine große Schwachstelle der Militärs. Es war eine Bereicherung für den MI6 und für den militärischen Geheimdienst.

Jack hatte seine Approbation erhalten und verließ St.Anne's schweren Herzens. Er versprach, die Ausbildung des Assistenzarztes zu Ende zu bringen. Aber er war frei und arbeitete an vier Tagen im Upper John Street und drei Tage mit Peter und Fox. Das änderte er, so schnell es ging. Es war besser, täglich in beiden Jobs zu arbeiten. Meist blieb er bis zum frühen Nachmittag im Upper John Street und war nachmittags beim Dienst. Das brachte Ruhe und Beständigkeit, vor allem eine Planbarkeit. Jack nahm sich nur den Sonntag frei und fuhr auch nicht mehr zu Henry. Henry verstand sofort, daß Jack einen Tag ausruhen mußte. Er kümmerte sich um Janes Ausbildung in der Bank, sie kam Montag morgen und fuhr Dienstag Nachmittag wieder heim. Er besprach alle Aktionen mit Jane und ließ sie ihre Vorschläge machen. Sie hatte manchmal gute Vorschläge, manchmal lag sie daneben. Henry erklärte, warum er etwas wie anpackte und warum. Janes Schwachstelle war die mangelhafte Kenntnis über den Adel und Henry hatte keine Idee, wie er das ändern konnte.

Jack freute sich, daß Peters Büro nochmals erweitert und renoviert wurde. Sie hatten ihre drei Schreibtische sternförmig aufgestellt und konnten wunderbar zusammenarbeiten. Schon recht bald entdeckte Fox die recreation rooms. Dieser Trakt der Dienststelle war vor dem Krieg ein Bordell. Man ließ die Räume unverändert und sie gerieten in Vergessenheit, zumindest offiziell. Sie wurden jedoch von Agenten und Agentinnen gleichermaßen genutzt, selbst Peter hatte nach dem Krieg einige Abenteuer in diesen Räumen. Jack gab nur sehr selten nach, wenn eine Agentin ihn dorthin verführte. Fox hingegen wurde sehr rasch zum Stammgast, nachdem es ihm nicht gelang, auch nur mit einer einzigen der 30 Mitarbeiterinnen des Büros anzubandeln. Peter hatte sofort nach seinem Amtsantritt zu Ende des Krieges ein striktes Verbot ausgesprochen und jene, die dagegen verstießen, mußten das Büro verlassen. Die recreation rooms, scherzhaft Hotel Paradiso genannt, sparten Fox eine Menge Zeit und Geld. Peter und Jack grinsten, wenn Fox ungeniert mit einer Agentin am Telefon flirtete und sich mit ihr dort verabredete. Er war aber sehr pflichtbewußt und kam exakt nach einer Stunde wieder zurück. Er war sich natürlich bewußt, daß seine Schäferstündchen peinlich genau protokolliert wurden und daß sich hinter den venezianischen Spiegeln manche Mamsell verbarg, die die Performance der Agentinnen beurteilte. Aber er konnte jeden Tag eine Neue vögeln und sie fickten um Klassen besser als jede Prostituierte.

Im August 1969 war Fox zu Anbeginn seiner Amtszeit bereits gefordert. Die Lage in Irland hatte sich verschärft und der militärische Geheimdienst brauchte Unterstützung. Peter hielt sich zurück und war zufrieden, Fox war hervorragend unterwegs und mit Jack gemeinsam löste er die Aufgabe ausgezeichnet. Sie konnten natürlich nicht verhindern, daß die Gewalt ausbrach. Aber daß kein großer Bürgerkrieg daraus wurde, das war Fox' und Jacks Verdienst.

Im Jahr 1969 waren es vor allem zwei Ereignisse, die den MI5 und den MI6 beschäftigten. Die Krönung von Prinz Charles zum Prince of Wales und der Staatsbesuch der Queen in Österreich. Die erste Mondlandung machte weit weniger Eindruck in England als weltweit. Peter teilte sich selbst ein, Königin Elisabeth II. persönlich nach Wien und Graz zu begleiten. Er nahm Lilly mit und schärfte ihr ein, es sei wie im Krieg. Lilly nickte eifrig, von wegen Ehegelöbnis und so. Sie versprach, sich jederzeit zu ihm zu legen ganz so wie damals im Krieg. Jack schüttelte lächelnd den Kopf, Peter ließ keine Gelegenheit aus. Aber beide Ereignisse liefen wie auf Schienen ab, die ganze Welt verfolgte die Ereignisse über das Fernsehen.

