Das Bittere Ende

Das Taxi hielt vor dem Hotel Del Rey, in den Heinz wohnte und wo sie zum Abendessen verabredet waren. Gerade, als Pico umständlich in seiner Geldbörse kramte, um den Taxifahrer zu bezahlen, stürzte Melanie weinend aus der Hotelhalle. Verwirrt lief sie durch die Tür und blickte tränenblind um sich. Pico blickte überrascht auf, denn alles hätte er hier erwartet, nur nicht Melanie. Im gleichen Augenblick erblickte sie ihn, lief auf sein Taxi zu und riß die Tür auf.

"Bitte, nimm mich mit, ich muß hier weg!" schrie sie unbeherrscht und wischte sich die Tränen mit dem Handrücken aus den Augen, verwischte die naß gewordene Maskara auf ihrer verweinten Wange. Pico brachte keinen Ton heraus, Melanie ließ sich neben ihm auf die Sitzbank fallen. Obwohl sie sich zusammenzunehmen versuchte, flossen ihre Tränen erneut.

Der Fahrer zählte noch umständlich das Wechselgeld ab, als Pico sie fragte, wohin sie denn wolle. Melanie konnte keinen klaren Gedanken fassen und schluchzte, es sei ihr egal, wohin. Pico überschlug die Situation blitzschnell im Kopf und kam zu dem Ergebnis, daß das gemütliche Abendessen mit Heinz und Elsa hinfällig war; offensichtlich hatte es zwischen Heinz und Melanie Streit gegeben, und da war es wohl gescheiter, den Abend abzuschreiben. "Nach San Telmo!" befahl Pico dem Fahrer und zog sich in den Fond des Wagens zurück.

Melanie kämpfte immer noch mit den Tränen. Sie war im Alltagsleben eine Frau, die "ihren Mann zu stehen" wußte, wie sie sich selbst manchmal verspottete. Sie war nur nicht darauf gefaßt gewesen, Heinz mit der blonden Dänin in flagranti zu erwischen. Verzweifelt schalt sie sich und ihre blöde Eifersucht. "Das mit Heinz und Elsa, das hast du doch die ganze Zeit über gewußt?!" fragte sie anklagend und Pico wand sich. Nein, er hatte bisher angenommen, daß Elsa die Frau von Heinz sei und erst vorgestern zu seiner Überraschung erfahren, daß es die Ehefrau Melanie gab. Heinz war völlig aus dem Häuschen geraten, als er Melanies Anruf erhielt. Während sie zum Flughafen fuhren, um Melanie abzuholen, hatte Heinz ihn händeringend gebeten, ihr gegenüber kein Sterbenswörtchen über Elsa zu verlieren. Nein, log Pico, er wisse von nichts.

Melanie hüllte sich in bitterböses Schweigen. Sie tupfte die letzten Tränen aus ihren Augen und murmelte böse: "Männer!" Nein, zur alten Hexe Olivia wollte sie nicht, und das sagte sie Pico auch. Er dachte kurz nach, dann meinte er, sie könnten auf sein Schiff gehen und etwas trinken, wenn sie wolle. Melanie stutze: "Wieso — dein Schiff? Ich dachte, es gehöre Heinz?" Pico wand sich unbehaglich und schwieg. Heinz hatte ihn gebeten, nichts von ihrem Deal zu verraten — er würde Pico das Schiff überlassen, wenn Pico ihm Rodolfos Anteil an der Bar günstig überließe. Pico, der an der Bar kein Interesse hatte, war einverstanden. Sie waren sich über die Summe nach langem, erbitterten Ringen einig geworden, ohne daß Pico ahnte, was Heinz Elsa vorgelogen hatte: daß das Schiff nun ihm gehöre und sie wundervolle Flitterwochen verbringen würden — Heinz hatte in seiner Schusseligkeit natürlich ebenso darauf vergessen, Melanie über den Stand der Verhandlungen zu informieren. Pico ahnte auch nicht, wie sich das Drama im Hotel genau abgespielt hatte; die rasende Melanie, die tränenblind schrie und die ebenfalls heulende Elsa, die trotzig schniefte, Heinz gehöre jetzt ihr und sie würden mit dem Schiff von Heinz in die Flitterwochen fahren! Melanie dachte an den Bankbeleg, den sie bei Heinz gesehen hatte und fand, daß Picos Schweigen ihn der Lüge überführte. Männer!

