Leni schlief schon immer bei den Eltern. Sie waren bettelarm, sie hatten nur ein Zimmer, das Schlafzimmer, Küche und Wohnzimmer zugleich war, das Klo war draußen auf dem Gang. Der Vater war arbeitslos und und arbeitsscheu geworden, sie bekamen eine kleine staatliche Unterstützung und die Mutter verdiente ein paar Sous mit Näharbeiten, Stricken und Sticken, was sich eben ergab.
Die Schule fiel oft tagelang aus. Alle Welt sprach vom baldigen Krieg, die Franzosen fürchteten sich vor einem deutschen Angriff. Es würde bald kommen, sagten alle.
Lenis Eltern fickten zweimal in der Woche nach dem Mittagessen. Wenn Leni schulfrei hatte und am Wohnzimmertisch ihre Schulaufgaben erledigte, fickten sie keine zwei Meter entfernt im Bett. Anfangs fand Leni es aufregend, aber es wurde bald langweilig. Eine Zeitlang hatte sie sich tief hinuntergebeugt, um es aus der Nähe zu sehen. Papas dicker Schwanz steckte in der engen Scheide Mamas und fickte pausenlos. Mama seufzte, dann stöhnte sie. Sie griff unter ihre Knie und zog sie so hoch, wie sie konnte. Mit ihren fetten Schenkeln und dicken Arschbacken sah sie wie ein fetter Schweinearsch aus. Sie quiekte wie ein kleines Ferkel, wenn Papa ganz fest seinen Saft hineinpumpte.
Abends legte Leni sich nackt auf die Brust von Papa und beide schauten zusammen, wie die Mutter jede Nacht masturbierte. Sie war in den letzten Jahren dick und fett geworden, sie war nicht mehr attraktiv und zum Masturbieren mußte sie mühsam an ihrem dicken Bauch herumgreifen. Sie keuchte vor Anstrengung beim Masturbieren, es war echte Schwearbeit, bis sie sich zum Orgasmus gekämpft hatte. Sie riß die dicken Beinchen weit auseinander, um den Orgasmus auszulösen. Ihr ganzer fetter Körper schwabbelte, wenn der Orgasmus sie beutelte.
Leni lag mit dem Rücken auf Papas Brust und spielte mit ihrem Kitzler, während sie beide Mamas verzweifelten Kampf zum Orgasmus verfolgten. Offen zu masturbieren wie Mama getraute sie sich nicht immer, der fette Körper Mamas wurde im Orgasmus gebeutelt wie ein Sack schwabbeligen Fetts. Das fand Leni nicht sehr attraktiv, aber Vaters Schwanz schwoll bei Mamas Orgasmus an. Die kleine Leni durfte seinen Schwanz streicheln, aber nicht zum Spritzen bringen, hatte die Mama das kleine Mädchen vor Jahren angeschrieen. Meist aber mußte er in ihrer Hand spritzen, sie hielt den Schwanz beim Spritzen einfach fest und er lächelte sanft und satt. Mama warf ihr böse, giftige Blicke zu, wenn die kleine Leni Papas Schwanz in die Hand nahm. Mama entging nichts, nicht das Geringste, sie paßte wie ein Schießhund auf. Leni liebte es, seine Vorhaut über die Eichel gleiten und wieder herausfloppen zu lassen. Papa grinste verschwörerisch, denn er wußte, daß das zum Spritzen führte. Sie umklammerte seinen Schwanz ganz fest, wenn sie beim Kitzlerspiel einen Orgasmus bekam, ihre Hand wackelte beim Masturbieren mit der anderen und da spritzte er immer in ihrer Hand. Sie lenkte seinen Schwanz zu ihrer kindlichen Möse, denn sie mochte es sehr, wenn er seinen warmen Saft über ihre Innenschenkel und vor allem über ihre Muschi spritzte.
Sie hatte sich aber gut im Griff und ließ sich vom Orgasmus nicht fest beuteln. Vielleicht merkte es Papa, aber er sagte nie etwas. Papa war ihr großer Held, sie liebte ihn aus ganzem Herzen im Gegensatz Zu Mama, die fette Frau keifte immerzu und kritisierte alles, was er tat. Leni liebte ihren Vater, ihren Helden in ihren Phantasien und Träumereien. Sie kannte jeden Millimeter seines klobigen Schwanzes, sie wußte haargenau, wie sie seine Vorhaut unauffällig zu reiben hatte, sie wußte ganz genau, wann er über ihre Innenschenkel und ihre kindliche Muschi spritzen würde, denn sie machte es schon seit vielen Jahren.
Papa stritt oft mit Mama, er fand sie unappetitlich und wollte sie nicht mehr ficken. Er wollte viel lieber mit Leni ficken, immerhin begannen ihre Brüste zu knospen, ein weicher Flaum bedeckte ihren Venushügel und abgesehen davon war sie schon bald 12. Die Mutter fauchte ihn an, er sei ein Schwein! Die Verhandlungen zogen sich über Tage hin. Die Eltern fragten Leni nie, ob sie es wollte. Sie hätte es sicher abgelehnt.
Eines Abends hatte Papa sich entschlossen. Er teilte mit den Händen Lenis Schenkel und reizte gezielt ihren Kitzler. Leni wurde so geil und heiß wie noch nie. Papa legte sich auf sie und brachte mit einer Hand seinen Steifen in Position. Er stieß zu, mit einem einzigen Ruck stieß er durch das Jungfernhäutchen. Leni zuckte bei dem unerwarteten Pieks zusammen, doch nur für einen Augenblick. Es fühlte sich sehr seltsam an, seinen warmen Schwanz "da unten" zu spüren. Leni wußte ja, wie das Ficken ging. Er stieß sehr lange rein und raus, am Schluß zog Leni ihre Knie mit den Händen hoch, so wie sie es bei Mama gesehen hatte. Leni merkte, daß sie in dieser Position beinahe zum Orgasmus kam, zumindest in die Nähe. Sie ließ sich nun immer in dieser Position ficken, es machte sie mindestens heiß, um später zu masturbieren. Leni war schlank und rank, das gefiel Papa sehr, er bäumte sich grinsend auf und spritzte die volle Ladung hinein. Leni fand es nicht besonders geil, er rollte sich von ihr herunter und rang nach Luft. Nein, das Ficken gefiel ihr gar nicht. Papa war nicht mehr ihr Held, was er machte, war eklig.
Mama hatte fassungslos zugeschaut, nun beschimpfte sie ihn lautstark. Leni fühlte sich schuldig und weinte ein bißchen. Er schimpfte patzig zurück, sie sei doch daran schuld, sie, das fette Schwein! Sie verstummten, Mama masturbierte noch eine Viertelstunde wie jeden Tag und löschte dann das Licht. Ab nun fickte Papa Leni jede Nacht, er war sehr zufrieden und Leni ekelte sich, das Ficken war nicht fein, sondern schmutzig und demütigend. Es gab kein Vorspiel, rein gar nichts. Er legte sich auf Leni, er fickte höchstens 5 Minuten und sie zog die Knie ganz fest an und hoch, denn so spürte sie das Ficken und Spritzen ganz deutlich, dann spritzte er gewaltig hinein. Das bittere Keifen von Mama hörte er schon längst nicht mehr. Wenn Leni beim Ficken ein wenig heiß geworden war, wartete sie, bis sie beide schliefen, dann masturbierte sie.
Zwei Jahre später klatschte er mit dem Gesicht in seinen Teller Grießbrei, er war tot. Mama weinte bei der Beerdigung, weil sie seinen Grießbrei vergiftet hatte. Leni stand mit steinernem Gesicht am Grab, sie weinte keine einzige Träne. Sie hatte Papa immer gemocht und geliebt, aber seit zwei Jahren nicht mehr. Sie nahm es ihm übel, daß er sie zwei Jahre lang täglich gefickt hatte, obwohl es sie nicht erregte.
Mama hatte sich mit Madame Cheng geeinigt, Leni für 30 Tausend Francs in ihre Dienste zu nehmen. Madame Cheng bedauerte, daß Leni mit 14 Jahren keine Jungfrau mehr war, da hätte sie 50 Tausend gezahlt, sagte sie mit Bedauern. Mama nahm die 30 Tausend, Madame nahm Leni in ihrem eleganten Citroen mit und sie sah Mama nie wieder.
