Mehrmals im Jahr fanden Sitzungen statt, zu denen Pico eingeladen wurde. Dr. Kantor machte ihm klar, daß er nicht teilnehmen müsse, weil er ja ausdrücklich auf sein Stimmrecht verzichtet habe und daher nur stumm dabeisitzen durfte. Doch hatte Dr. Kantor Verständnis dafür, daß Pico weiterhin kam und zuhörte. Eigentlich hörte er nur selten wirklich zu, in Wahrheit wollte er seinen eintönigen Alltag unterbrechen, von Zeit zu Zeit unter Leuten sein.
Dr. Kantor hatte ihn einmal in der Besprechungspause zu sich ins Büro gebeten und ihn nach seiner Meinung zu einem Fall gefragt. Während Pico seine Eindrücke vermittelte, spielte Dr. Kantor mit einem Kugelschreiber, trommelte damit ungeduldig auf einem Farbmagazin, denn er war verärgert, daß der alte Pico auf einige Kleinigkeiten hinwies, an die er selbst noch nicht gedacht hatte. Der alte Italiener mochte ein schrulliger Geselle sein, dumm war er beileibe nicht, und er konnte beim Zuhören die feinsten Nuancen heraushören. Sie rauchten schweigend, als Pico geendet hatte, und Dr. Kantor mahnte sich selbst innerlich zu Fairneß. Der gute alte Rizzi hatte gut aufgepaßt und einige Details beobachtet, wo es sich nachzuhaken lohnte. Er dankte Pico für seine Beurteilung und behauptete, daß ihre Meinungen übereinstimmten; er werde der Sache daher noch genau nachgehen. Er betrachtete das Gespräch als beendet, doch Pico starrte auf das Farbmagazin, das auf Dr. Kantors Tisch lag.
Dr. Kantor sah die Neugier in Picos Augen und reichte ihm das Magazin, eine Seglerzeitschrift. Pico könne es gerne haben, er habe es schon durchgeblättert. Als Pico ging, ahnte Dr. Kantor nicht, daß damit eine neue Ära in Picos Leben begann. Pico, bereits über Fünfzig, verliebte sich sofort und unsterblich in diese schönen Geschöpfe, die schnittig die Wellen und Meere durchpflügten. Innerhalb weniger Tage kaufte er alles, was er zum Thema Segeln in den Buchhandlungen bekam und las bis tief in die Nacht hinein.
Er belegte einen Segelkurs, lernte ernsthaft und verbissen auf die Prüfung und bestand sie zur Verwunderung aller als Bester. Danach meldete er sich für die praktische Ausbildung in einer italienischen Segelschule an und fuhr mehrere Wochen auf einem Schulschiff mit, erlernte alle für die Prüfung erforderlichen Handgriffe und begann das Meer zu lieben. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte eine wirkliche Leidenschaft Besitz von ihm ergriffen.
Auf einem dieser Schulungstörns lernte er Peter Weichsler kennen. Pico, der noch nie in seinem Leben einen Freund gehabt und in Wahrheit ein bizarr abgeschottetes Leben geführt hatte, empfand zum ersten Mal so etwas wie Freundschaft. Der mehr als zehn Jahre jüngere Peter schloß sich ihm ohne viel Worte an, war wie die meisten Teilnehmer ebenfalls aus Wien und nach dem ersten gemeinsamen Törn beschlossen sie (oder beschloß Peter, um genau zu sein), den nächsten Schulungstörn wieder gemeinsam zu buchen. Nach bestandener Prüfung ergab es sich, daß sie sich mehrmals in Wien trafen, meist in Kaffeehäusern oder Weinstuben. Ihre Themen kreisten vorerst nur um das Segeln.
Im Lauf der Monate lernten sie sich besser kennen. Pico, der sehr scharf beobachtete, rückte innerlich immer mehr von Peter ab, denn dessen Art, sich wie eine Klette unerbittlich an ein Opfer zu hängen, gefiel ihm gar nicht. Peters Lebenslauf noch weniger. Und, hätte Pico gewußt, daß Peter sich nur deswegen an ihn herangemacht hatte, weil Pico erzählt hatte, daß er bei einer Bank arbeitete, dann hätte er ihn wie die Pest gemieden. Aber Pico wußte zunächst gar nichts.