Fernab von den Kameras gab sich Lilly dem Boss hin und das mit aller Leidenschaft, sie hatte ihr Ehegelöbnis ja in London zurückgelassen. Peter genoß die sexuelle Abwechslung und ihre liebevolle Leidenschaft in vollen Zügen. Sie legte sich freudestrahlend zu ihm, wann immer er das signalisierte. Sie fickten in allen Stellungen, am liebsten ließ er sich reiten oder spritzte tief in ihrem Rachen. Lilly wußte, daß er das am liebsten hatte. Sie nahm seinen Schwanz in den Mund und rieb ihn sehr energisch, bis er sich vollständig ergossen hatte. Sie rieb seinen Schwanz noch lange nach dem Spritzen, bis er ganz schlaff wurde, da erst nahm sie ihn aus dem Mund. Sie schluckte seinen Samen, obwohl sie sich sonst niemals in den Mund spritzen ließ. Niemals! Sie genoß die Reise und die sexuelle Abwechslung in vollen Zügen, sie fickte ihn, so oft er konnte und masturbierte selbst von Anfang bis zum Ende ohne Unterbrechung. Oh, verdammt!, wie gut ihr das tat! Sie war sich bewußt, welche Ehre es war, mit ihm zu reisen. Er hätte unter hundert jüngeren Agentinnen auswählen können, doch er wollte ausgerechnet sie, obwohl sie auf die Sechzig zuging. Sie gab natürlich acht auf ihre Figur und kämpfte gegen jedes Kilo zu viel, aber nur die Götter wußten, warum er gerade sie ficken wollte.

Jane hatte in ihrem Umfeld mit aller Vorsicht die Meinung gestreut, wie staubig, klein und unbedeutend das Stadtbüro der Mossley Bank war. Nach Monaten hatte das auch Henry erreicht, einer seiner besten Kunden brachte ihm die Angelegenheit zu Ohren. Er brauchte nicht lange, um die Angelegenheit mit Jane zu erörtern. Sie war sehr erstaunt, das Stadtbüro war wirklich klein und popelig, die Dame dort nur eine Telefonistin. Sie griff das Ganze erst auf, als Henry erneut davon anfing. Es war natürlich nicht in Mossley Banks Interesse, einen Schalterbetrieb aufzubauen, Gott bewahre! Doch Jane entwickelte eine völlig neue Idee. Warum nicht ein exklusiver Herrenklub, wie es mehrere gab, ausschließlich für die Kunden und ausgewählte Herrschaften, mit einigen Büroräumen im Hintergrund? Man wäre mit Telefon und Fax mit seinem Hauptbüro in Effingham verbunden, vielleicht sogar mit dem neuen Computer? Henry telefonierte mit allen Herrenklubs, die er kannte.

Jane wurde beauftragt, die Kosten zusammenzustellen. Sie hatte natürlich schon ein Objekt im Auge, eine ganze Etage im Victoria Palace in der St.James Street, eine erstklassige Adresse, wo es bereits einige Gentleman's Clubs gab. Ihres mußte um einen Tick besser sein als die anderen. Die Renovierungskosten waren hoch, aber gerechtfertigt, um eine exklusive Atmosphäre zu schaffen. Sie präsentierte das fertige Projekt Henry und fuhr zweimal mit ihm ins Victoria. Sie würde es eher The Mossley House nennen als The Mossley Club, es klang edler. Flamingo Bar ginge auch, feixte sie grinsend, die Bar der Proleten, mit einarmigen Banditen und Prostituierten.