Leni begriff sofort, daß sie kein Zimmermädchen in Madame Chengs Etablissement werden sollte. Ein Schneider kleidete sie neu ein, Madame gab ihr das Fräulein Yvette bei, um sie einzuschulen. Yvette war ein sehr freundliches und beliebtes Mädchen. Sie zeigte Leni alles, wie das Ganze funktionierte. Es gab den berühmten Flamingo‐Club, wo es ein Entertainment gab, Musik, Alkohol und Mädchen. Durch einen schmalen Gang gelangte man in das benachbarte Haus, das Hotel de l'Orient. Der Mann bezahlte im Voraus an der Rezeption für Zimmer und Ficken, dann ging er mit dem Mädchen aufs Zimmer. Yvette erklärte Leni ganz detailliert, was zur Verfügung stand. Wo die Kondome waren, wie man telefonisch eine Flasche Wein oder Champagner bestellte, wo man sich nach dem Ficken im Bidet waschen konnte. Manche Männer waren grob, sie sollte mitspielen, so lange es ihr nicht zuviel wurde. Sonst sollte sie die Klingel drücken und Pierre, der hünenhafte Bär, wäre sofort da. Er würde dem Mann eine auf die Nase geben und ihn hinauswerfen. Leni machte einen Knicks, als sie Pierre per Handschlag begrüßte. Er war wirklich groß und stark wie ein Bär, aber er lächelte sehr freundlich. Unter seinen Achseln waren die Griffe seiner Pistolen gut zu erkennen. Leni war augenblicklich in ihn verliebt.
Nach einer Woche ging sie mit dem ersten aufs Zimmer, ein Kaufmann aus Marseille. Yvette versprach, alles durch das Spionloch im Nachbarzimmer zu beobachten, für alle Fälle. Leni errötete tief, als sie vor dem Kunden gehend an Pierre vorbeiging. Sie war in ihn verliebt und ihr Herz machte einen kleinen Sprung, als er ihr aufmunternd zulächelte. Sie beschloß in einem Bruchteil einer Sekunde, mit Pierre zu ficken. Sie ließ den Kaufmann ins Zimmer kommen und nach kurzem fickten sie. Er war nicht begeistert, ein Kondom nehmen zu müssen, aber Leni bestand darauf. Zwanzig Minuten später hatte Leni das Geld redlich verdient, der Kaufmann ging befriedigt, während sie sich die Muschi auswusch. Sie ging auf den Gang, wo Yvette und Pierre standen. Sie gab beiden einen Kuß auf die Wange und bedankte sich fürs Wachestehen.
Am 8. Juni 1940 marschierten die Deutschen in Paris ein, Leni war schon 18 und hatte die letzten 4 Jahre im Flamingo‐Club gearbeitet. Madame war sehr zufrieden mit ihr, sie war bei den Gästen sehr beliebt und brachte viel Geld ein. Leni betrachtete das Ficken als Arbeit und fickte, so oft sie gebucht wurde, es gab fast keine problematische Kunden.
Sie hatte mit Pierre sofort eine Affäre begonnen, er war der einzige, mit dem sie etwas Seelisches verband und der sie als einziger ohne Kondom ficken durfte. Er hatte vor dem ersten Mal gesagt, die Frauen würden ihn meiden, weil er nur einen sehr kleinen Schwanz hatte. Leni sagte, das sei ihr egal und wollte seinen Schwanz sehen. Pierre errötete, aber er zeigte ihn. Er stand im Anzug vor Leni und zog ihn aus dem Hosenschlitz. Tatsächlich, ein kleiner Bubenschwanz, der an den Schwanz eines Knaben erinnerte. Sie zog die Vorhaut mehrmals zurück und fragte ihn, ob er ihr das Spritzen zeigen würde. Pierre nickte und masturbierte stehend. Es sah komisch aus, der riesenhafte Mann, stehend im Anzug, masturbierend. Doch Leni sah ganz aufmerksam hin. Sein Schwanz wurde steif und größer, und sie war überzeugt, sich von ihm ficken lassen können. Sie hielt ihn auf. "Komm, Pierre, leg dich zu mir und laß uns ficken!"
Das war ihr erstes Mal. Er fickte ein bißchen unsicher und ungeschickt, aber er fickte und spritzte hinein. Sie umarmte ihn und sagte, wie sehr sie ihn liebe. Er blieb ihre einzige Liebe, seit ihrem Vater. Sie lächelte zufrieden, als Pierre das erste Mal hineinspritzte. Sie ließ ihn zu Atem kommen. "Du mußt länger ficken, mein Liebling! Und du mußt mit dem Spritzen warten, bis ich meinen Orgasmus hatte. Ich werde beim Ficken meinen Kitzler masturbieren und wenn ich zum Orgasmus gekommen bin, dann darfst du hineinspritzen, okay?" Er nickte traurig. "Ich habe noch nie ein Mädchen masturbieren sehen," hauchte er. Lene setzte sich abrupt auf. "Erzähle mir alles, aber von Anfang an!" und er begann zu erzählen.
"Mein Vater war mein großer Held, mein bester Freund. Er wurde ermordet, als ich 11 war, man hat den Mörder nie gefunden. Er hat mir alles gezeigt, wie man Tierfallen aufstellte und ließ mich mit seinen großen Pistolen schießen. Meine großen .44er Automatik‐Pistolen sind das Einzige, das mir von ihm blieb. Ich schlief bei ihnen im Ehebett und er ließ mich grinsend beim Ficken zuschauen, "damit du es lernst!" Ich war immer aufgeregt, wenn sein dicker Schwanz die Schamlippen der Mutter teilte und in ihr kleines Loch eindrang. Er fickte sie immer sehr lange, dann hielt er inne und pumpte alles hinein. Mama schien es sehr zu gefallen, das Gefühl hatte ich. Sie sah immer belustigt zu, wenn er mich masturbierte und zum Spritzen brachte. Nachdem er tot war, blieb ich mit Mama allein im Ehebett. Sie lachte laut, als ich zu masturbieren begann, der Druck war sehr groß. "Sei nicht kindisch," sagte sie lachend, "komm ficken, richtig ficken!" So kam es, daß ich sie jeden Abend ficken durfte. Sie fragte immer blöde, ob ich brav gewesen war und ließ mich ein zweites und drittes Mal hineinspritzen, denn in den Anfangsjahren mußte ich sehr oft spritzen. Alle paar Wochen kam der eine oder andere Freund meines Vaters, um mit Mama zu ficken. Sie sagte mir lächelnd, es sind gute, herzensgute Kerle, und eine Frau brauchte auch das Ficken. Aber sie war keine Nutte, sie ließ sich nur von Papas Freunden ficken, einmal in der Woche. Ich schaute ihnen beim Ficken immer zu, sie schien es wirkich zu genießen und hatte immer öfter einen Orgasmus beim Ficken. Ich fragte einmal neugierig, ob sie denn nicht masturbierte? Sie blickte mich sehr seltsam an und sagte nach einer Weile, "ja, klar doch, beinahe jede Nacht, wenn du schon schläfst. Es ist etwas sehr Privates, da will ich nicht, daß du mir zuschaust!" So kam es, daß ich noch nie ein Mädchen masturbieren gesehen habe."
Pierre schaute grübelnd zu Boden. Und, wie gings weiter? fragte Leni. Er setzte fort. "Wir fickten täglich bis zum Schluß, gegen Ende weniger. Sie starb, als ich 32 war, dann fickte ich alle Mädchen im Flamingo, aber sie wollten kein zweites Mal, weil ich so einen kleinen Schwanz habe. Ich habe seit drei Jahren nicht mehr gefickt, ich bin jetzt 35." Leni blickte auf. "Du bist genau 20 Jahre älter als ich, mein Liebling, ich bin schon 15!" Sie ließ Pierre vor dem Ficken zuschauen, wie sie masturbierte, und nach ihrem Orgasmus fickte er sie und spritzte hinein. Er lernte, das Spritzen zurückzuhalten, sie fickten und Leni masturbierte, nach ihrem Orgasmus spritzte er augenblicklich hinein. Es war für sie beide eine gute Lösung.