Das Taxi wartete, bis sie im Scheinwerferlicht über die Gangway auf die TITANIA gegangen waren. Pico schenkte immer wieder Wein nach, hörte sich Melanies böse Tiraden über Heinz an und schwieg zu alldem. Er liebte das sanfte Schaukeln des Schiffes und hörte nur mit halbem Ohr hin, was Melanie erzählte. Immer, wenn sie zu weinen anfing, streichelte er ihre Hand und schenkte Wein nach. Es wird schon werden, dachte er, die Welt geht nicht jedesmal unter, wenn ein Mann seine Frau gegen eine jüngere tauscht. Beruhigend legte er einen Arm um ihre Schultern und ließ sie weinen, ließ sie ihren Kopf an sich lehnen, da konnte sie unbeobachtet weinen.

Melanie beruhigte sich nur langsam. Der Rotwein verströmte eine wohlige Wärme, langsam versiegten ihre Tränen und sie sah die Dinge nur noch bitter, auch wenn sie nicht mehr so tödlich verletzend wie im ersten Moment waren. Sie machte sich von Pico wieder frei; sie brauchte keine starke Schulter, an der sie sich ausweinte! Die kleine dänische Hure würde noch früh genug dahinterkommen, wie unzuverlässig die Liebe, die Jugend und auch die Männer waren. Hastig trank sie den Rotwein, den Pico geduldig nachschenkte. Sie wurde immer schweigsamer, denn sie war nicht mehr nur beschwipst, sondern bereits schwer betrunken. Die Gedanken in ihrem Kopf flossen zusammenhanglos und wie durch einen Nebel. Nein, sie würde es nicht so einfach hinnehmen! Sicher lag Heinz jetzt mit seiner blonden Dänin im Hotelbett und — ach, was ärgerte sie sich darüber?! Mit verschwommenem Blick betrachtete sie Pico, den sie zwar für mindestens Sechzig hielt, aber ein gutaussehender Mann, das war er doch! Und Heinz, dieser Schweinehund, der sollte sich noch wundern! Nein, sie würde es nicht so einfach hinnehmen! Obwohl sie bereits schwer betrunken war, mußte sie bei dem Gedanken lachen, wie blöde ihr Heinz wohl glotzen würde, wenn er sähe, daß sie Pico — mit einer schnellen Bewegung umfaßte sie Picos Nacken, zog ihn an sich und küßte ihn, mitten auf den Mund.

Pico erstarrte. Melanie, die Frau von Heinz — nein! Doch er spürte ihre warmen Lippen und ihre forderndes Zungenspiel, ihr Drängen und ihren Körper, der sich vehement gegen ihn preßte. Der Wein war ihm zwar auch ein wenig zu Kopf gestiegen, doch auch, wenn er noch nicht betrunken war, konnte er dem Drängen dieser Frau nicht widerstehen. Noch nie im Leben hatte er das Angebot einer Frau zurückgewiesen, schon gar nicht einer feschen und eleganten Endvierzigerin, bei Gott, nein! Innerlich jubelnd erwiderte er ihren Kuß.

Eng umschlungen lagen sie auf der Sitzbank. Sie hatten sich hastig und gierig von ihrer Kleidung befreit, und Pico wollte übergangslos mit Melanie vögeln. Doch die Situation und der Rotwein machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Verwirrt konstatierte er, wie sein Schwanz müde den Dienst verweigerte. ächzend und schnaubend versuchte er alles, aber es half nichts. Eng umschlungen lagen sie auf der Sitzbank. Melanie lachte gurrend, griff zum Tisch hinüber und trank aus der Flasche.