Schon gut, sagte Henry, es muß repräsentativ, exklusiv und sehr, sehr vornehm sein. Ein Ort, wo auch höchste Kreise verkehren konnten. Jane warf ein, Peter könnte den Kontakt zu seinem Herrenklub herstellen und man könnte von dort Anregungen aufnehmen. Die wichtigsten Zutaten waren Essen, Trinken, Rauchen und Behaglichkeit. Also Steaks, Whiskey, Zigarren und die besten Stühle der Welt. Im Hintergrund gediegene Büros, in denen man selbst mit der Queen Tee trinken konnte und wo auch ernsthafte Gespräche und Banking möglich waren. Henry war sich sicher, daß das Projekt bei Jane in guten Händen war. Es war ein halbes Jahr vergangen, als er Jane formell beauftragte. Sie stürzte sich sofort in die Arbeit. Sie hatte carte blanche, das Vermögen der Mossley Bank stand hinter ihr. Es ging um ihre Zukunft.

Sie bat Henry, sich darüber Gedanken zu machen, welche zwei, höchstens drei gute Banker in den Büros arbeiten sollten. Sie mußten mehr als nur Banker sein, sie mußten in der Lage sein, mit der Queen selbst Gespräche zu führen. Henry war sehr betrübt, denn solche Banker waren noch nicht geboren. Aber er übernahm die Aufgabe, er würde sich 7 Tage die Woche durch den Finanzplatz London quälen und die Leute suchen. Er fand sie, zwei Gentlemen alter Schule mit tadellosem Ruf und exquisiten Auftreten und nahm sie unter Vertrag. Er nahm ihre Einschulung in Effingham sofort in Angriff. Janes Klub war nach 5 Monaten betriebsbereit, ein golden glänzendes Juwel in Londons Innenstadt. Das Menü steaklastig, die Auswahl der Whiskeys und anderer Getränke exquisit und der Humidor führte die besten Zigarren der Welt. Jane, Jack und Peter waren die ersten und einzigen Gäste, um den Klub zu testen. The Mossley House war für Damen und Herren gleichermaßen, da viele Kunden der Bank Damen aus den höchsten Kreisen waren. Bei der offiziellen Eröffnung waren die 40 besten Kunden der Bank geladen, es war ein durchschlagender Erfolg.

Janet Crawley, Countess of Mossley, führte das House und wurde fürstlich entlohnt. Sie hatte eines der 5 Büros für sich, das schönste von allen. Jack hatte es zustande gebracht, daß Mias Familie die besten Stühle und Sitzgelegenheiten der Welt lieferte. Sie hatte keine Mühe, das Haus zu führen, sie war streng und unnachgiebig mit dem Personal. Sie führte oft die Kundengespräche gemeinsam mit einem der Banker und lernte viel, war aber sehr geschickt im Umgang mit den Kunden. Henry war äußerst zufrieden, die Kunden schwärmten von Jane und dem Mossley House. Janes Idee, das House und Effingham mit einer Computerleitung zu verbinden, war nicht nur modern, sondern auch sehr effektiv. Man lernte allmählich, mit den klobigen Bildschirmen von Honeywell zu arbeiten. Jane speiste jeden Mittag mit Kunden oder ihren Bankern, auch Peter und Jack kamen immer wieder zu ihr. Sie hatte ihren Beruf, ihre Berufung gefunden. Immer mehr setzte sich "Janet's" für The Mossley House durch, obwohl sie selbst es nie aussprach. Man verabredete sich bei Janet's. Dank ihrer journalistischen Ausbildung schrieb sie Artikel für diverse Glanzmagazine, Tageszeitungen und brachte The Mossley House in die Medien. Wenn es ihre Zeit zuließ, las sie weiterhin wissenschaftliche Arbeiten und Artikel. Sie veröffentlichte ihre Zusammenfassungen in verschiedenen Printmedien, aber nie mehr bei BBC.