Leni erzählte ihm alles, was sie erlebt hatte. Wie sie das Ficken ihrer Eltern beobachtet hatte. Wie die Mama wie ein kleines Ferkel quiekte, wenn Papa hineinspritzte. Wie sie schon immer Papas Vorhaut vor und zurückschob, bis er spritzte. Ja, er spritzte jeden Abend in ihre Hand, wenn sie zusammen das Masturbieren ihrer fetten Mama beobachteten. Sie vermutete, daß ihn der Orgasmus von Mama so sehr aufgeilte, daß er spritzte.
Wenn sie selbst gleichzeitig mit der dicken, fetten Mama masturbierte, wurde er sehr geil und sie hielt seinen Schwanz wackelnd fest, bis er seinen Saft über ihre Innenschenkel und ihre kleine Möse spritzte, das fand sie sehr toll. Wie er sie entjungferte und fickte, jeden Abend, zwei Jahre lang, bis vor einem Jahr. Er war nicht mehr ihr großer Held, sondern ein elender Wicht, der jeden Abend in sie hineinspritzte. Er wasr vor einem Jahr gestorben und Leni hatte den Verdacht, daß Mama ihn vergiftet hatte. Seither arbeitete sie hier im Flamingo.
Der Flamingo‐Club war nun jeden Abend brechend voll, die Deutschen liebten die jungen Französinnen, sie hatten genug Geld in der Tasche und geizten nicht. Leni hatte von morgens bis abends zu tun und konnte erst spätnachts mit ihrem Pierre ficken. Pierre war ein Baum von einem Mann und er war unglaublich stark. Er hatte ein freundliches Gesicht, das aber bei Notwendigkeit recht unfreundlich werden konnte. Er war den unbestritten beste Beschützer des Stockwerks und begleitete fallweise Madame auf heiklen Wegen. Alsbald übernachtete er jede Nacht bei Leni, sie waren fast ein richtiges Ehepaar. Pierre war kein Genie beim Ficken, aber Leni hing sehr an ihm und sein Ficken war ihr gut genug. An gewissen Tagen ließ sie ihn nicht hineinspritzen, da nahm sie seinen Schwanz in den Mund, masturbierte seinen Schwanz ordentlich und ließ ihn in den Mund, in den Rachen spritzen. Sie lächelte schelmisch, wenn sie seinen Saft schluckte. Pierre hatte jetzt tagsüber mehr zu tun, weil die Deutschen sehr grob werden konnten und er regelmäßig Nasen blutig schlagen mußte.
Auch Leni mßte nun öfter nach Pierre klingeln, um einen groben Kerl rauszuschmeißen. Eines Tages lief alles schief.
Der betrunkene Deutsche, ein kleiner, knochendürrer Offizier, wurde nach dem Ficken sehr grob. Er prügelte auf Leni ein, als ob sie der Feind wäre. Er schlug ihr ein blaues Auge, doch sie kam nicht an die Klingel. Er steigerte sich in Raserei und zückte seinen doppelschneidigen Dolch. Er schnitt sie an den Beinen und den Armen und war drauf und dran, ihr den Dolch ins Herz zu stoßen. Sie wehrte sich mit ungeahnten Kräften und rammte seinen Arm mit dem Dolch in den Hals. Er röchelte und sank hintenüber, er war nach wenigen Augenblicken tot.
Pierre stürzte herein und erfaßte die Situation sofort. Zuerst schaute er sich Lenis Wunden an, aber sie waren nur oberflächlich. Pierre telefonierte auf dem Gang, dann wickelte er den Toten in das Leintuch und trug ihn zum Hinterausgang, wo er ihn auf die Ladefläche eines wartenden Wagens warf. Man würde ihn weit entfernt in einem Wäldchen, in der Seine oder einem Park entdecken, ohne Hinweis auf den Flamingo‐Club. Pierre blieb bei Leni, bis der Arzt kam. Die Wunden waren schnell genäht und verbunden. Pierre sprach mit Madame, daß Leni einige Tage nicht arbeiten konnte. Madame war besorgt, aber Pierre sagte, in einer Woche habe Leni es überstanden. Eine Woche später wurde Leni zu Madame ins Büro gerufen.
Das Büro war düster, aber sehr gediegen möbliert. Madame trug wie immer ihre chenesische Prachtkleidung, ihre Haare unter einem goldenen Krönchen glatt frisiert, das Gesicht dick geschminkt. Man hätte nicht sagen können, ob sie 20 oder 70 war. Sie lächelte freundlich und hieß Leni, sich zu setzen. Sie befahl einem unsichtbaren Diener, zwei Limonaden zu bringen. Sie zündete sich eine Zigarette an einem langen Spitz an und schaute Leni ernst durch den Rauch an. Leni schüttelte den Kopf, danke, sie rauchte nicht.
"War eine starke Sache, das vor einer Woche," sagte Madame. Leni nickte, "es war reine Selbstverteidigung, entweder er oder ich." sagte sie ganz ruhig. Madame nahm einen tiefen Zug aus der Zigarettenspitze. "Aber natürlich, meine Liebe. Gottseidank funktioniert Pierres Notfallplan immer noch perfekt. Pierre ist ein tüchtiger Kerl, findest du nicht!?" Leni blickte auf, die schwarzen Augen verrieten nichts. "Ich weiß es, deshalb ist er mein Liebhaber," sagte Leni. Sie wußte, daß Madame darüber vom ersten Tag an Bescheid wußte. Madame nickte, drückte die Zigarette aus und bereitete die nächste vor. "Ich möchte dich fragen, ob es dich bedrückt, einen Menschen getötet zu haben." Leni war überrascht von der Wendung, aber sie antwortete gleich. "Nein, Madame, ich habe weder Alpträume noch Gewissensbisse. Er hätte mich getötet, da bin ich ganz sicher. Ich wehrte mich automatisch, weil es über die üblichen Schläge hinausging, er wollte mich töten, gottverdammtnochmal!" Leni unterdrückte die Tränen des Trotzes.
Madames Gesicht wurde sehr ernst, sie hätte jetzt auch 90 sein können. "Ganz klar, mein Kind! Ich wollte eigentlich nur wissen, wie du zum Töten generell eingestellt bist. Bist du eine Mörderin?" Madames Frage klang schneidend. Leni dachte ein paar Augenblicke nach. "Nein, ich glaube nicht, Madame. Ich habe getötet, weil es sein mußte." Madame nahm einen tiefen Zug. "Die meisten Menschen halten mich für eine Chinesin. Aber ich wurde in Indochina geboren, die Franzosen waren Besetzer meiner Heimat. Als ich noch jung war, lebte ich im Widerstand, ich habe damals viele Franzosen getötet. Das war damals und dort richtig, dazu stehe ich. Nach dem Ende der Besatzung bin ich hierher, habe eine neue Identität angenommen und habe eines der besten Bordelle der Stadt erbaut." Sie schwiegen beide, sie dachten über unterschiedliche Dinge nach. Leni wußte nichts über Indochina, aber sie verstand Madame Cheng.
Madame Cheng fuhr fort. "Ich jetzt wieder im Widerstand. Die Besatzer sind jetzt die Deutschen." Leni zuckte zusammen, Madame bei der Résistance? Madame sah es ihr an. "Ich bin zu alt, um mit der Waffe in der Hand in den Untergrund zu gehen. Aber ich tue trotzdem alles, was notwendig ist." Leni nickte zustimmend. "Das habe ich mir noch nicht überlegt, da man als junges Mädchen nicht an die Résistance denkt." Madame richtete sich die nächste Zigarette geschickt und überlegte ihren nächsten Schritt.
"Heutzutage führt man den Krieg nicht nur mit dem Gewehr in der Hand. Die Résistance läßt die schlimmsten Gegner von Scharfschützen erledigen, manche aber auch von zarter Frauenhand. Das ist manchmal auch effektiver." Sie sah, daß Leni sie fragend ansah. "Unser Nachttaxi bringt fast jede Nacht eine Leiche fort, ein Service, der bisher sehr gut funktioniert." Leni riß die Augen auf. "Jede Nacht, Madame?" hauchte sie ungläubig. Diese nickte. "Wir legen die Leichen immer an unterschiedlichen Orten ab, so daß keine Spur zu uns führt. Wir müssen erst aufhören, wenn die Deutschen herausfinden, daß sie alle zuletzt im Flamingo oder im l'Orient waren." Leni starrte auf den Teppich. Es war umwerfend, was Madame da sagte.