Melanie hatte vor Heinz nur wenige Liebhaber gehabt, und seit sie verheiratet waren, war sie ihm treu, mehr oder weniger. Bis auf einige Dutzend flüchtige Abenteuer, in die sie bei ihren Reisen hineingeschlittert war, um sie gleich wieder zu vergessen. Heftige sexuelle Erregung gefolgt von flüchtiger Vereinigung, hastig und ohne Liebe; Ernüchterung und Beschämung — mehr war dazu nicht zu sagen. Mit einer Mischung aus Elend und Neugier betrachtete sie Picos Körper, glitt ihr Auge an seinem ansehnlich gewordenen Bauch hinunter; nein, eine Schönheit war er bestimmt nicht, aber sein Schwanz war in Ordnung, obwohl er im Augenblick nicht zu wollen schien. Sie wußte nicht, warum er nicht konnte, aber es war ihr egal; sie beharrte mit dem Bestemm der Betrunkenheit darauf, es Heinz heimzuzahlen. Sie trank den Wein rasch aus und stellte das Glas wieder hin. Obwohl ihr übel war und sie sich wie in weiche Watte gebettet fühlte, grinste sie schief und berührte Picos Schwanz.

Es war Melanie trotz ihrer Trunkenheit unangenehm, als Pico seinen Schwerpunkt etwas verlagerte und sie mit der freigewordenen Hand ebenfalls betastete. Nein, das mochte sie nicht, nie hat sie jemand so anfassen dürfen! Doch Pico blieb unbeirrt und Melanie schoß durch den Kopf, daß sie so keinen Orgasmus haben würde; denn selbst wenn sie masturbierte, was jede Nacht geschah, ging es nur sehr schwer. Ärgerlich rückte sie ein wenig ab und kümmerte sich mehr um seinen Schwanz. Um ihn abzulenken, senkte sie langsam ihren Kopf und nahm ihn zwischen die Lippen. Pico seufzte auf und hielt einen Moment inne, dann streichelte er sie weiter. Melanie lutschte und saugte seinem Schwanz und fühlte, wie es ihr noch übler wurde, auch wenn sie ein leichtes, wohlbekanntes Ziehen im Unterleib spürte. Verwirrt versuchte sie sich seinen Fingern zu entziehen und fühlte gleichzeitig, wie sein Ding in ihrem Mund wuchs und hart wurde. Sie lutschte und saugte, so gut sie konnte — und Heinz beteuerte ja immer wieder, daß sie es gut konnte!

Sie wunderte sich, wie gut es ihrem Kitzler tat; der Alkohol löste ihre Hemmungen vollends; sie war wie auf Wolken und taumelte in ihrer geilen Trunkenheit von Gedankenfetzen zu Gedankenfetzen; sie zuckte nur ein bißchen zusammen, als Pico einmal zu fest rieb. Melanie hielt seinen Schwanz tief in ihrem Mund und lutschte fest, weil es Heinz auf diese Art so gerne mochte. Plötzlich bildete sie sich ein, er würde gleich spritzen und nahm ihn aus dem Mund. Ein heller Tropfen löste sich von der Eichel, und Melanie meinte, sich geirrt zu haben. Sie leckte mit der Zunge über die Eichel und nahm ihn wieder in den Mund, ließ ihn tief hineingleiten. Fast sofort spritzte ein dicker Strahl tief in ihre Kehle. Grinsend zog sie ihn schnell heraus und hielt die Eichel an ihre Lippen, wie es Heinz so gerne mochte, aber es blieb aus, er spritzte nicht weiter. Melanie war nun völlig verwirrt, denn genau in diesem Augenblick löste Picos Finger ihren Orgasmus aus und dieser wunderbare, gewaltige Orgasmus zerriss sie beinahe. Sie lagen still, bis sie wieder ruhig atmen konnte.

Brummend ließ Pico von ihr ab und legte sich schwer auf sie. Mit einer Hand langte er nach unten und steuerte seinen Schwanz, drang langsam in sie ein und lächelte still, weil sie seine Technik offenbar nicht kannte. Melanie war verwirrt; hatte er nun gespritzt oder nicht? Wenn Heinz gespritzt hatte, war es vorbei; wieso aber bumste Pico weiter? Sie tastete mit einer Hand auf dem Tisch nach der Rotweinflasche, setzte sie an den Mund und trank glucksend, spülte ihren Mund aus, während Pico sie weitervögelte. Sie kicherte vor sich hin, weil sie samt der Rotweinflasche an ihrem Mund geschaukelt wurde. Sie fand sein angestrengtes, verzerrtes Gesicht nicht schön, auch war sein Stoßen nicht so angenehm wie sein Fingerspiel vorhin. Sie setzte die Flasche wieder ab und stellte sie unsicher auf den Tisch; beinahe wäre die Flasche dabei umgefallen. Pico vögelte sie so lange, wie sie noch nie gevögelt wurde, aber er war immer noch nicht fertig.