Peter hatte nach der Matura eine Bilderbuchkarriere vor sich, studierte Wirtschaftswissenschaften und arbeitete in seinem ersten Job in einem Finanzamt. Dort war er, der gern schnell reich, reich und reich werden wollte, bald unbeliebt und als er das erste Mal bei einer unerlaubten Geldannahme erwischt wurde, war seine Beamtenlaufbahn beendet. Er wußte genug über die Schmutzwäsche innerhalb seiner Abteilung, daß er den Abteilungsleiter erpressen konnte: ein sauberes Zeugnis und kein Sterbenswörtchen von der unerlaubten Geldannahme. Sonst.
Spätestens bei diesem "Sonst" hätte Pico gerne das Weite gesucht, aber er wurde Peter wortwörtlich nicht los. Immer wieder tauchte dieser auf, immer wieder gab Pico nach, wenn Peter ein Treffen vorschlug. Nein, zu den nächsten Segeltörns konnte Pico nicht mit, beim besten Willen nicht, er schützte Banktermine vor. Als Peter für einige Wochen verreiste, getraute sich Pico, überstürzt einen Segeltörn zu buchen und genoß die Schönheit des Meeres.
Natürlich tat es Peter leid, daß Pico allein segeln mußte, doch Pico wich geschickt neuerlichen Törnvorschlägen aus. Im Lauf der Zeit, als Pico nach Peters Arbeit fragte, gab Peter Stück für Stück ein weiteres Bubenstück preis: er hatte nach dem unrühmlichen Abgang vom Finanzamt bei einem internationalen Finanzdienstleister gearbeitet, dessen Spezialität es war, die immensen Schwarzgelder von Künstlern und sonstigen Berühmtheiten weiß zu waschen und zu verwalten. Peter, der nichts als reich, reich und nochmals reich werden wollte, begann, still und heimlich Geld beiseite zu schaffen. Geld, das den Kunden gehörte. Dann schrieb er den Kunden — anonym natürlich — daß sie sich nicht beschweren sollten, sonst würde er ihre Identitäten preisgeben. Natürlich hatte dann der eine oder andere Betrogene dem Chef des Hauses die Situation geschildert und so dauerte es nicht lange, bis man Peter in Verdacht hatte.
Noch bevor die Falle zuschnappen konnte, hatte Peter intimste Unterlagen in seinen Wagen gepackt und war geflohen. Monatelang zog er durch halb Europa, beschaffte sich nunmehr das Geld direkt von seiner ehemaligen Firma. Die Erpressung wurde ein einträgliches Geschäft. Die Firma war nicht willens, alles an die große Glocke zu hängen und rang mit ihm monatelang um eine Lösung. Peter Weichsler war raffiniert und gerissen genug, um es mit den Anwälten seiner Firma aufzunehmen und erreichte tatsächlich ein Gentlemans Agreement: er würde die Unterlagen zurückgeben und dafür eine entlastende Ehrenerklärung und eine mehrstellige Summe erhalten.
Der Deal kam zustande. Zug um Zug wurden Ehrenerklärung, Geld und die ominösen Unterlagen ausgetauscht. Es wäre alles in Ordnung gewesen, wären die Anwälte nicht nach einigen Jahren draufgekommen, daß Peter Weichsler immer noch einige Unterlagen behalten hatte und, nachdem ihm das Geld wieder knapp geworden war, wieder direkt bei den Eigentümern der Schwarzgeldkonten abkassieren ging.
Natürlich erzählte Peter Weichsler das Pico nur, weil er etwas im Schilde führte. Pico, der das Gespräch beenden wollte, so schnell es ging, weil er mit einem solchen Defraudanten nichts zu tun haben wollte, er, der sein Leben lang in der Bank gearbeitet und eine reine Weste hatte. Aber Peter Weichsler hatte eine Raffinesse und eine kriminelle Schläue, der Pico nicht gewachsen war. Peter Weichslers Schachzüge hatten es in sich.
Peter wußte von Pico nicht sehr viel, aber es reichte ihm, um ihn als perfekten Strohmann einzusetzen, wenn es sein mußte, auch gegen seinen Willen. Peter hatte irgendwie ein magisch‐kriminelles Gespür dafür, wo er ansetzen mußte. Er mußte mehr von Pico wissen, mußte seine Privatsphäre durchwühlen, ihn vielleicht zu einer unsauberen Handlung verführen oder ihn sonstwie erpreßbar machen. Peter Weichslers naheliegendster Gedanke hieß Angel.