"Wie denkst du über die Besatzer? Verdienen sie nicht den Tod?" fragte Madame leise und zog an ihrer Zigarette. Leni antwortete sofort. "Nein, Madame. Ich kenne viele Deutsche, nun schon seit über drei Jahren. Die meisten sind freundlich, ehrlich und gute Menschen, die mal eine hübsche Französin ficken wollen. Das, finde ich, geht in Ordnung. Alle Männer und junge vor allem, müssen ficken. Nur unter den Schlägern, unter den groben Typen gibt es einige, die ich gerne in den Arsch treten würde. Und, wenn sie echte Verbrecher sind, wäre ihr Tod auch gerechtfertigt." Leni blickte nun in Madames Augen und war gespannt, immerhin hatte sie widersprochen, oder? Madame lächelte plötzlich. Sie hatte genau des gehört, was sie hören wollte.
"Die Résistance achtet sehr genau, über wen sie das Todesurteil spricht. Bei den Scharfschützen ist es oft notwendig, auch Unschuldige zu töten, damit Scharfschütze und Begleiter entkommen können. Eine geschickte Attentäterin hat es aber nur mit dem einen zu tun. Selbst da gelingen nicht alle Anschläge, weil es immer etwas Unvorhersehbares gibt." Madame zündete sich eine neue Zigarette an, bevor sie direkt fragte.
"Wärest du bereit, Menschen für die Résistance zu töten?" Leni zögerte. "Wenn es wirkliche Verbrecher sind," sagte sie, "nur wenn es wirkliche Verbrecher sind, an deren Hand Blut klebt. Das sind nicht alle, nicht jeder. Ich habe gezögert, weil ich mich dann blind darauf verlassen müßte, daß die Résistance nur diese verurteilt, nicht etwa aus strategischen Motiven, nicht aus persönlichen Motiven. Nur darum habe ich gezögert, Madame."
Madame klopfte die Asche von der Zigarette. "So weit ich weiß, hat mir die Résistance bis heute nur echte, wirkliche Schweine benannt. Ohne Ausnahme. Aber ich muß zugeben, selbst nachgeprüft habe ich es nur selten. Meist wußte ich auch vorher schon Bescheid, welcher unserer Gäste ein Schweinepriester ist. Aber du hast recht, im Prinzip verlasse ich mich auf das Urteil der Résistance. Und ich kenne die Person, die mir das Urteil sagt, es sind grundehrliche Menschen, die keine Spielchen spielen. Sie wollen die faulen Äpfel ausmerzen, vielleicht retten sie Unschuldige. Manche Menschen verachten mich, weil ich eine Puffmutter bin, aber ich gehe nur und ausschließlich nach meinem Gewissen und meinem Gerechtigkeitsgefühl vor. Ich spiele keine Spielchen. Wer mir schräg kommt, dem lasse ich die Nase blutig schlagen, Ja. Aber ich lasse niemanden umbringen, nur so, weil ich wütend bin."
Madame hob kurz ihre Hand, und der unsichtbare Diener, ein älteres Mädchen, brachte zwei Tassen Tee. Sie tranken schweigend und jeder dachte über die Sache nach. Leni beendete das Schweigen, indem sie die Teetasse zur Madame hinstreckte. "Ich bin mit an Bord, Madame! Ich habe Euch gesagt, wie ich dazu stehe, ich tue es, wenn Ihr es mir befehlt!" Madame, die ihre Augen geschlossen gehalten hatte, sah nun Leni direkt in die Augen und hob ihre Teetasse, bis sich die Ränder berührten. "Magdalena, ich werde dich nicht enttäuschen, das schwöre ich bei allem, was heilig ist!" Sie tranken die Tassen leer, dann hatte Leni tausend Fragen. Erst gegen Ende stellte sie ihre Wichtigste. "Wie ist's mit Pierre, mit den anderen?" Madame lächelte freundlich, beinahe stolz. "Pierre und alle, die vor dir schon da waren, gehören zur Résistance. Bei den jüngeren sei vorsichtig und frage lieber, bevor du etwas preisgibst. Okay?" Leni nickte und durfte dann gehen.
Leni ging in ihr Zimmer und fragte im Vorübergehen Pierre, ob er zu ihr käme? Pierre telefonierte kurz mit Aldo, seinem Ersatzmann und kam ins Zimmer. Er sah, wie aufgewühlt sie war, setzte sich neben sie und legte einen Arm um ihre Schulter. Er wartete, bis sie sprach. "Ich war gerade bei der Madame, Pierre. Sie hat mich für die Résistance angeheuert, als Attentäterin. Was sagst du?" Sie kannte die Antwort, aber sie wollte mit jemandem sprechen, von jemandem in den Arm genommen werden. Genau das tat Pierre jetzt. "Für mich ist das völlig okay, Liebes. Ich bin mit dabei und werde jeden deiner Schritte überwachen, dich nie allein lassen. Gut?" Leni nickte eifrig und ließ ihren Tränen freien Lauf. "Es ist nichts, Brummbär, ich bin nur erledigt, es ist keine leichte Entscheidung für mich. Eher ein Riesensprung in schwarzes Wasser, wo man den Grund nicht sieht!"
Erst nach 14 Tagen gab ihr Yvette ein kleines braunes Fläschchen. "Drei Tropfen Krankenhaus, sechs Tropfen Friedhof. Kannst du dir das merken?" Leni nahm das Fläschchen und versteckte es in ihrer Handtasche. Sie nickte, 3 und 6, leicht zu merken. Dann sagte Yvette "Wenn ich dir den Kunden bringe und die Worte sage 'die da ist genau richtig für dich!', dann ist es die Zielperson. Du wirst an meinem Blick merken, daß es mir ernst ist. Okay?" Leni nickte, "'die da ist genau die richtige für dich!', das habe ich kapiert, Yvette!" Leni wußte, daß Yvette die zweite Geige im Haus spielte und daß sie die Befehle direkt von Madame bekam.
Am nächsten Abend, es war wieder Hochbetrieb, schäkerte Yvette lange mit einem Offizier mit viel Lametta, dann kam sie mit ihm Arm in Arm zu Leni. "Die da ist genau richtig für dich, Hans Peter!" Leni schnappte sich den gutaussehenden Gentleman, blickte forschend in Yvettes Augen und flötete "Danke, Yvette, daß du mir den Kavalier überläßt!" In Yvettes Augen glomm kurz ein Funke auf, es war also ernst. Leni ging mit Hans Peter gurrend und flirtend zur Rezeption, und nachdem er bezahlt hatte, gingen sie aufs Zimmer. Der Champagner kam ein paar Minuten später, Leni war schon nackt und schenkte den Champagner ein. Sie stieß mit Hans Peter an und ließ sich ficken. Er wurde immer langsamer, unsicherer und griff sich ans Herz. Es waren kaum 5 Minuten vergangen, da fiel er seitenüber auf den Teppich. Leni klingelte und Pierre kam. Er fühlte den Puls des Deutschen, schüttelte seinen Kopf mißbilligend und drückte dem Mann die Kehle mit seinen Pranken zu. Er ließ ihn erst nach ein paar Augenblicken los und vergewisserte sich. "Er ist tot" sagte er zu Leni. Er ging zum Telefon am Gang und sprach zwei‐drei Worte, dann wickelte er den Toten ins Leintuch und trug ihn auf der Schulter zum Hinterausgang. Das Nachttaxi wartete schon, er verstaute den Leichnam gemeinsam mit dem stummen Beifahrer unter einer dreckigen Plane und dann war's vorbei. Oben in Lenis Zimmer tranken sie noch ein Glas Champagner, er packte das kontaminierte Glas in ein Taschentuch und ging, sie wusch sich und ging wieder in das Flamingo. Sie stellte sich neben Yvette und flüsterte "Erledigt. Ist gerade weggefahren." Yvette lächelte kurz und drückte ihre Hand. Leni ging zum nächsten Tisch und feierte dort wie immer.