Pico grunzte und richtete sich auf. Melanie wußte nicht, wie ihr geschah, als er plötzlich mit beiden Händen unter ihr Becken griff und sie mit einem Ruck auf den Bauch drehte. Nein, das wollte sie nicht, das hatte sie nie gemocht! Sie strampelte und wehrte sich, doch er war stärker. Zu ihrer Erleichterung drang er nicht in ihren Arsch ein, wie Heinz, sondern wieder in ihre Scheide. Sie entspannte sich wieder und stützte sich mit beiden Armen ab. Pico bumste immer schneller, schaukelte Melanie vor und zurück und trieb seinen Speer so tief hinein, wie er nur konnte. Wie abwesend spürte Melanie die Hitze langsam kommen und stemmte sich rhythmisch Pico entgegen, weil sie hoffte, endlich einmal beim Bumsen zum Orgasmus zu kommen. Sie jubelte innerlich, weil sie ganz sicher spürte, wie ihr Orgasmus, ein wunderbarer erster Fick‐Orgasmus mit voller Macht losbrach! Doch vom Schaukeln war ihr immer übler geworden, und mit einem Mal würgte es sie, genau als ihr Orgasmus begann. Ihr ganzer Körper versteifte sich, aber Pico schien nichts gemerkt zu haben, im Gegenteil, er hielt ihren Krampf für einen weiß‐Gott‐was‐für‐einen Orgasmus und spritzte laut schnaufend, während sie sich erbrach. Melanie wand sich im Krampf des Erbrechens, mitten in den Zuckungen ihres Orgasmus und spürte gleichzeitig seinen zuckenden Erguß. Pico keuchte schwer und sackte völlig erschöpft zur Seite. Meine Herren, dachte er, hatte die einen sagenhaften Orgasmus! Melanie bedeckte das Erbrochene ungeschickt mit einem Sofapolster und döste neben ihm ein.

Sie saß fröstelnd im Cockpit und starrte aufs Meer. Sie trank wieder Rotwein und rauchte; trotz des Weins wurde sie schlagartig nüchtern. Was hatte sie bloß getan! In ihrer unbeherrschten Wut, die sie bislang noch nie offen gegen Heinz gerichtet hatte, hatte sie sich einem Wildfremden hingegeben. Ärgerlich erinnerte sie sich, daß sie Pico wie eine läufige Hündin aufgefordert hatte, über sie herzufallen. Ihr Ärger verwandte sich in Ekel, als sie an das Bumsen dachte. Ja, wie eine Hündin war sie besprungen worden, und dann spritzte er auch noch genau in dem Augenblick, als sie kotzen mußte! Aber beide Orgasmen waren Spitze, schmunzelte sie, die waren es allemal wert! Melanie trank noch einen Schluck Rotwein und heulte von Neuem, schnippte die Zigarette ins Wasser und dachte verbittert, daß Pico völlig bedenkenlos hineingespritzt hatte — was denn auch, sie hatte auch nicht an ein Kondom gedacht! Der Rotwein tröstete sie in ihrem Elend, verströmte wieder angenehme Wärme, der sich in ihr ausbreitete. Sie trank den Wein in kleinen Schlucken und fühlte, wie sich die Wärme in ihrem Unterleib allmählich in geile Hitze verwandelte. Sie stellte die Flasche ab und zündete sich eine Zigarette an. Sanft strich sie über ihre Scham, wo sich die Hitze sammelte und konstatierte kichernd, daß sie nicht nur ziemlich betrunken war, sondern unerklärlicherweise auch wieder richtiggehend geil. Fast ein wenig verwundert stellte sie fest, wie hart und heiß sich ihr Kitzler nach diesem ewig langen Bumsen immer noch anfühlte!