Seine frühere Geliebte Angel hieß eigentlich Angelika, nannte sich aber Angel, weil es gerade modern war, Vornamen zu amerikanisieren. Angel war Anfang dreißig, sah recht gut aus und besorgte sich das Geld für Stoff und Suff durch Körpereinsatz, wie Peter es grinsend umschrieb. Sie kam von ihrer Sucht nicht los und diese war auch Schuld daran, daß Peter mit ihr Schluß gemacht hatte. Auch wenn er noch so kriminell war, so war er doch nicht blöde und es war ihm bewußt, daß das Geld, das er mit Erpressung beschaffen konnte, niemals dauerhaft ihren Drogenkonsum befriedigen konnte. Nun suchte also Peter wieder Angel auf, gab ihr Geld und Zärtlichkeit und frischte ihre Beziehung wieder auf; natürlich erfuhr Angel zunächst nicht, worum es dabei ging.
Der folgerichtige nächste Schritt war, daß Peter, der Pico mehrere Wochen lang nicht behelligt hatte, wieder bei ihm auftauchte. Pico wollte ihn schon abwimmeln, als Peter seine mißliche Lage schilderte. Er hatte sich gerade verliebt, genauer gesagt, aufs neue in seine frühere Freundin verliebt; nun wolle er eine anständige Arbeit annehmen und sich von seinem bisherigen Leben trennen. Aber er habe keine Wohnung, sei heftigst auf der Suche und müsse mit Angel, so hieße seine Flamme, für einige Tage Unterschlupf finden, bis er eine Wohnung gefunden habe. (Angel erzählte er, daß er einen Goldfisch am Haken habe und daß sie ihn beide mit Sex, Love and Rock‐n‐Roll ausnehmen würden, yeah!).
Pico hatte keine Freundschaften gehabt, er hatte keine Ahnung, wie krumm manchmal Beziehungen laufen können, und seine in der Bank geschätzten scharfen Augen ließen ihn im Privaten offenbar völlig im Stich. Er war gerührt, daß Peter sich verliebt hatte. Was wußte Pico schon von Liebe, er kannte doch nur Sex! Er war gerührt, daß Peter sich grundlegend bessern wollte, sein Leben für diese Liebe neu ordnen und gänzlich bereinigen wollte. Was wußte Pico schon von Liebe, außer daß die Liebe einem das ganze Leben umkrempeln konnte. Er war gerührt, weil seine zaghaft geäußerte Kritik an Peters Erpressungen offenbar Früchte trug, weil er offenbar das erste Mal im Leben jemandem Halt und Richtung geben konnte. Vielleicht hatte er, Pico Rizzi, Peters kriminelle Laufbahn beendet.
Pico, der Trottel, war wirklich zutiefst gerührt.
Seine Wohnung, die ihm von seiner Mutter geblieben war, bestand nur noch aus dem Schlafzimmer, dem riesigen Wohnzimmer und der Küche. Er äußerte Peter gegenüber, daß er keinen Platz für alle drei hätte, aber wenn sie sich alle klein machten, dann ginge es für einige Tage, wie auf einem Segeltörn, wo man sich ja auch klein machen und miteinander auf kleinstem Raum auskommen müsse. Peter surfte berauscht auf seiner Erfolgswelle und beschwatzte Pico so lange, bis er mit Angel das Schlafzimmer bezog und Pico sich mit dem das Wohnzimmersofa begnügte. Pico war von der erotischen Ausstrahlung und dem lasziven Auftreten Angels sofort tief beeindruckt. Er hatte noch nie eine Frau wie sie kennengelernt; sie war überraschend groß, sicher zwanzig Zentimeter größer als Pico und sehr hübsch. Ihre enge Bluse und der knappe Rock betonten ihre Rundungen. Peter grinste, weil Pico wortwörtlich der Mund offenblieb, als er sie das erste Mal sah und seine Augen sich nicht von ihrer Brust lösen konnten, die sich genau in Augenhöhe befanden.
Angel lächelte.
Gewonnen.
Peter und Angel blieben fünf Tage bei Pico. Am fünften Tag "fand" Peter eine Wohnung (die, in der er schon seit Jahren unangemeldet hauste). In diesen fünf Tagen feierten sie, als ob die Welt am fünften Tag unterginge. Vielleicht mit der Einschränkung, daß nur Peter und Angel wußten, daß und wie gefeiert würde, Tag für Tag; Pico aber keine Ahnung hatte, was der jeweilige Tag bringen würde.