Leni ließ sich von Pierre zeigen, wie man eine Kehle durchschneidet. Er ließ sie mit dem Zeigefinger üben, wie stark sie den Schnitt ausführen mußte. Und noch fester, "bis du das Rückgrat an der Klinge spürst," sagte er. Pierre gab ihr ein rasiermesserscharfes kleines Messer mit einem breiten Heft. "Damit du dich nicht an der Hand verletzt," erklärte er. "Das muß kein großes Messer sein, eines wie dieses genügt und ist leicht zu verstecken." Leni hatte Yvette gesagt, daß das Gift nicht zuverlässig war, und wenn der Kerl noch atmete, würde sie ihm die Kehle durchschneiden. Yvette nickte, "nimm vielleicht 8 oder 10 Tropfen, vielleicht ist es wirklich nicht stark genug."
Leni hatte in einem halben Jahr etwa 40 Männer getötet, nur zweimal mußte sie dem Sterbenden die Kehle durchschneiden. Dann aber kamen lästige Kriminalisten, die lästige Fragen stellten. Sie waren unter Beobachtung. Leni fuhr mit ihrem Opfer per Taxi in jeweils unterschiedliche Hotels, gab 12 Tropfen in den Champagner und 15 Minuten später folgte Pierre mit dem Nachttaxi. So wurden die Beobachter nicht fünfig, man fand immer wieder die Opfer an verschiedenen Stellen, die Opfer hatten sich ordnungsgemäß in den Hotels registriert. Die Damenbegleitung sah keiner, das war doch Sinn der Sache. Nach Monaten belagerten sie das Flamingo nicht mehr, der Serienmörder trieb sein Unwesen in ganz Paris, nie im gleichen Hotel. Man war wieder bei Null.
Madame rief Pierre und Leni ins Büro. Sie kam gleich zur Sache. "Die Deutschen ändern ihre Strategie, sie ziehen viele Offiziere nach Polen und Russland ab. Die Résistance wartet ab." Sie nahm ein dickes Bündel Geld aus der Schublade. "Macht ein paar Tage frei, Kinder, ihr habt euch einen Urlaub verdient. Fahrt in die Normandie oder sonstwohin, ich brauch's nicht zu wissen. Lebt ein paar Tage wie Fürsten, kommt aber nach spätestens 8 Tagen wieder. Wenn was vom Geld übrig ist, bringts mir wieder. Aber laßt es euch gut gut gehen, ihr seid ein erfolgreiches Paar." Die beiden bedankten sich und gingen. Im Korridor fiel Leni Pierre um den Hals. "Unser erster gemeinsamer Urlaub!" sagte sie unter Tränen. Pierre lachte und sagte, er freue sich sehr, ein paar Tage mit ihr allein zu sein.
Sie mieteten einen Wagen, überprüften dreimal, daß sie die Passierscheine eingesteckt hatten und fuhren 6 Tage der Loire entlang, bestaunten die fabelhaften Schlösser, schliefen in den besten Hotels und aßen in den besten Restaurants. Es war ein sehr schöner Urlaub, und als sie am siebten Tag wieder in Paris waren, war noch mehr als die Hälfte des Geldes übrig, rund 13.000 Francs. Von der Autovermietung gingen sie zu Fuß zum Flamingo. "Etwas stimmt nicht," sagte Pierre und hielt Leni am Arm an. Das Flamingo war geschlossen, das l'Orient auch. Pierre ging in die Nachbarshäuser und fragte herum. Die Deutschen hatten alle verhaftet und abgeführt, das Flamingo und das l'Orient geschlossen. Madame Cheng hatte auf dem Weg zum Polizeiwagen eine Giftkapsel geschluckt und war tot. Pierre fragte mehrere Leute, aber sie sagten alle dasselbe. Sie gingen sofort weiter und suchten sich ein Hotelzimmer. Sie blieben drei Tage, Pierre ging zum Telefonieren auf die Straße und hatte dann Erfolg, er konnte jemanden von der Résistance erreichen. Man bestätigte ihm den Selbstmord Madame Chengs, die Angestellten wurden einer nach dem anderen verhört und sukzessive wieder freigelassen. So weit, so gut. Sie sollten mit dem Postbus nach St. Vincent fahren und morgen Mittag im Restaurant L'Heureuse zu mittag essen. Sie sollten dem Kellner — egal welchem Kellner — sagen, daß ihre Katze entlaufen war und sie auf der Suche wären. Eine Stunde später fuhren sie mit dem Bus nach St. Vincent.
Sie speisten im Lokal und sagten schon bei der Bestellung dem Kellner den Schlüsselsatz. Der Kellner zuckte mit keiner Wimper und sagte nur "Aha!". Sie aßen und Pierre überlegte bereits, den Kellner nochmals anzusprechen, da setzte sich ein unauffällig gekleideter Mann an ihren Tisch und bestellte drei Espressos. "Ich bin Robert und das ist nicht mein Name. Ihr seid also von Madame Cheng hierher gekommen, sehe ich das richtig?" Beide nickten und Pierre sagte, sie suchten Arbeit bei der Firma. Robert nickte, das geht klar, in den nächsten Tagen werden eure Kollegen vom Flamingo nachkommen. "Soweit ich weiß, gingen sie alle frei." Selbst wenn jemand ihre Unterhaltung hörte, sie sagten nur belangloses Zeug. Robert blickte auf seine Armbanduhr, sein Wagen käme in 20 Minuten präzise. "Euer Gepäck?" Pierre deutete mit dem Kinn, dort, neben dem Ausgang, griffbereit. Robert grinste. "Gut ausgebildete Fachkräfte mag der Chef," grinste er und bestellte 3 Calvados. Pierre schickte sich an, die Rechnung zu zahlen, doch der Kellner beugte seinen Kopf mit einem fröhlichen Grinsen. "Schon bezahlt, Herr Kollege!" Pierre konnte ihm noch eine Schein aufdrängen, für die gute Bedienung.
Roberts Wagen kam auf die Minute genau, der Chauffeur versorgte die beiden Reisetaschen im Kofferraum und dann gings los. Sie fuhren im Zickzack und schlugen Haken wie die Hasen, dann hielt er vor einem großen Bauernhof. "Keine Verfolger" war das einzige, was der Chauffeur zu Robert sagte, sie stiegen aus und bekamen ihr Gepäck, dann brauste der Chauffeur weiter. Robert begleitete sie hinein. Sie bekmen ein Zimmer, sollten sich kurz frisch machen und gleich in die Haupthalle kommen. Ein paar Minuten später kamen sie in die Halle und wurden von jemanden in ein Zimmer geführt. Dort empfing sie der örtliche Chef.
Sie sprachen einige Minuten über Madame Cheng. Es war so schade um sie, sie hatte ein gut funktionierendes Netzwerk im Flamingo und l'Orient aufgebaut. Es war ein herber Verlust, alle kannten sie und sie hatte einen guten, festen Charakter. Leni sagte, sie hätte ihn schon öfter im Flamingo gesehen, er hatte immer Yvette oder Monique gebucht. Dem Chef, er hatte sich als Charles vorgestellt, war das Thema sichtlich peinlich. "Ja, so hielt ich Kontakt zu Madame. Und Yvette und Monique, nun, ich bin auch nur ein Mann!" Leni lachte fröhlich, "Charles, Sie brauchen sich nicht zu erklären, die beiden gelten als Meisterinnen unseres Faches!" Das fröhliche Lachen Lenis entspannte die Situation. Charles blickte auf seine Armbanduhr und sagte, die beiden sollten in den nächsten Tagen hier auftauchen. Daß Yvette und Monique schon frei waren, wußte er bereits.
Sie sollten sich ein paar Tage ausruhen, sagte Charles, man werde dann besprechen, was es zu tun gibt. Es gibt auch Tiere auf dem Bauernhof, zur Tarnung. Charles wurde wieder sehr ernst. "Was ich sehr bedauere, daß Madame Cheng auf einem Armenfriedhof verscharrt ist. Wir konnten es nicht wagen, ihren Leichnam einzufordern. Und wir waren uns sehr nahe, vor Jahrzehnten war ich einer ihrer Favoriten. Sie war sehr gut im Bett!" sagte er bitter. Pierre und Leni gaben ihm die Hand. "Unser Beileid, Charles, auch wir mochten sie gern!" sagte Pierre und hieb dem guten Charles seine Pranke auf die Schulter.