Sie lehnte sich seufzend zurück und trank in kleinen Schlucken die Weinflasche aus. Der Wein hatte ihre Verkrampfung ein wenig gelöst; der Gedanke, es Heinz heimgezahlt zu haben, war einfach so albern und töricht, daß sie kichern mußte. Sie rauchte die Zigarette zu Ende und warf die Kippe entschlossen über Bord. Sie lag weich und entspannt auf dem Sitzkissen und fühlte die bohrende, fordernde Hitze in ihrem Unterleib. Mit einem Blick vergewisserte sie sich, daß Pico unten im Salon laut atmend schlief und die stockdunkle Nacht sie schützte, dann stellte sie ein Bein auf. Nein, sie mußte sich stärker zurücklehnen und das abgewinkelte Bein abstützen. Mit geschlossenen Augen hob sie das Bein und tastete sich zu der offenen Luke vor. Ihre Sohle fühlte einen Widerstand, hart und weich zugleich; ein Gummischlauch!

Melanie erwachte nackt und fröstelnd im Morgengrauen. Sie warf einen Blick auf die leere Zigarettenpackung und auf die fast leere Rotweinflasche. Es fiel ihr wieder alles ein; schnell blickte sie sich um, ob jemand sie beim genüßlichen Masturbieren beobachtet haben konnte. Aber Pico schlief immer noch wie erschlagen im Salon, und an Land war alles ruhig. Melanie stieg leise hinunter, holte ihr Kleid und die Handtasche und ging leise über die Gangway. Sie taumelte eine Sekunde, weil das Festland keine Schiffsbewegungen machte, dann riß sie sich zusammen und ging zur Landstraße; sie würde schon ein Telefon und ein Taxi finden!

Weit brauchte sie nicht zu gehen, denn am Ende des Dorfes überholte sie ein Mietwagen und blieb stehen. Es waren zwei freundliche Schweizer, die sie bis ins Zentrum von Palma mitnahmen und sie liebenswürdigerweise direkt vor ihrem Hotel im Porto Pi absetzten. Der Fahrer unterhielt sich gewandt und eloquent mit ihr, doch der andere im Fonds, der einen Schlapphut trug, sprach kein Wort.

Wimmer und sein Begleiter mit dem Schlapphut hatten die halbe Nacht vor den Fenstern Olivias observiert, aber sie war allein, Rizzi kam nicht. Der mit dem Schlapphut machte Dutzende Aufnahmen, als Olivia über eine Stunde lang masturbierte, dann löschte sie das Licht, um zu schlafen. Sie huschten aus Olivias Garten und fuhren zurück nach Palma. Sie nahmen eine betrunkene Autostopperin bis Porto Pi mit und hörten mit Desinteresse ihrem Lügengespinst zu.

Picos erster Gedanke beim Erwachen war, wie streng es in der Kajüte roch. Er blickte auf den randvollen Aschenbecher auf dem Boden, die Rotweinflecken auf dem Tisch und die umgeworfene Weinflasche, die auf dem Teppich herumrollte — klar, daß es hier stank wie in einer Kloake. Melanie war nirgends. Als er sich aufrichtete und den Kopfpolster beiseite schob, entdeckte er das Erbrochene. Angeekelt stand er auf und ging zum Niedergang. Nein, Melanie war auch nicht im Cockpit. Er wandte sich um und suchte ihr Kleid, ihre Handtasche. Dann dämmerte es ihm langsam, daß sie mitten in der Nacht gegangen sein mußte. Er grinste, als er seine Zigaretten suchte, denn es war ein richtig guter Fick gewesen, nach all den einsamen Tagen auf der TITANIA war Melanie wie ein Geschenk in seine gute Stube geweht worden. Er wußte, er würde Heinz eine heiße Verhandlungsrunde bieten.

Pico hob das Streichholz an die Zigarette, schirmte sie mit den hohlen Handflächen ab und kniff dabei die Augen zusammen, wie immer. Sein Blick glitt über die kleine Flamme hinaus ins Cockpit, fiel auf die halbleere Rotweinflasche und die leere Zigarettenpackung, die Melanie liegengelassen haben mußte. Sein Blick fiel auf die offene Luke und das offene Schlauchende der Gasleitung. Pico ließ das Streichholz in den Aschenbecher auf dem Boden fallen, als es seinen Finger anzusengen begann.

Das letzte, was Pico von dieser Welt sah, war die grelle Stichflamme, die ihn und die TITANIA zerriß.

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