Veronika lachte gerne, wenn Peter ihr von den Eskapaden von Fox erzählte oder wenn er ihr mit allen sexuellen Details von seinen Fahrten mit Lilly erzählte. Natürlich waren das Geschäftsreisen, er wollte sie immer noch nicht über seine wirkliche Tätigkeit aufklären. Sie hörte es gerne, wenn er richtig saftig erzählte, und das machte sie geil. Wenn sie geil war, wollte sie ficken oder Masturbieren. Ihr Zimmer im Erdgeschoß war ein kleines Privatkino geworden, ein ausgezeichneter Projektor und ein Schrank, in dem sich ihre Filme aus dem Münchner Studio befanden. Sie schaute sich die alten Aufnahmen immer wieder auf dem breiten Sofa an, der war sehr angenehm zum Masturbieren während des Films. Manchmal kam auch Rose hinzu, dann masturbierten sie gemeinsam, jede für sich. Rose war wahnsinnig stolz auf Veronika, da ihre Freundin in diesen Filmen die Hauptrolle spielte. Wenn Peter die Filme schaute, gingen sie anschließend zum Ficken hinauf. Er sah die Filme sehr gerne an, aber er hatte nur selten Zeit dafür. Wenn Peter und Jack unterwegs waren, legte sich Jane häufig zu Veronika, sie liebte die lesbischen Akte mit der Älteren. Sie wußte, daß sie beide bisexuell waren, aber Veronika war die Einzige, mit der sie es auslebte. Wenn Rose bei Veronika lag, sah Jane ihnen kurz zu, doch dann ging sie wieder — Abstand zum Personal halten. Jack und Peter wußten davon und ließen sich gerne davon erzählen.

Jane arbeitete 6 Tage die Woche und hielt sich mindestens einen Tag frei, manchmal auch zwei oder drei. The Mossley House funktionierte auch dann, wenn sie nicht im House war. Sie kam jeden Abend heim, aß mit Jack zu Abend und danach plauderten sie im Wohnzimmer wie immer. Sie trank tagsüber nie und gönnte sich abends zwei Gläser Weißwein und einen Joint wie Jack. Sie konnten inzwischen beide die Sucht perfekt in Schach halten. Jane war rundum glücklich und masturbierte jeden Abend vor dem Einschlafen, das tat ihr sehr gut. Jack freute sich darüber und stellte fest, daß ihr Körper noch schöner und fraulicher geworden war. Jane, ich liebe dich so sehr! wisperte er manchmal in ihr Ohr. Sie schliefen drei oder viermal in der Woche miteinander und sie bestand darauf, daß er am frühen Morgen zu Rose ging, jeden Tag. Sie konnte und wollte in der Früh nicht ficken und wußte ganz genau, daß es ihm am Morgen gut tat. Jack fickte jeden Morgen unter der Woche mit Rose, bevor sie das Frühstück richtete und zu Peters Haus hinüberging, um zu ficken oder gefickt zu werden.

Jane hatte Autofahren gelernt und kaufte sich ein kleines, schickes Cabriolet, einen dunkelgrünen MG. Manchmal fuhr sie mit Jack aus, hinaus in die schönen Wälder um London. Sie besuchte auch mehrmals Henry in ihrem Sportwagen, wenn Jack keine Zeit hatte. Jacks Ordination lief reibungslos, war gut besucht und warf einen kleinen Gewinn ab, den er seinen Kollegen gerne überließ. Er nahm sich nur ein Arztgehalt und war damit zufrieden. Fox war dagegen, daß er pro bono für das Königreich arbeitete und zahlte ihm ein sattes Gehalt. Außerdem bestand Fox auf einem formellen Vertrag. Er war in diesen Dingen nicht umzustimmen, Ordnung muß sein, sagte er, zumindest die grundlegenden Dinge mußten geklärt sein.

Janes 30. Geburtstag wurde mit einer großen Gartenparty im Park hinter dem Haus gefeiert, alle ihre Freunde und Freundinnen kamen. Jack hatte ihr einen goldenen Halsschmuck anfertigen lassen, zwei große J aus Diamanten umschlangen sich kopulierend. Man erkannte sofort das eindeutig erotische Motiv auf dem teuren Schmuckstück, der begnadete Goldschmied ließ es aber trotz der sexuellen Darstellung elegant und gediegen aussehen. Jack flüsterte, sie konnten ja leider keine Eheringe tragen. Sie fiel ihm um den Hals, so sehr freute sie sich. Sie trug es lebenslang.

