Das Begräbnis

Pico stieg völlig durchgerüttelt aus dem Zug, der ihn nach Triest gebracht hatte und nahm sich ein Taxi, das ihn nach Parma del Riva brachte. Der junge Taxifahrer wunderte sich, weil er Parma gar nicht kannte, aber Pico wies ihn an, Richtung Monfalcone Centro zu fahren und dann nach der Stadtgrenze wieder nach Osten, Richtung Gorizia die erste Abfahrt zu nehmen. Also Monfalcone, knurrte der Taxifahrer eigensinnig und schüttelte den Kopf über den Österreicher mit dem veralteten Italienisch.

Die Rizzis hatten sogar Onkel Rodolfo und seine Frau Olivia aus Mallorca kommen lassen, um Tante Lila zu beerdigen. Sie hatte ein kurzes und klares Testament hinterlassen, in dem sie einerseits anordnete, in Parma begraben zu werden und andererseits, daß all ihre Habe auf Pico übergehen solle. Auf Pico, den letzten Rizzi. Alle wußten, daß Onkel Rodolfo auf seine Erbrechte verzichten mußte, als er die steinreiche Olivia heiraten wollte. Sein Vater, Don Anselmo Rizzi, hatte ein unverständliches Vorurteil gegen alles Spanische und weigerte sich, Olivia als Schwiegertochter zu akzeptieren. Pico fand es merkwürdig, als letzter Rizzi zu gelten, obwohl Don Rodolfo noch lebte.

Die Formalitäten für Lilas Beerdigung waren überraschend einfach gewesen, die Überführung nicht gerade billig, jedoch hatte das Beerdigungsinstitut alles bestens im Griff und erledigte die Aufgabe professionell und ohne ihn allzusehr zu belasten. Vielleicht spielte es auch eine Rolle, daß er großzügig und bar im Voraus zahlte. Als das Taxi um die letzte Kurve bog, sah er schon die ersten Trauergäste, versuchte sich an diesen und jenen Namen zu erinnern. Die Nachbarin, welche die Organisation übernommen hatte, lief aufgeregt wie ein verschrecktes Huhn gackernd hin und her, versuchte schlechtes Management durch lautes und aufdringliches Neuorganisieren und Improvisieren wettzumachen. Pico war viel zu müde, um sich einzumischen und wartete ergeben, bis ihm eine Unterkunft einige Häuser weiter, in der mittlerweile fast bankrotten Pension der alten Witwe Colonna, zugeteilt wurde. Es war die letzte und einzige Unterkunft, die Parma del Riva bot; andernfalls hätte er die acht Kilometer bis Monfalcone oder Duino fahren müssen.

Die Witwe Colonna war eine resolute, dickliche und typisch italienische Matrone, die ihn unter der Haustüre mit verkniffenem Gesicht begrüßte und ihr Beileid aussprach. Sie war verschlossen, nur bei der Beileidsbezeugung wurde sie eine Spur freundlicher. Schon beim Treppenhochsteigen sagte sie in ihrem schnellen Italienisch, in schlechten Zeiten wie diesen könne sie auf keines ihrer Pensionszimmer verzichten und müsse ihm daher den vollen Zimmerpreis berechnen, er bliebe ja nur zwei Tage; die Wäsche und so weiter, er verstünde schon. Das Zimmer, in das sie ihn kurzatmig schnaufend führte, war sauber, aber schmucklos und zu nichts anderem gut, als dort zu übernachten. Pico nickte und sagte mit seinem schwerem Akzent, er wäre todmüde und ginge gleich schlafen. Die Witwe Colonna ging, nicht ohne ihm nochmals das Beileid wegen Donna Aurelia auszusprechen.