Tatsächlich, in den folgenden Tagen kam die gesamte Besatzung des Flamingo und der l'Orient. Es war ein herzliches und schmerzliches Begrüßen. Alle waren traurig und entsetzt, daß Madame die Giftkapsel geschluckt hatte. Sie mußte sich klar geworden sein, daß sie kompromittiert war und zugleich gewußt haben, daß sie für die Folter der Deutschen zu alt war. Yvette und Monique umarmten Charles wie einen alten Liebhaber, dann kam Yvette zu Pierre und Leni. Sie erzählten sich alles haarklein. Yvette hatte sich große Sorgen gemacht, daß die beiden bei ihrer Rückkehr in die Falle tappen könnten, denn natürlich hatten die Deutschen Leute zurückgelassen. Sie war froh, daß dem nicht so war. Pierre, der vor dem Krieg bei der DIS, einer Vorläuferorganisation der DSGS ausgebildet worden war, tappte nicht so leicht in eine Falle, sagte er stolz.
Am vierten Tag gab es ein Meeting. Ein hoher Boss war gekommen, Rimbaud. Er fragte Pierre und Leni geradeheraus, ob sie als Team, als Paar heikle Attentate ausführen konnten. Beide waren einverstanden, Ja. Rimbaud, kein Freund des Smalltalks und der offensichtlich unter Zeitdruck stand, nahm eine Akte aus seiner Aktentasche. Zielperson mit mehreren Fotos, Aufstellung von Gewohnheiten und bevorzugten Orten, Ansprechpartner in Varennes. Sie sollten die Akte genau studieren und sie vor dem Aufbruch gemeinsam mit Charles verbrennen. Übermorgen hole sie ein Wagen ab, um sie in Varennes auszusetzen. Rückkehr spätestens am 5. Tag auf eigene Faust, kein Wagen vorgesehen. Pierre überflog die Akte und nickte. "Wir erledigen das oder sterben beim Versuch." Rimbaud nickte, dann gingen sie und die nächsten kamen zu Rimbaud.
Leni und Pierre studierten die Akte sorgfältig. Pierre meinte, am besten sei das Café gegenüber der Kommandatur, um sich an den General heranzumachen. Leni nickte ernst, sie kramte in ihrer Reisetasche. Ein gewagtes, aber nicht zu nuttiges Kleid. Sie war 22 und mit ein bißchen Make up konnte sie jeden Mann verzaubern. Sie ließen sich von Charles mit einem Fläschchen Gift ausstatten. Sie fuhren nach Varennes, der Wgen fuhr sofort weiter und sie nahmen zwei Zimmer im Hotel gegenüber der Kommandatur und neben dem Café. Zwischen den beiden Zimmern eine Tapetentür, so hatten sie es verlangt. Sie bezahlten 5 Nächte im Voraus, Pierre nahm Kontakt mit seinem Verbindungsmann auf und man organisierte ein Nachttaxi. Der Verbindungsmann, Paul, sagte, die Leute mit dem Nachttaxi wären nicht direkt bei der Firma, sondern gewöhnliche Kriminelle, es ging also nur ums Geld. Pierre nickte, das geht in Ordnung, Geld sei da. Paul solle nur dafür sorgen, daß die Leiche möglichst abgelegen entsorgt wurde, darauf müsse er sich verlassen können. Paul nickte, das könne er verläßlich organisieren. Da Pierre den Tag nicht genau wußte, sollten die Gangster auf Pauls Anruf warten, jeden Abend.
Leni hatte sich die Örtlichkeit genau angesehen, mögliche Fluchtwege ausgekundschaftet, wenn etwas schiefging. Als Notfallstreffpunkt hatten sie das kleine Kirchlein am südlichen Stadtrand ausgemacht, zu jeder vollen Stunde. Es war geplant, den General ins Hotelzimmer zu locken. Falls er einen Leibwächter dabeihatte, wartete Pierres Faust auf ihn. Falls er nicht mit ins Hotelzimmer mitgehen wollte, sollte Leni ihm das Gift an der Bar verabreichen und sofort verschwinden. Pierre hatte zur Sicherheit einen Wagen gemietet und neben der Kirche geparkt. Es konnte losgehen.
Es lief alles wie am Schnürchen, ohne Probleme. Der General kam bei Dienstschluß in das Café und er war allein. Seine mit viel Lametta behängte Uniform sollte jedermann beeindrucken und abschrecken. Er entdeckte das hübsche Mädchen an der Bar sofort und sein Raubtierinstinkt erwachte. Zufällg war der Hocker neben Leni leer, dafür hatte sie gesorgt. Sie war schon leicht beschwipst, gab sie vor, ihr ungetreuer Ehemann habe sie für diese Nacht allein gelassen, er war bis morgen unterwegs, die Kanaille! Sie ging auf das Firten des Generals sofort ein, sie war ja schon leicht betrunken, nicht wahr?
Nach dem zweiten Drink wollte sie auf ihr Zimmer gehen, hier nebenan im Hotel. Ja, der General dürfe sie bis zur Tür begleiten. Leni war überrascht, wie flink Pierre sie überholte und ins Nachbarzimmer ging. Sie habe Durst sagte sie, als der General, ganz Kavalier der alten Schule, ihr Hotelzimmer aufschloß. Er könne ja auf ein Glas Champagner mitkommen, sagte sie, wenn er ein braver Junge sei und die Situation nicht ausnutze. Dem General tropfte der Speichel aus den Mundwinkeln, als er das Glas Champagner ergriff. Sie tranken auf Freundschaft, sie heiße Arléne und sei so einsam! So furchtbar einsam! Das Raubtier sagte, sie müsse ja nicht so einsam sein, er sei ja da, der Schorsch. Was für ein seltsamer Name, lallte Leni und zählte die Sekunden. "Das steht für Georges," sagte der General. Leni ließ den Träger ihres Kleides sinken und das Kleid flatterte zu Boden. Er starrte die Schönheit an, die nur im Slip neben dem Bett stand. Pierre hatte seine Pistole gezogen und schaute weiter durch den Türspalt. Der General machte einen Schritt auf Leni zu, einen zweiten und beim dritten sackte er wie ein gefällter Baum zu Boden. Pierre trat sofort ein, der General hatte noch einen schwachen Puls. Aber eine Minute später schüttelte Pierre den Kopf, der Kerl war tot, mausetot.
Es war noch eine Stunde zu warten, bis es dunkel genug war, um Paul anzurufen. Pierre durchstöberte die Taschen des Generals und nahm ihm alles ab, bis auf ein bißchen Bargeld, das die Gangster finden sollten. Aber Dienstausweis zum Beispiel war für die Résistance vielleicht eine gute Beute. Pierre rief Paul an und wollte eine kleine Änderung, Paul sollte selbst mitkommen, er wollte den Toten nicht zwei Unbekannten übergeben. Paul dachte nach, aber er willigte ein, das machte Sinn. Pierre wickelte den Toten in das Leintuch und trug ihn die Stiege hinunter. Er mußte ein paar Minuten warten, dann kamen sie. Paul half, den Leichnam unter einer Plane zu verstecken, und Pierre gab ihm unauffällig den Umschlag mit dem Geld. "Bezahle sie erst, wenn sie dich zurückgebracht haben," murmelte Pierre leise. "Aber claro," antwortete Paul, ein Händedruck und sie fuhren ab. Pierre und Leni nahmen ihre Reisetaschen und verschwanden durch denselben Hintereingang, sie mußten 15 Minuten zu Fuß zur Kirche gehen, dann fuhren sie mit dem Mietwagen zum Bauernhof.