Jack kam eines Abends heim, Jane erwartete ihn im Wohnzimmer. In ihren Augen leuchteten Sterne, so hell wie noch nie. Er wartete gespannt, dann sagte sie leise, Ich bin schwanger! Er sprang auf und umarmte sie ganz herzlich. Ich freu mich so sehr, stammelte er immer wieder und bedeckte ihr Gesicht mit Küssen. Sie unterhielten sich, was sich nun ändern könnte, daß sie sein Junggesellenzimmer umstellen würden und sich beide abwechselnd um das Baby kümmern wollten. Er würde sich sowohl in der Upper John Street als auch in Peters Büro dementsprechend einteilen, das war für ihn keine Frage. Für Jane war es auch klar, im Mossley House kürzer zu treten. Sie waren sich einig, daß sie ihr Kind nicht einer Nanny anvertrauen wollten. Rose und Veronika seien ja auch noch da, sagte er und sie lachte. Unsere Tochter würde dann schon recht gut ficken können, bevor sie in den Kindergarten kommt, da mußten sie beide herzhaft lachen. Sie freuten sich, gingen noch liebevoller miteinander um. Vorläufig behielten sie dieses Geheimnis für sich.

Doch die Freude hielt nicht lang. Peter erhielt einen der ganz seltenen Anrufe von Veronika. Peter winkte Jack, er solle wie sonst auch die Stichworte notieren. St.Thomas Klinik, Gynäkologie, Zimmer 417. Er legte grußlos auf und rief die Fahrbereitschaft. Dann scheuchte er Jack auf, Jane in der Klinik! Sie rasten dorthin und erfuhren, daß Jane eine sehr schmerzhafte Fehlgeburt erlitten hatte. Sie hatte ganz starke Blutungen, die sich nur sehr langsam stoppen ließen. Die notwendige Ausschabung konnte erst später erfolgen und Jane würde noch 3 oder 4 Tage in der Klinik bleiben müssen. Jack sagte alle Termine ab und blieb bei ihr. Sie brauchten beide mehrere Stunden, bis sie miteinander darüber reden konnten. Er erklärte ihr den medizinischen Hintergrund und sagte, der Gynäkologe hatte vor Jahren richtig diagnostiziert, daß sie keine Kinder bekommen konnte. Die Schwangerschaft war ein Glückstreffer, der sich vermutlich nicht wiederholen würde. Doch sie hatten sich schon so sehr auf das Kind gefreut, daß sie einer Meinung waren. Jede zukünftige Schwangerschaft würden sie begrüßen und froh über jedes Kind sein, das sie bekämen. Er saß neben ihrem Bett und legte seinen Kopf auf ihren Bauch, wenn er einschlief. Jane lächelte, so schön wie jetzt erlebte sie seine Liebe selten.

Die Upper John Street warf dieses Jahr einen großen Gewinn ab. Jack verzichtete wieder und seine Kollegen konnten viel Geld einstreifen. Ihm war es wichtig, daß die Ordination gut lief und die Mittellosen eine ausgezeichnete Behandlung erhielten. Wann immer er konnte, nahm er sich nachmittags frei und verabredete sich mit Jane. Sie verbrachten viele Stunden gemeinsam im Garten oder im Wohnzimmer, sie fühlten ihre Verbundenheit, selbst wenn sie nur nebeneinander saßen und lasen.

Henry kam Mittags und übernahm von Jane. Er sagte es nicht oft, aber ihre Idee zum Mossley House war eine Goldgrube. Er hatte es in der Hand, das Geld bei Steak und Whiskey anzusprechen. Exklusiv und vornehm, ja. Effingham verlor an Bedeutung. Er und die beiden Gentlemen hatten genügend Zeit, sich um die Kunden zu kümmern. Es gab keine Hast, das Mossley House war ein Ort der Begegnung auf höchsten Niveau. Er war sehr dankbar und sparte nicht an Janes Bonifikation. Jane hatte auch angeregt, über ihre Ablöse jetzt schon nachzudenken. Sie lenkte Henrys Aufmerksamkeit auf seinen Enkel Raynor, den sie aufmerksam beobachtet hatte. Er hatte die Schule ausgezeichnet abgeschlossen und sich im London Institute of Economics gut geschlagen. Bevor er sich ins Ausland absetzte, mußte Henry ihn an Bord holen. Sofort, nicht morgen.