Pico kam es schon seltsam vor, Tante Lilas vollen Vornamen Aurelia zu hören — obwohl er wußte, daß ihr voller Name Aurelia Laetizia Rizzi war. Er hatte sich so sehr an Lila gewöhnt, daß er sich früher nie gefragt hatte, woher Lila überhaupt käme. Anderseits fragte er sich auch nie, warum er Pico und nicht Rico oder Riccardo gerufen wurde. Er packte seine Reisetasche aus und zog sich aus, um sich zu waschen. Im schief hängenden Spiegel über dem Waschbecken sah er sich selbst, von der Brust abwärts bis zum Knie. Sein Schwanz hing klein und unansehnlich herab, er betastete ihn ein wenig und prompt begann er sich zu regen. Entschlossen wusch er sich Gesicht und die Brust, blickte wieder auf seinen Schwanz im Spiegel. Einen Sekundenbruchteil dachte er daran, daß er seit Tagen unter Streß gestanden und keine Zeit für einen Orgasmus gehabt hatte. Als er sich abtrocknete, pochte sein Schwanz fordernd. Er kontrollierte mit einem raschen Blick, daß der Fenstervorhang geschlossen war, dann streichelte er genießerisch den Schwanz, bevor er schnell wichste. Fasziniert sah er sich selbst im Spiegel zu, als er in das Waschbecken spritzte.

Am nächsten Tag wachte er erst sehr spät auf. Auf dem Gang schnurrte ein Staubsauger. Pico war wie erschlagen, denn er hatte nur oberflächlich und unruhig geschlafen. Er mußte sich zusammenreißen, der Tod Lilas lag schon beinahe eine Woche zurück, da konnte er nicht mehr einfach so drauflosweinen wie am ersten Tag. Halb zehn, mein Gott, da hatte er aber gründlich verschlafen! Er schlüpfte rasch in seinen Morgenmantel und öffnete die Tür. Die Frau, die mit dem Staubsauger hantierte, blickte auf. Es war eine jüngere Frau, Ende Dreißig, vielleicht auch jünger, aber jedenfalls viel jünger als er. Sie war keine Schönheit, aber doch irgendwie hübsch, wie die meisten Mädchen aus Parma.

Guten Morgen, sagte Pico und fragte, ob er um diese Zeit noch ein Frühstück bekäme. Die Frau nickte und deutete mit der Hand nach unten ins Erdgeschoß. Pico entschuldigte sich für sein schlechtes Italienisch, aber er sei in Wien geboren und habe nur wenig Gelegenheit gehabt, Italienisch zu reden. Sie lächelte einen Augenblick, dann schaltete sie den Staubsauger wieder ein und setzte ihre Arbeit fort.

Pico stand vor dem Waschbecken und wusch sich rasch. Es erregte ihn, draußen vor der Tür eine junge Frau zu wissen, die zwar ihrer Arbeit nachging, aber er stand hier, nackt, und sie war draußen, hübsch und jung. Nein, das konnte er nicht tun, schalt er sich, jetzt, da Lila gerade gestorben war. Beinahe schnitt er sich mit dem Rasiermesser, so sehr beschäftigte ihn der Gedanke, überfiel ihn immer wieder. Er wischte sich den Rasierschaum vom Gesicht und spürte die Erektion, die drängende Erektion. Er rieb ein bißchen und überlegte sich, ob er wieder in das Waschbecken spritzen solle, aber er hörte gleich wieder auf. Es brauste in seinen Ohren, weil er dabei immer noch an Lila denken mußte, dann zog er den Morgenmantel an, ließ ihn aber absichtlich ein wenig offen und ging wieder zur Tür. Es war gut, daß er seinen Schwanz ein bißchen gerieben hatte, denn er blieb fest und halbsteif, obwohl er herunterhing.

Die junge Frau arbeitete schon einige Türen weiter und blickte auf, als er die Tür öffnete. Er wußte, daß sie bei dieser Beleuchtung nicht viel von ihm sehen konnte, aber er mußte es versuchen. Er versuchte es ja immer. Ob er ein größeres Handtuch bekommen könne, bitte, er wolle sich duschen. Verwirrt blickte sie an ihm herab und nickte, nachdem er seine Bitte wiederholt hatte, dann entschwand sie blitzartig hinter einer Tür. Pico überlegte, ob sie vielleicht stumm war. Gleich darauf kam sie mit einem großen Badetuch in der Hand auf ihn zu. Pico stand immer noch in der offenen Tür und blickte sie an. Beim Näherkommen konnte sie seine Nacktheit unter dem Morgenmantel zuerst nur ahnen, aber sie senkte sofort die Augen, als ihr Blick auf seinen nackten Körper, auf seinen herabbaumelnden Schwanz fiel. Jedenfalls blieb sie abrupt stehen und reichte ihm das Tuch von weitem, so daß er sich weit vorbeugen mußte. Die ganze Zeit über sah sie auf seinen Schwanz, heimlich, unter ihren Wimpern. Er legte seinen ganzen Charme in den Blick, mit dem er sie anschaute, legte seine Erregung wie eine Einladung in diesen einen Blick. Ihr Blick irrte ab, als er seinen Schwanz mit der Hand berührte, sie blinzelte noch einmal verschämt unter seinen Morgenmantel und ging rasch die Treppe hinunter.