Peter und Angel kamen mit zwei kleinen Koffern an, dann gingen sie gemeinsam zum Supermarkt und kauften jede Menge Alkohol. Pico war kein Kostverächter, was Alkohol anlangte, denn als Tante Lila noch lebte, hatten sie immer reichlich getrunken, erst recht aber trank er, seit sie ihn für den Himmel verlassen hatte. Woher Angel ihre Drogen her nahm, wußte Pico nicht, aber sie hatte immer welches dabei.
Anfänglich zog sich Pico immer zurück, wenn sie viel getrunken hatten und die beiden zu Schmusen begannen. Aber Peter winkte ab und meinte, er solle doch kein Frosch sein. Sex and Love and Rock‐n‐Roll. Sie tranken und tranken, rauchten und schauten sich Bilder vom Segeln an. Peter hatte mit sicherem Griff Picos Farbmagazine entdeckt, sie blätterten gemeinsam in den Pornomagazinen und kicherten wie Jugendliche, weil ihnen der Kopf schon vom Alkohol vernebelt war.
Pico sah immer wieder neugierig zu Angel. Sie war sicher eine wunderschöne Frau, aber Alkohol und Drogen hatten bereits tiefe Spuren in ihrem Gesicht hinterlassen. Einige Tage zuvor hatte Peter in einem Nebensatz angemerkt, Angel sei durch die Drogen schon ziemlich abgestumpft und träge, aber jetzt konnte er sich selbst ein Bild machen. Sie war wirklich in irgendeiner seltsamen Form geistig stehengeblieben, war dumpf und langsam im Denken. Sie sprach kaum und hauchte manchmal ein "Ja" oder "okay", aber sprach kaum, schon gar nicht in ganzen Sätzen. Pico erschien sie manchmal wie ein schwerhöriges Kleinkind, das oft sekundenlang über die Worte noch mal und noch mal nachdenken mußte, wenn man sie direkt ansprach. Im krassen Gegensatz dazu war sie geil und sexbesessen, hatte einen wunderschönen, gewaltigen Busen und schön geschwungene Hüften. Alles in allem eine schöne Riesin, die vor Sex und Erotik sprühte. Und — was Pico am meisten überraschte — sie hatte nicht die geringsten Hemmungen, war extrem exhibitionistisch und kannte überhaupt keine Scham.
Angel wußte, daß Peter etwas mit diesem kleinen Itaker vorhatte. Er war der Goldfisch, hatte Peter zu ihr gesagt, der ihre finanziellen Sorgen für immer lösen würde. Sie müsse, hatte ihr Peter eingeschärft, erotisch, sexy und verführerisch sein. Sie müsse mit ihm und dem Goldfisch alles, aber wirklich alles machen. Vor allem müsse sie alles so aufreizend tun, daß ihr kleiner Goldfisch ganz, ganz geil werde und es kaum noch aushielte; dann erst dürfe sie ihn schnappen, ihn vernaschen. Und, setzte Peter verschwörerisch zwinkernd hinzu, der Pico ist ein Voyeur; also laß ihn zugucken und mache es dir, so oft du magst und mache es auch dann, wenn du nicht magst. Hauptsache, dem Pico fielen die Augen aus dem Kopf. Angel hatte Peter zugelächelt und genickt. Sie hatte alles verstanden, der Goldfisch würde die volle, große Show bekommen, und sie und Peter würden nie mehr Geldsorgen haben. Sie hatte ihre ganze Pillenbatterie mitgenommen, sie brauchte besonders jene roten Pillen, die sie geil machten, denn ohne diese Pillen mochte sie überhaupt keinen Sex mehr, das war schon lange vorbei. Sie wußte trotz des Nebels in ihrem Kopf, daß sie Peters Geld dringend brauchte und dachte nicht lange nach. Sie sollte geil werden, also schluckte sie jede Menge Pillen, rote Pillen, bis sie wirklich geil war.
So setzte sie sich manchmal in die Wohnzimmerecke, band sich einen Gummischlauch um die Armbeuge und setzte sich eine Spritze. Dann war sie einige Minuten still und schweigsam, um daraufhin wie neugeboren zu den beiden Männern zu stoßen. Zwischendurch schluckte sie Pillen oder nahm Pulver, die sie mit Wein oder Whisky hinunterspülte. Wenn sie danach gut drauf war, bekam sie immense Lust auf Sex.