Charles rief sofort bei Rimbaud an. Er strahlte über das ganze Gesicht, die beiden sollten 3 oder 4 Tage ausruhen, dann käme Rimbaud mit dem nächsten Auftrag. Charles versprach, den Mietwagen zurückbringen zu lassen, die gefälschte Identitätskarte und die 2.000 Francs Sicherstellung waren den Aufwand wert. Pierre und Leni genossen die freien Tage, Kraft tanken, ausschlafen und ausgeruht zum nächsten Auftrag zu gehen hatten einen Sinn. Sie fickten, wenn sie Lust dazu hatten, meist auf dem Rasen und dem Moos hinter dem Haupthaus. Leni wurde bei dem Gedanken, dass 50 Augenpaare beim Masturbieren und Ficken zusahen, unglaublich geil. Pierre dachte sich, daß die Mädchen nun sehen konnten, wie gut er inzwischen ficken konnte. Nach dem Abspritzen lag er neben Leni und streichelte ihre Innenschenkel, während sie zu Ende masturbierte. Es war herrlich, fanden beide. — Vor dem Einschlafen rollte sich Leni in die riesigen Arme Pierres, wenn sie Lust zu Masturbieren hatte.
Rimbauds nächster Auftrag führte sie nach Reims. Ziel war der General, der die Deportation von Juden vorantrieb,als ob er persönlich involviert wäre. Sie studierten den Akt und verbrannten ihn gemeinsam mit Charles. Der Wagen setzte sie vor der Kommandatur ab, sie gingen in das Hotel. Es gab keine 2 Zimmer mit Verbindungstür. Pierre traf Vincent, den Verbindungsmann. Ein Nachttaxi war schon organisiert, Pierre stellte den Mietwagen hinter der Kirche ab. General von Bülow ging nach Dienstschluss immer in die angrenzende Bar, er trank immer 2 Martinis. Es sah ganz danach aus, daß es wie immer ablaufen würde. Sie wußten noch nicht, daß der Akt eine Lücke hatte, eine spielentscheidende.
Leni saß auf dem Barhocker, trank einen Martini und hielt den Platz neben sich frei. Der General kam, der Martini kam und Leni spielte die leicht angetrunkene Strohwitwe. Der General ging nicht darauf ein. Es lief nicht. Der General neigte sich zu ihr und flüsterte, "Sorry, aber ich stehe nicht auf Frauen!", bevor er zur Toilette ging. Leni mußte blitzschnell improvisieren.
Pierre sah, wie sie ungeschickt das Glas des Generals umstieß und einen neuen bestellte. Sie hielt das geöffnete Fläschchen mit dem Gift in der hohlen Hand und bedeckte die Hand kurz mit einer Serviette, während sie das Gift in ihr eigenes Glas schüttete. Pierre konnte es sehen, sie nahm den frischen Martini und schob ihr Glas unauffällig zum Platz des Generals. Der kam wieder und sie prosteten sich zu. Leni verließ die Bar sofort, nachdem sie ausgetrunken hatten. Pierre folgte ihr zur Kirche. "Er ist schwul," sagte Leni zu Pierre, als sie im Wagen saßen. "Verdammt, in der Akte war das nicht erwähnt!" fluchte Pierre. Sie sagten Charles, wie es gelaufen war. Der telefonierte mit Vincent, der General hatte in der Bar einen Herzinfarkt bekommen und war tot. "Na, das ist noch einmal gut gegangen!" sagte Charles. Vincent wußte auch, daß die Deutschen nach einer jungen Französin fahndeten. Die Personenbeschreibung war lachhaft, zehn Zeugen und 20 unterschiedliche Aussagen.
Rimbaud ordnete 4 Tage Erholung an, Charles ließ den Mietwagen zurückbringen. Die beiden ruhten sich aus, machten lange Spaziergänge und liebten sich auf dem Rasen hinterm Haus. Leni war glücklich mit ihrem Brummbär, er war der richtige Mann für sie. In Friedenszeiten hätten sie vermutlich geheiratet, jetzt aber dachte keiner daran. Rimbaud kam, er war im Zivilberuf Ingenieur und hatte vor allem viele Brücken in Frankreich gebaut. Nun war er eine Schlüsselfigur in der Résistance, fuhr aber regelmäßig nach Paris zu Frau und Kind. Yvette hatte großen Respekt vor dem Architekten, der keines der vielen verlockenden Angebote zu einem Schäferstündchen mit den Flamingo‐Mädchen annahm. Ein Mann mit Prinzipien.
Der nächste Auftrag führte sie nach Brest in der Normandie. Yannick, der Verbindungsmann, hatte bereits gute Vorarbeit geleistet. Ein zuverlässiges Team für das Nachttaxi, zwei Zimmer mit Verbindungstür waren reserviert, der Mietwagen stand vor dem Hotel. Doch es lief nicht rund, leider nicht. Der fette General ließ sich ködern, er folgte der beschwipsten Strohwitwe ins Hotelzimmer und er trank den vergifteten Champagner. Er fiel nicht um. Leni legte sich aufs Bett und ließ sich ficken, obwohl es sie vor dem dicken Mann ekelte. Trotzdem wurde sie vom Orgasmus heftig gebeutelt, bevor er ins Kondom spritzte.
Sie kniete hinter ihm, faßte ihn unterm Kinn und schnitt seine Kehle durch. Das Blut spritzte über die Bettwäsche, er hielt sich mit beiden Händen die Wunde zu und bewegte sich dennoch bedrohlich auf Leni zu. Er schwankte, es war zuviel für ihn. Pierre war lautlos ins Zimmer gekommen und schlug ihm die Faust ins Gesicht. Jetzt erst fiel der Kerl um. Er verblutete in kürzester Zeit. Pierre überzeugte sich, daß er tot war. Sie mußten zwei Stunden warten, bis das Nachttaxi kam. Es dauerte keine Minute, bis Pierre den Leichnam und seine Uniform hinunter brachte und auf die Ladefläche warf. Yannick bedeckte ihn mit einer Plane. Pierre gab Yannick das Geld und sagte, er solle sich nach der Entsorgung heimbringen lassen und dann erst das Team bezahlen. Yannick nickte, das hatte er so vor. Sie fuhren noch in der Nacht mit dem Mietwagen zum Bauernhof bei St. Vincent. Erneut ordnete Rimbaud ein paar Tage Pause an.
Pierre fuhr mit Leni nach Paris. Er wollte sich für die Zukunft danach bereit machen und weihte Leni in seinen Plan ein. Madame Cheng hatte die Einkünfte aus dem Flamingo und dem l'Orient auf ihr Privatkonto abschöpfen lassen. Pierre sagte, das einzige Risiko war, daß die Deutschen das Privatkonto entdeckt hatten und es überwachten. Aber das Glück war auf seiner Seite. Die Deutschen hatten nur die Konten vom Flamingo und dem l'Orient sperren lassen, das Privatkonto entdeckten sie nicht, zumal es nicht unter dem Namen Cheng lief. Leni mußte draußen auf der Straße warten, sie war furchtbar nervös und hatte Angst um ihren Pierre.
Pierre ging seelenruhig in die Bank. Drei Personen waren auf das Konto berechtigt, Madame Cheng, er und ein gewisser Alphonse de Montmeril, ein Liebhaber aus ihrer Jugend, den Pierre überhaupt nicht kannte. Es lief alles sehr zäh ab. Alphonse hatte vor einem Jahr 500.000 abgehoben, es waren noch 5,8 Millionen auf dem Konto. Pierre wollte 5,2 Millionen in bar abheben. Er mußte eine Stunde warten, bis das Geld da war. Der Kassier entdeckte seine Pistolen im Halfter, seine Finger schwebten zitternd über dem Alarmknopf. Pierre lächelte, "mit soviel Bargeld muß ich mich schützen!" und lächelte entwaffnend. Zögerlich nahm der Beamte den Finger vom Knopf.
Es lief zäh, aber es ging. Ein letzter Schreck, seine Aktentasche war viel zu klein. Der Bankier lächelte, das kam öfters vor. Er schenkte Pierre einen kleinen Holzkoffer. Pierre ließ sich zweihunderttausend extra geben, die 5 Millionen kamen in den Koffer. Nach vier Stunden stand er endlich auf der Straße. Leni schloß sich an, sie hatte ständig furch die Fenster geblickt, aber es schien alles in Ordnung zu sein. Sie gingen im Zickzack vier Straßen weiter und betraten die Filiale der BNP Paribas. Er legte ein Konto unter einem der falschen Identitäten an, Pierre Montessier und Leni Montessier, seine Frau, waren die Berechtigten. Als Wohnadresse gab er ein Bürogebäude in Lyon an, weil Montessier dort ein Textilfabrikant war.