Pico war enttäuscht. Manchmal wirkte sein Zauber, aber nicht immer. Eigentlich, gestand er sich ein, wirkte er nur selten, aber er versuchte es immer wieder, denn 3 von 10, das war keine schlechte Statistik. Er war zugleich auch realistisch genug, um zu wissen, daß das dreißig Prozent, aber auch nur drei Prozent bedeuten konnte, wenn er es hundert Mal probiert hätte. Schade, denn die junge Frau war wirklich anziehend. Zugleich mit der Enttäuschung verlor er auch das Interesse, duschte sich schnell und zog sich an. Das Frühstück wartete.

Es war ein ländliches Begräbnis, wie erwartet. Die Messe dauerte unendlich lang. Pico drehte sich einmal um, aber die stumme Putzfrau aus der Pension konnte er nirgends entdecken. Der Weg von der Kirche zum Friedhof war lang, denn man verließ die Kirche, hinter der der Friedhof lag, durch die Vordertür und umrundete das ganze Areal weiträumig in einer langsamen, weihevollen Prozession, um wieder an der Hinterseite der Kirche den Eingang zum Friedhof zu nehmen. Die kleine, vom Herrn Pfarrer handverlesene Blasmusikkapelle spielte dermaßen erbärmlich, daß einem nicht nur die Trauer, sondern auch die jaulenden Mißklänge Tränen in die Augen trieben. Pico kam sich sehr fremd vor, kam mit den Ritualen kaum zurecht und folgte verwirrt den Zeichen, die ihm die Verwandten eifrigst gaben: den kleinen Reisigbesen in das Weihwasser tauchen und drei Kreuze über dem Grab schlagen, später ein wenig Erde mit dem kleinen Handspaten aufnehmen und ins Grab, auf den Sarg werfen. Die Rosen, die er die ganze Zeit über krampfhaft in der Hand gehalten hatte, auf den Sarg werfen, zischelte ihm eine ältere Frau zu, die neben ihm stand und von der er nicht wußte, ob sie mit ihm verwandt war. Vor den Pfarrer treten und links und rechts von seinem Gesicht die Luft küssen. Sich danach in die lange Reihe von Rizzi‐Verwandten zu stellen, gleich neben Onkel Rodolfo. Allen Teilnehmern, die in einer langen Reihe an ihnen vorbeidefilierten, die Hand schütteln und etwas murmeln, egal was. Der greise Rodolfo sah ihn erst zum zweiten Mal, aber er erriet Picos Gedanken und murmelte leise, als der letzte Rizzi müsse er hier stehen, stolz und fest wie eine Eiche. Pico nickte ergeben, si, si, Don Rodolfo. Trotzdem war er peinlich berührt, denn auch Don Rodolfo tat so, als sei er selbst kein Rizzi.