Wenn sie und Peter beim Schmusen in Fahrt kamen, ging Pico in die Küche hinaus. Die Küchentür, die völlig verzogen war und sich schon lange nicht mehr schließen ließ, erlaubte ihm einen Blick auf das Sofa, auf dem die beiden sich balgten und liebten. Pico tat, als ob er nur in der Küche sitzen würde, aber er sah ihnen beim Liebemachen zu, so lange er sich unbeobachtet glaubte. Fast immer ritt Angel auf Peter, entledigte sich dabei Stück für Stück ihrer Kleidung, bis Pico ihren nackten Hintern auf und ab hüpfen sah. Sie kam, und wie sie kam! Wie von Schmerzen gebeutelt krümmte sie sich nach vorn und warf ihren Kopf wieder in den Nacken, hob und senkte ihren Arsch langsam über Peters Steifen. Pico konnte ganz genau sehen, wie sich ihre Schamlippen um seinen Schaft schlossen und die nasse Beute verschlangen. Er wurde wie von Fieberschauern geschüttelt, als die Riesin sich — einen Orgasmus vortäuschend — auf Peters Schwanz wand.
Pico blieb am Küchentisch sitzen und vertiefte sich in die Zeitung, denn er bildete sich ein, daß ihn die beiden nach ihrer Nummer beobachteten. Er war sehr erregt, aber er getraute sich nicht, ins Badezimmer zu gehen, denn dann hätten die beiden gewußt, daß er jetzt gerade wichste, und dieser Gedanke hemmte ihn. Peter kam mit seinem herunterbaumelnden Hengst herein und sagte, er solle doch wieder reinkommen und brauche sich doch nicht zu genieren, sie seien doch alle schon erwachsen. Pico stand zögerlich auf und folgte ihm.
Weder Angel noch Peter machten sich etwas aus ihrer Nacktheit. Pico fühlte sich unwohl dabei, weil er nicht wußte, wohin mit seinen Augen. Aber er setzte sich brav hin und ergriff sein Glas. "Auf die Jungverliebten!" sagte er zum x‐ten Mal und trank, nachdem sie sich zugeprostet hatten.
Das Trinken und der Sex wiederholte sich in loser Reihenfolge, in endloser Folge. Pico bewunderte Peter, der zwei und dreimal am Tag mit Angel bumsen konnte — der Junge hatte wirklich Stehvermögen! Pico wartete ungeduldig, daß es Nacht wurde; lag er im Dunkeln, onanierte er langsam und spann versonnen die Akte der beiden in seiner Phantasie nach. Nachts knipste Peter noch einmal das Nachttischlämpchen an und Pico konnte den beiden durch die halb geöffnete Schlafzimmertür zusehen. Er schlief ermattet ein.
Angel, die sich in der Wohnzimmerecke halbnackt auf den Teppich gesetzt hatte, machte sich gerade mit ihrer Spritze zu schaffen, als Peter sich jovial zu Pico beugte und flüsterte, er könne sie auch bumsen, wenn er Lust dazu hätte. Pico erschrak und schüttelte den Kopf. Natürlich wollte er, aber er getraute sich nicht; er tat es nie, wenn noch jemand dabei war. Das Bumsen war für ihn etwas Schmutziges, Versteckenswürdiges und er wäre vor Peinlichkeit tot umgefallen, wenn ihm jemand zugesehen hätte — schon gar nicht der frischverliebte Verlobte!
Gleich darauf wäre er am liebsten im Boden versunken, denn Angel, die die Wirkung der roten Pillen und der Spritze mit geschlossenen Augen genoß, kümmerte sich in ihrer heiß aufsteigenden Geilheit weder um ihn noch um Peter. Der grinste nur und stieß Pico mit dem Ellenbogen an; Angel masturbierte ganz versunken und die Männer sahen ihr zu. Picos Herzklopfen ließ erst nach, als Angel nach ihrem wilden Orgasmus ihren Kopf an die Wand lehnte und eindöste.