Ray war die richtige Wahl, das spürte Jane sofort. Er ordnete sich unter, weil er nach oben wollte, ganz nach oben. Wie alle anderen Angestellten ging er wöchentlich zum Friseur, trug den maßgeschneiderten Smoking und lernte Manieren von den älteren, die zuvor meist als Butler gedient hatten. Ebenso lernte er schweigend und sehr aufmerksam, wie die Bankberater mit den Kunden umgingen und wo sich die Theorie von der Praxis unterschied.

Jane bestellte ihn nach einem Monat in ihr Büro. Sie gab ihm ein umfassendes Feedback. Sie sagte, er entwickle sich zu einem guten Host, ganz genau so, wie es das Mossley House brauchte. Was die Bankgeschäfte angeht, sollte er noch lernen und gut zuhören. Sie lächelte, mir ging es auch so, ich höre dem Bankberater heute noch zu und weiß, wo meine Grenzen sind. Das ist schwer, Ray, aber du bist jetzt 22 und hast genug Zeit, dich darauf vorzubereiten, die Bank eines Tages zu übernehmen. Ray nickte, er wußte, daß sie recht hatte. Danke, Janet, das hilft mir sehr, du hilfst mir sehr! Jane schwieg und Ray erhob sich, um zu gehen. Eines noch, sagte Jane und blickte ihm direkt in die Augen, ich habe natürlich gemerkt, daß du dich in mich verguckt hast. Ray senkte die Augen und blickte auf seine Schuhspitzen. Ich bin natürlich sehr geschmeichelt, daß sich ein junger, hübscher und äußerst kluger Mann wie du sich in mich verliebt. Du mußt aber zwei Dinge beherzigen, erstens bin ich dein Boss. Zweitens bist du ein Mossley wie ich auch. Ich bin für Inzest nicht zu haben, ganz entschieden nicht! Ray blickte hoch und wollte etwas sagen, aber er biß die Lippen zusammen. Es hatte wohl keinen Sinn, daran zu erinnern, daß sie gar nicht blutsverwandt waren. Sein Herz war am Zerbrechen, doch er dankte tränenerstickt für ihre Offenheit und ging. Er hatte seinen Schmerz nach zehn Tagen überwunden und gewöhnte sich wieder daran, ganz eng mit der Frau zu arbeiten, die unerreichbar war. Jane war klug und ließ ihm Zeit.

Veronika hatte mit Peter lange diskutiert und ihm gut zugehört. Sie hatte vom Nichtstun genug, doch was sie konnte, für Pornofilme zu ficken, interessierte sie nicht mehr. Und Peter wußte ganz genau, daß das Pornogeschäft ein schmutziges, niederträchtiges und gefährliches Geschäft war, mit dem er nichts zu tun haben wollte. So war die Entscheidung leicht. Peter fragte, was sie gerne tue. Sie lächelte wie eine Katze und sagte, das sei kein Beruf, sondern Liebe und Lust. Er lächelte auch, ja, meine Liebste! Er ließ nicht locker. Sie errötete und flüsterte, sie liebte Kinder. Er ignorierte die Anspielung. Also Nanny oder Kindergarten. Er tippte auf Kindergarten, geregelte Arbeitszeiten verschiedene Kinder, nicht nur ein verzogenes Gör. Er versprach, sich darum zu kümmern. Zwei Tage später begann Veronika die Ausbildung in einem renommierten Institut und kam nach einem Monat in den begleitenden praktischen Einsatz. Sie war sehr glücklich und dankte es ihm jeden Morgen, so war Peter auch glücklich.

Veronika lernte schnell und sie war sehr glücklich über die Berufswahl. Sie hatte viel Freude mit den Kindern und schloß die Ausbildung nach einem Jahr ab. Sie profitierte davon, daß sie zweisprachig war und kam sowohl im deutschen wie dem österreichischen Kindergarten zum Einsatz. Diplomaten, Geschäftsleute und Bankiers gaben ihre Jüngsten gerne dorthin, da die Kinder so leicht deutsch und englisch lernen konnten. Veronika war am richtigen Ort und in ihrem Wunschberuf. Peter freute sich darüber, denn so mußte sie nicht mehr ihn ihren demütigenden Beruf zurück.