Dem Kirchgang und dem Begräbnis selbst, der kurz vor Mittag zu Ende war, folgte nun ein langes Mittagessen, das ernst und schweigsam begann, aber nach und nach lockerte sich die Stimmung. Am Nachmittag saß man in der guten Stube des alten Rizzi‐Hauses, das jetzt zwar formell Pico gehörte, aber von einer entfernten Rizzi‐Verwandten samt Familie bewohnt wurde, denen Pico das lebenslange Wohnrecht eingeräumt hatte. Alle hatten das von ihm erwartet, er lebte ja in Wien und konnte mit dem Haus sowieso nichts anfangen. Onkel Rodolfo hatte ihm das genauestens erklärt, wie er selbst vor vielen Jahren auf seine Rechte an diesem Haus verzichtet habe, weil er in Mallorca lebte und daher ebenfalls nichts mit dem Haus anfangen konnte (und daß er praktisch enterbt war, aber das erwähnte Rodolfo nie). Daß man verarmte Verwandte nicht so ohne weiteres auf die Straße schickte, wenn man selbst ein gutes Zuhause hatte, das verstünde sich ja wohl von selbst. Daß das Haus (und hier beugte sich der Greis nahe an sein Ohr und flüsterte: mein Junge, das Haus ist völlig herabgewirtschaftet und müßte eigentlich abgerissen werden, du verlierst also wirklich nichts, glaube mir!) Pico hatte sofort danach am Vormittag Don Vicenzo aufgesucht, der Bürgermeister, Notar und Gemeindeverwaltung in einer Person war, wenn er nicht gerade Eisenwaren und Baumaterial verkaufte, wovon er tatsächlich lebte. Don Vicenzo schien Hellseher zu sein, denn er bot Don Riccardo, wie er Pico ansprach, einen selbstgebrannten Grappa zur Begrüßung an und legte ihm die Schenkungsurkunde vor, dieer nach dem Gespräch mit Don Rodolfo angefertigt hatte. Irgendwo im Hintergrund seines Gehirns tauchte bei Pico die Mahnung Lilas auf, jeden, der Grundbesitz hatte, mit Don respektive Donna anzusprechen; denn das war im alten Oberitalien Brauch und Pflicht, wollte man nicht als tumber Barbar gelten — inzwischen war dieser Brauch schon längst dem Modernen gewichen, wurde nur mehr der Pfarrer mit Don angesprochen, aber die Parmenser drückten ihre Aufregung über den hohen Besuch mit einem Rückfall in das gestelzte Gestern aus. Trotzdem fühlte er sich sehr seltsam, als Don Riccardo angesprochen zu werden und fand es jedesmal ungewöhnlich. Jeder Versuch, seinen gesetzlich verbrieften Rufnamen Pico zu verwenden, schlug fehl oder mündete in der verständnisvollen Bemerkung, daß die Deutschen ja jeden respektlos mit Kindesnamen anredeten, diese ungebildeten Barbaren! Erörterungen, warum und daß er sich als Österreicher und niemals als Deutschen betrachtete, konnte er sich ersparen.

Zu Picos Erstaunen ging man nachmittags noch einmal in die Kirche, der Pfarrer vollzog wieder eine elendslange Liturgie, welche die gute, arme Seele Lilas in den Himmel begleiten sollte, dann zerstreuten sich die Gäste. Übrig blieben nur die Rizzis, deren Nachkommen und direkte Verwandte. Man ging in das Gasthaus nebenan, wo ein festliches Abendessen vorbereitet worden war.

Pico war die gute italienische Küche nicht gewohnt und bekam nach dem Essen Magenschmerzen; zudem gingen ihm viele Dinge, die er in dem Tagebuch seiner Mutter und dem von Lila gelesen hatte, nicht mehr aus dem Kopf. Lila hatte ihm im Krankenhaus, als sie bereits wußte, daß es mit ihr zu Ende ging, gesagt, daß er die Tagebücher seiner Mutter und ihre an sich nehmen und verbrennen solle — es steht nichts Wichtiges drin, hatte Lila gesagt. Aber Pico hatte die Tagebücher sofort gelesen und begann, die Geschichte seiner Mutter und die von Lila besser zu verstehen. Vieles, was ihm unverständlich gewesen war, klärte sich auf. Er verschlang Seite um Seite und verstand endlich, wie die Dinge wurden, wie sie waren. Er hatte die Tagebücher mehrmals gelesen, immer wieder gelesen und weinte, weil er jetzt beide Frauen noch mehr liebte als je zuvor.

Onkel Rodolfo fragte ihn nach seinem Magen und bestellte für Pico einen Magenlikör; langsam erfuhr Rodolfo alles über seinen Großneffen. Beim Thema Segeln leuchteten seine Augen; er hatte gemeinsam mit seinem deutschen Geschäftspartner ein großes Segelschiff in Mallorca und meinte, wenn Pico es einmal einrichten könne, so solle er ihn doch einmal besuchen und vielleicht einen Törn auf der TITANIA mitmachen. Rodolfo war ziemlich angetan von Pico, denn Pico hatte sich in einer Bank hochgearbeitet und war ein geachteter Mann in Wien geworden, das hatte Lila immer wieder betont, wenn sie schrieb oder wenn sie miteinander telefonierten. Später spielte Rodolfo nochmals darauf an, daß Pico der letzte Rizzi sei (der letzte erbberechtigte männliche Rizzi, ergänzte Pico stumm), und eines Tages würde ihm alles gehören. Pico nickte geistesabwesend, denn es wurde bald mehr als üblich getrunken, und der Alkohol stieg rasch in ihm hoch.