Pico drehte sich auf dem Sofa um, legte seinen Kopf ans Fußende, wenn im Schlafzimmer das Licht anging, und sah verstohlen durch den Spalt der halboffenen Türe. Angels Hintern wirkte breit und massig, wenn sie sich auf Peters Schwanz niederließ und erst langsam, dann immer schneller auf ihm ritt. Pico onanierte, während er den beiden zusah und wenn er gespritzt hatte, dann onanierte er nach einer Weile erneut, weil die beiden noch lange nicht fertig waren. Er fuhr vor Erregung fast aus der Haut, wenn Angel langsamer wurde und sich andächtig auf Peters Schwanz senkte. Fahrig knetete sie eine Brust oder schlug auf Peters Schenkel, während sie kam. Peter, der sich gewaltig angestrengt und zurückgehalten hatte, durfte erst spritzen, wenn Angel sich nach dem Orgasmus beruhigt hatte und seinen Schwanz leckte und ihn wichste. Dann löschten sie das Licht.
Irgendwann, mitten in dieser tagelangen Orgie, war Pico zu berauscht, um sich noch richtig in der Hand zu haben. Er saß mit einem Mal zwischen den beiden auf dem Sofa; sie tranken und die halbnackte Angel beugte sich immer wieder über Pico, um mit Peter zu schmusen. Ihr Busen kitzelte Picos Bauch, ihr Oberarm berührte die Ausbuchtung seiner Hose wie zufällig; sie setzte sich halb auf und zog seinen Hosenzipp auf, ganz langsam. Pico grinste in seinem Suff einfältig, denn daß es eine genau einstudierte Choreographie war, konnte er nicht ahnen. Dann griff sie hinein und zog seinen Schwanz langsam heraus.
Pico grinste immer noch, sein benebeltes Hirn reagierte viel zu langsam und er fühlte sich irgendwie leicht und beschwingt. Angel beugte sich vor und nahm seinen Schwanz in den Mund. Sie lutschte und leckte ihn, streichelte seine Eier sanft und rieb den Schaft ganz leicht. Pico schloß die Augen und genoß das schaukelnde Gefühl des Betrunkenseins; er merkte kaum, daß er spritzte, Angel in den Mund spritzte und sie sofort ihren Mund von seinem Schwanz nahm. Pico sah nicht ihr Lächeln, den einzigen Ausdruck ihres Sieges und ihrer Macht. Sie hielt ganz einfach seinen Schwanz, bis er nicht mehr spritzte. Dann soffen sie hemmungslos weiter.
Picos Angst wich ab diesem Moment. Peter hatte ihrem Treiben belustigt zugesehen und hatte ihn nicht erschlagen. Er trank noch mehr und überspielte seine anfängliche Angst mit draufgängerischem Trinken. Das konnte nicht gut gehen, er sackte weg und schlief, bevor er auf dem Teppich aufschlug. Als er wieder wach wurde, machte er sich einen schwarzen, starken Kaffee und versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen. Spät Nachmittags wachten die beiden auf, und gemeinsam tranken sie schweigend Kaffee. Pico starrte fortwährend in seinen Becher, denn seine Augen wurden magnetisch von Angels Brüsten angezogen, die unter dem Herrenhemd nackt war.
Peter ging, um nach der Wohnung zu sehen, wie er sagte. Angel und er blieben allein, saßen sich schweigend gegenüber und Pico getraute sich nicht, sie anzusprechen. Sie hatte eine Flasche billigen Weißwein geöffnet und eingeschenkt. Der Wein schmeckte im ersten Moment sauer nach dem süßen, starken Kaffee. Nachdem er ein zweites Glas langsam und schluckweise getrunken hatte, beruhigte sich sein Atem. Er fühlte wieder die sanfte Gleichgültigkeit, die er vom Weißwein bekam. Angel ließ ihn in Ruhe, nahm nach einiger Zeit ihren Gummischlauch und spritzte sich in die Armbeuge. Pico sah ihr schweigend zu, beobachtete ihr friedlich lächelndes Gesicht, als sie sich zurücklehnte und mit geschlossenen Augen in sich hineinhörte, die Wirkung der Droge ertastete. Dann nahm Angel noch einige Pillen und lehnte sich zurück. Sie lächelte wie im Traum und fuhr mit einer Hand über die Brust. Pico sah, daß sie ihre Scham nur ganz leicht berührte, immer wieder spielerisch über die Spalte fuhr. Nur ein ganz klein bißchen, aber Pico merkte, daß sie sehr erregt war. Nach einigen Augenblicken stand sie lächelnd auf und setzte sich zu ihm. Das Hemd, das eigentlich Peter gehörte, war offen und verbarg nichts. Sie roch nach Vanille.