Sie saßen in einem Café. Pierre gab Leni einhunderttausend, das war ihr Handgeld. Die 5 Millionen waren sehr viel Geld, er hätte in Paris ein Palais oder auf dem Land 20 Häuser damit kaufen können. Aber er sagte, das Geld sei für nachher, wenn der Krieg vorbei war. Leni nickte, das war ein guter Plan. Und wie es sie freute, als Madame Montessier war sie mit Pierre verheiratet, sagte sie glucksend und lächelte glücklich. Pierre lächelte, "Der falsche Herr Montessier mit seiner falschen Gattin, natürlich schwerreich. Das hat was."
Er telefonierte mit seinem ehemaligen Kumpel, der als Concierge in dem Lyoner Bürohaus arbeitete. Der begriff sofort, als Pierre in den alten Codesätzen parlierte. Er gab Pierre eine andere Telefonnummer und sagte, sie konnten dann 6 Minuten reden, nicht länger. Sie sprachen exakt 6 Minuten und hatten alles mitgeteilt und abgemacht. Ab der 6. Minute redeten sie darüber, daß Pierre nun eine feste Freundin hatte, wie eine Ehefrau. Ja, sie fickte göttlich. Nein, der Kumpel war Junggeselle. Aber wenn Pierre zu Besuch käme, würden sie die Leni wie in alten Zeiten beide gemeinsam ficken. Sie schweinigelten noch ein paar Minuten für den Abhördienst.
Pierre sagte weder Charles noch Rimbaud, daß er Madame Chengs Privatvermögen genommen und sich für "danach" vorbereitet hatte. Sie führten fast jede Woche ein Attentat aus, jede war spannend und aufregend. Leni mußte mit allen Deutschen ficken, bevor sie den vergifteten Champagner tranken. Sie sorgte dafür, gut und ordentlich durchgefickt zu werden, wenn sie sich schon für ihr Vaterland ficken ließ. Sie wußte, wie gerne Pierre ihr beim Ficken zuschaute und spreizte ihre Schenkel weit, damit er alles sehen konnte. Das sich‐Zeigen machte sie sehr heiß. Sie bekam sehr häufig einen echten Orgasmus und zwinkerte dann Pierre zu. Wenn der Kerl tot und erledigt war, ließ sie sich gerne von Pierre ficken, den das alles geil gemacht hatte.
Sie mußte niemandem mehr die Kehle durchschneiden, Pierre mußte nur dreien das Kissen ins Gesicht drücken und ihnen eine Kugel ins Hirn schießen. Die Deutschen waren alarmiert, jede Woche fand man einen Toten. Es war unmöglich, den Serienkiller zu fassen. Rimbaud hatte sich das Versagen in Brest zu Herzen genommen, in allen Akten achtete er darauf, keine Schwulen, sondern nur verführbare Weiberhelden freizugeben. Er war mit dem Ergebnis des Jahres sehr zufrieden, die Résistance hatte in Nordfrankreich viel Erfolg und die übelsten Generäle verschwanden in einem Fluß oder einem Wäldchen.
"Aber in Paris haben sie uns stark zugesetzt, die Deutschen!" sagte Rimbaud und schickte die beiden nach Paris. Die größte Hürde war, Nachttaxis zu organisieren. Gerade nachts waren die Straßenkontrollen schärfer geworden, es fand sich bald keiner mehr, der das Risiko einging. Die beiden sahen sich gezwungen, immer öfter neue Hotels zu finden, denn sie mußten die Leichen einfach liegenlassen. Das war sehr riskant, bald wußten die Deutschen, daß es ein Killerpaar gab. Ein großer Mann und ein junges Mädchen. Die Résistance hatte natürlich ihre Leute in den deutschen Verwaltungen und Pierre und Leni bekamen keine Aufträge mehr. Sie waren wochenlang blockiert. Rimbaud setzte mehr Scharfschützen ein, was natürlich mehr tote Unschuldige das Leben kostete. Niemand war mit der Situation zufrieden.
Ende Oktober ließ Rimbaud eine vertrauliche, geheime Sitzung der Nazis von einem Dutzend wilder Kämpfer überfallen, kein Deutscher überlebte das Massaker, auf der Seite der Franzosen gab es keine Verluste. Jetzt mußten die Deutschen umdenken. Sie zogen alle Kräfte zusammen, um ihre Offiziere zu schützen. Pierre witterte Morgenluft. Jetzt hatten die Gegner keine Zeit, Jagd auf das Killerpaar zu machen. Er brach mit Leni nach Paris auf, sie hatten drei Akten studiert und wollten alle drei Ziele in einer Woche ausschalten. Natürlich gab es kein Nachttaxi. Die Verbindungsleute reservierten in einem Hotel ein gutes, strategisch günstig gelegenes Hotel. Er und Lena würden an den drei Anschlagorten die Hotels auskundschaften und buchen.
Sie waren sehr, sehr vorsichtig. Pierre bestimmte, wer als erstes drankam. Er sprach mit niemandem, keiner außer ihm sollte wissen, wie und wo und wann es stattfand. Er und Leni verkleideten sich, damit das Hotelpersonal später abstruse und wiedersprüchliche Aussagen über "Das Pärchen" lieferte. An drei aufeinanderfolgenden Abenden killten sie alle drei Deutschen. Sie legten sich schlafen, sie würden am nächsten Morgen wieder verschwinden.
Leni war gerade ins Badezimmer pinkeln gegangen, als vier Deutsche Pierre's Tür aufdrückten und sich auf ihn stürzten. Leni kam zurück und erfaßte die Situation mit einem Blick. Sie trat, mit dem Rücken zu den Deutschen, zur Ankleide und griff sich die beiden Pistolen Pierres. Wie schon hundertmal geübt, entsicherte sie die Waffen und spannte die Hähne mit dem Daumen. Sie drehte sich blitzschnell um und die Deutschen waren für einen Moment von ihrem nackten Körper abgelenkt. Blitzschnell drückte sie die Pistolen in Pierres Hand. Vier Schüsse donnerten, die Deutschen fielen um wie Säcke. Pierre hatte alle vier in den Oberschenkel geschossen, das hielt sie am Boden und damit beschäftigt, die Hand auf die große Wunde zu pressen. Er warf ihnen alle Badetücher aus dem Bad zu, er wollte sie ja nicht umbringen.
Leni und Pierre verließen das Hotel zwei Minuten später durch den Lieferanteneingang. Sie waren nur halb angezogen, hatten alles in ihre Reisetaschen geworfen und gingen im Eilschritt durch die hinteren Gassen, bis Pierre außer Atem in einem dunklen Winkel anhielt. Sie rangen nach Luft, sie zogen sich ordentlich an und er versorgte die Pistolen im Halfter. Er nickte grimmig, als Leni böse sagte, "Woher wußten sie, daß wir da waren? Jemand in Paris hat uns verraten!" Sie gingen nun zielgerichtet zum Bahnhof de l'Este. Pierre rief Charles über die Notfallsleitung an und gab die Nummer seines Telefons bekannt. Er wartete mehrere Minuten, bis Charles zurückrief. Pierre gab stichwortartig Bescheid. Maulwurf in Paris, sie sollten zielgerichtet verhaftet werden, er hat sich den Weg freigeschossen. Das Killerpaar war für immer verbrannt, sie mußten untertauchen. Charles wollte wissen, wohin sie gingen, aber Pierre legte auf.
Er schrieb eine Ansichtskarte aus San Sebastian an der spanischen Atlantikküste. "Schöner Urlaub, fast wie die Flitterwochen. Spaniens Norden ist von schöner Wildheit. liebe Grüße, Paul. PS.: nicht vergessen, Tante Maggies 80 Geburtstag!"
Natürlich wurde die Post gelesen, doch nur Charles verstand die Nachricht: "hier ist alles bestens, sind noch in Spanien und fahren umgehend nach England." Pierre Montessier und Leni verschwanden nach dieser Ansichtskarte spurlos von der Bildfläche.
Man hörte nie wieder etwas von ihnen.