Er wußte später nicht mehr, wann genau er die Kontrolle verloren hatte, er nuschelte und lallte mit dem alten, schwerhörigen Rodolfo über das Segeln, über die guten alten Zeiten, über seine Mutter und Tante Lila und über den ältesten Stiefbruder von Rodolfo, Don Aldo, den er als kleines Kind noch erlebt hatte, aber an den er sich aber kaum noch erinnern konnte. Don Rodolfo erhob sein Glas feierlich, prostete auf Lila und umarmte ihn brüderlich, wobei er mit schwerer Zunge Pico ins Ohr flüsterte, daß nicht nur er, Pico, ein trauernder Liebhaber Lilas sei, sondern auch er selbst, denn er war auch ihr Liebhaber gewesen, als Lila vielleicht 14 oder noch jünger gewesen war. Als Pico sich wieder aufrichten wollte, zog ihn Onkel Rodolfo wieder zu sich hinunter und setzte seine Ohrenbeichte fort: beinahe schon exhibitionistisch erzählte er Pico all die kleinen Details, die ihn mit Lila verbanden und auch, wie sein Bruder Aldo den Skandal in ihrem Ferienort Abbazia an der jetzt jugoslawischen Küste heraufbeschwor und von ihrem Vater, Don Anselmo, mit der Schrotflinte bedroht wurde, als er Aldo und Lila im Bett erwischte. Aldo, die seine Kusine Lila entehrt hatte, obwohl auch er, Rodolfo, schon mit Lila geschlafen hatte, wurde von seinem eigenen Vater mit Schimpf und Schande aus dem Ort verjagt und geriet im Lauf seiner Wanderschaft nach Wien, wo er sich in Tante Hermine verliebte.

Pico hatte einerseits Probleme mit der Tatsache, daß Rodolfo bei dieser Ohrenbeichte sehr feucht nuschelte, andererseits weinten sie gemeinsam, als Rodolfo darüber sprach, wie gut Lila ficken konnte, schon als junges Ding und wie sehr er sich unsinnigen Hoffnungen hingegeben hatte, sie eines Tages heiraten zu können. Und wie sehr es ihn schmerzte, daß sie gleichzeitig auch mit Aldo fickte. Pico kämpfte nicht nur mit dem Alkohol, sondern auch mit Rodolfos Italienisch, das mit einem Gemisch aus altem Mallorquinisch, Arabisch und Portugiesisch durchsetzt war; erst im Lauf der Ohrenbeichte verstand er, daß Rodolfo mit fudar eigentlich ficken meinte. Picos Gedanken quollen träge durch seine Hirnwindungen und schlugen mühsam Haken, denn als Kind hatte er sich manchmal eingebildet, Don Aldo wäre sein Vater, denn er schlief mit seiner Mutter, bis er starb, als Pico 7 Jahre alt war.

An diesem Abend trank Pico wesentlich mehr, als er vertrug. Er schluchzte und weinte, wenn er an Lila denken mußte, hob immer wieder sein Glas und trank auf sie. Sie war so weit fort, so unwiederbringlich fort und würde ihn nie mehr lieben. Er hob sein Glas erneut und trank auf sie, bis er kaum noch sitzen konnte. Don Rodolfo war aufgebrochen, als er stark ermüdete und trank mit Pico im Stehen noch einen Grappa auf Lila, die ihnen die schönsten Liebesstunden ihres Lebens geschenkt hatte.