Ehe Pico sich versah, hatte ihn Angel auf dem Sofa flachgelegt und zog ihn aus. Er war noch fürchterlich verkatert und wollte protestieren, aber ihre Küsse erstickten jegliche derartige Regung. Passiv lag er da und ließ sie gewähren. Er dachte daran, daß Peters Schwanz dick und ziemlich krumm war, während seiner etwas dünner, dafür aber ziemlich gerade war. Er fragte sich, ob Angel seinen dünner geratenen Schwanz ebenso mochte wie Peters dicken. Angel streichelte seine Hoden und seinen Schwanz, leckte und küßte ihn, bis er steif wurde. Unvermittelt schwang sie ein Bein hoch und bestieg ihn. Er genoß den Moment, als ihre Scheide seinen Schwanz verschlang. Obwohl ihm die Position ungewohnt war, mochte er es so, sah ihre großen, schönen Brüste über sich und fühlte die Enge und Feuchtigkeit, die seinen Schwanz umschloß.
Sie ragte hoch über ihm auf, und er tastete nach ihren Brustwarzen, während sie zu Schaukeln begann. Sie glitt mit ihrer Scheide tief abwärts und dann wieder ganz weit hinauf. Pico fürchtete schon, sein Schwanz würde aus ihrer Scheide gleiten, doch Angel hielt rechtzeitig inne und sank wieder tief nach unten, verschlang ihn wieder zur Gänze. Sie streichelte ihre Brüste und ihren Bauch, glitt mit ihrer Hand immer wieder in ihr schwarzes Dickicht. Er konnte ganz genau fühlen, wie sich ihre Scheidenmuskeln in winzigen Kontraktionen zusammenzogen, wenn die Fingerkuppen einzeln über den Kitzler glitten. Sie ritt rhythmisch auf ihm, wie von einemExcenter getrieben stand sie am Höhepunkt ihrer Reitbewegung beinahe still, um sich schwer werdend tief nach unten über seinen Schwanz gleiten zu lassen. Lächelnd lehnte sie sich zurück und vergaß ihn völlig. Pico spürte, wie ihre Finger kreisförmig über ihren Kitzler rieben und die Fingerspitzen seinen Schwanz berührten, immer wieder. Unermüdlich kreisten ihre gestreckten Finger auf dem Kitzler, und er staunte wieder über ihre in sich gekehrte Erregung beim Masturbieren. Sie warf den Kopf in den Nacken und fächerte schnell mit einem Finger auf dem Kitzler, bis der Höhepunkt kam. Die Riesin sank über ihm zusammen, begrub sein Gesicht unter ihren Brüsten. Ihre mahlenden Scheidenmuskeln bearbeiteten den Schwanz, walkten und rieben ihn; er spürte, wie das unfaßbare Innenleben ihrer Scheide drängend gegen seine Eichelspitze klopfte; die Scheidenmuskeln spannten sich rhythmisch und molken ihn regelrecht. Er röhrte kurz auf wie ein Hirsch und mußte spritzen.
Angel richtete sich sofort auf, als er spritzte, und sah ihn mit großen Augen lächelnd an; sie glitt langsam auf ihm auf und ab, so daß sein Schwanz sich immer wieder aufrichtete und in sie hineinbohrte, während Ladung für Ladung in ihre Scheide hinaufspritzte. Als er fertig war, sank sie über ihm zusammen. Sie hatte ihn unter sich begraben und erdrückte ihn fast, so wie sie auf ihm lag, und rieb mit winzigen Bewegungen den Kitzler, um sofort wieder aufzuhören, als sie sich im Orgasmus zusammenkrampfte. Schon dachte Pico, es sei zu Ende, da tastete sie wieder nach dem Kitzler und brauchte nur Sekunden, um wieder zu orgasmen. Pico lag keuchend da und verharrte, während sie still weitermachte. Nach einiger Zeit richtete sich Angel auf und keuchte: "Puh, war das gut!"
Es war für Pico schwer, als Peter zurückkam; er hatte hin‐ und herüberlegt, wie er es Peter beichten sollte; aber irgendwie lief eine stumme Kommunikation zwischen Peter und Angel, denn Peter wußte es offenbar schon. Er hieb Pico freundlich auf die Schulter und meinte, das sei okay so, er habe schon befürchtet, Pico sei etwa schwul oder könne nicht mit Frauen. Es sei für seine Beziehung mit Angel ganz in Ordnung, heuchelte er, und es mache ihm gar nichts aus, wenn sie miteinander bumsten.
Parallel mit dem daraus folgenden Abbau der Hemmungen erfolgte Peters Ankündigung, das mit der anderen Wohnung (die, die er sowieso schon bewohnte) gingebald über die Bühne, er und Angel würden Pico nicht mehr lange auf der Pelle hocken. Pico wußte es zwar noch nicht, aber Peter hatte alles, was er für seine weitere Strategie brauchte.
In dieser Nacht schliefen sie alle drei im Schlafzimmer. Seit Peters Rückkehr am Nachmittag lag die unausgesprochene Frage im Raum, wer es mit Angel treiben würde. Wie in einem billig gemachten Pornofilm reizten sie Angel abwechselnd, versuchten sie mit der Hand zum Orgasmus zu bringen, obwohl das weder Peter noch Pico gelang. Angel lachte dabei und machte gute Miene zu diesem Spiel, nahm immer wieder rote Pillen und wurde davon sehr geil. Sie reizte beide immer mehr, bis sie beide Männer dermaßen aufgestachelt hatte, daß sie beide zugleich wollten. Peter lachte auf, als er Pico deutete, jener solle Angel von hinten nehmen und Pico den Kopf heftig protestierend schüttelte. Angel konnte es kaum erwarten, daß Pico rasch unter sie schlüpfte, seinen Schwanz mit der Hand in die richtige Position brachte und sie schnell zu vögeln begann. "So ist's recht", brummte Peter, "dann nichts wie ran!" und bohrte seinen Schwanz in Angels Arsch.
Pico wunderte sich, wie deutlich er Peters Schwanz fühlen konnte. Peter schien ihn ebenfalls fühlen zu können und stieß grinsend durch die weiche Haut hindurch gegen Picos Eichel. Pico spürte, daß Angel ganz weich und entspannt auf ihm lag und Peter eigentlich ihn vögelte. Er drückte seinen Steifen tief in Angel, während Peter wie eine Dampflok loslegte. Das war so geil, daß Pico bald spritzte. Er blieb weich und glibberig in Angel stecken, während Peter weiterhämmerte. Pico leckte eine Brustwarze von Angel und reizte mit der Hand die andere. Angel wurde von seinen Berührungen und Peters Hämmern sehr erregt und hechelte laut, als Peter spritzte; Pico konnte sein Spritzen ganz deutlich spüren.
Am nächsten Morgen stand Pico als erster auf und machte Kaffee. Als er mit den drei Tassen ins Schlafzimmer kam, schliefen die beiden noch tief. Pico ging wieder in die Küche und stellte die Tassen ab. Eine geraume Zeit später ging er leise ins Schlafzimmer zu den beiden Schlafenden, legte sich neben Angel und berührte sie zart, ohne Peter zu wecken. Er ahnte, daß dies ihre letzte gemeinsame Nacht gewesen war und fühlte sich weich und empfindsam. Angel wurde wach und folgte ihm zur Wohnzimmercouch. Eine Weile blieben ihre gegenseitigen Berührungen sanft und weich, dann aber fühlte sie, wie sein Schwanz fest wurde und schwang sich über ihn. Sie bumste ihn sanft und langsam, dann verharrte sie sekundenlang auf seiner Eichelspitze, bevor sie ihre Hüften wieder hinabsenkte. Pico schloß die Augen, weil es einfach nicht ging. Er blickte erst auf, als Angel sich neben ihn hockte, um ihn mit der Hand zu befriedigen. Sie machte es sehr schnell und blickte weg, als sein Samen auf ihre Hand spritzte.
Schweigend tranken sie danach Kaffee. Pico meinte, er könne ihnen vielleicht beim übersiedeln helfen, aber Peter schüttelte energisch den Kopf und meinte, die zwei oder drei Taschen mit ihren Habseligkeiten könnten sie leicht allein tragen. Der Zeit verrann unendlich langsam, bis Peter meinte, sie sollten nun los. Pico blickte ihnen noch lange vom Treppenabsatz nach, als sie im Stiegenhaus nach unten gingen.
In den letzten Tagen und Stunden, dachte Pico gerührt, war er ihnen beiden so nah gekommen wie kaum jemandem zuvor. Diese Nähe, diese vorgegaukelte Vertrautheit ließ ihn erschauern. Er dachte nicht einen Sekundenbruchteil daran, vielleicht nur ein Läufer oder ein Bauer in Peters kriminellem Schachspiel zu sein.
Pico, der arme Trottel, war wieder einmal zutiefst gerührt.