Sie brachten Pico, den sinnlos betrunkenen Pico, links und rechts untergehakt zum Haus der Witwe Colonna. Es war mitten in der Nacht, das trauernde Zechen hatte bis in den frühen Morgen gedauert, und die beiden Burschen, die Pico untergehakt durch die Straßen schleiften, waren selbst auch schon ziemlich betrunken. Trotzdem hatte Onkel Rodolfo darauf bestanden, daß Pico in sein Quartier begleitet werden müsse. Die beiden jungen Burschen, die Pico nicht kannte, lehnten sich schnaufend gegen die Haustüre und klopften so lange energisch, bis das Ganglicht eingeschaltet wurde. Nach einiger Zeit öffnete die Witwe Colonna mürrisch, denn sie hatte schon sehr tief geschlafen, sich nur schnell einen Morgenmantel übergestreift und ließ ihren langen, grauen Zopf offen über den Rücken baumeln. Verschlafen maulte sie vor sich hin und ließ die beiden samt dem zwischen ihnen hängenden Pico eintreten. Sie war wirklich schon sehr müde und tapste halb träumend voran, als sie den beiden lachenden und glucksenden Burschen den Weg über die Treppen hinauf wies. Sie sperrte Picos Zimmer auf, während die Burschen in einer sehr komisch anmutenden Prozession die Treppe hinaufwankten und dabei mehrmals zu Sturz zu kommen drohten; die Burschen warfen Pico krachend aufs Bett und versuchten schwankend, ihn halbwegs gerade auf dem Bett zurechtzurücken.

Die Witwe Colonna — klein, breit und resolut — scheuchte die beiden verärgert hinaus, den Rest würde sie schon machen, die beiden sollen nur schauen, daß sie selbst wohlbehalten heimkämen. Als die beiden lärmend abgezogen waren, begann sie, den volltrunkenen Pico auszuziehen. Pico war bisher wie bewußtlos gewesen, aber jetzt, da er ruhig lag und spürte, wie ihn flinke Finger auszogen, erwachten seine Lebensgeister, so weit das bei einem derart Betrunkenen möglich ist. Er wußte weder, wo er war, noch, wer sie war; jedenfalls zog ihn eine Frau aus. Er meinte, daß es Lila war, die ihn so liebevoll auszog und begann sofort wieder zu weinen, denn seine Lila war nicht mehr.

Die Witwe Colonna murmelte, es sei schon gut und er brauche nicht mehr zu weinen. Sie mußte ihn ächzend hin und herwenden, um ihm Jacke, Hemd und Hose auszuziehen, dann zog sie ihm die Schuhe und die Socken aus, bis er nur mehr in Unterhosen auf dem Bett lag. So sehr sie sich auch mühte, sie bekam die Decke, auf der er lag, nicht frei. Also kniete sie sich neben ihn, zog und zerrte daran, bis sie es teilweise freibekommen konnte. Der schluchzende Pico hatte inzwischen einen Arm um ihre Taille geschlungen, sie ließ die Decke los und murmelte besänftigende Worte, während er sich an ihrer Brust ausweinte. Sie hielt ihn minutenlang fest, streichelte seine Haare besänftigend und ließ ihn ausweinen.

Die Witwe Colonna wurde etwas verlegen, als sie gewahr wurde, daß seine Unterhose bereits naß und mächtig ausgebeult war. Sie zögerte lange, denn es war sicher nicht recht und anständig, was ihr dabei durch den Kopf ging. Erst nach langem Zaudern gab sie ihrer Neugier nach und beugte sich vor, um ihm die Unterhose langsam auszuziehen. Ihr Herz machte einen kleinen, ängstlichen Sprung, als sie die Hose über den Schwanz zog. Er war zwar nicht ganz steif, aber die Eichel stand aus der Vorhaut heraus und hatte Flecken in die Unterhose gemacht; noch hing ein dünner, schleimiger Faden an seiner Spitze. Sie war vom Schlaf noch etwas benommen und wartete lange, bevor sie mit dem Finger vorsichtig über die Eichel strich und den Faden wegwischte. Mit einer leichten, sanften Berührung glitt ihre Hand an seinem Schwanz hinunter, der sich bei dieser sanften Berührung langsam wieder aufrichtete. Sie träumte halbwach vor sich hin, ihre früheren Abenteuer spukten durch ihrem Kopf; ihre Hand glitt über den Schwanz und berührte immer wieder zart seine Eichel. Sie streichelte den Schwanz wie träumend, erwachte aber gleich wieder und ließ erschrocken los. Madonna, der war inzwischen bretthart geworden, die Eichel ragte vorne dick und rot heraus! Ihre Gedanken schlugen Purzelbäume. Sie war der Situation nicht mehr gewachsen, all dies lag schon Jahrzehnte hinter ihr. Trotzdem hielt sie die Luft an.

Pico weinte und hielt sich weiter an ihr fest, drückte seinen Kopf zwischen ihre schweren Brüste und heulte. Sie sah unverwandt auf seinen Schwanz, streichelte seine Haare und murmelte, es werde wieder alles gut, aber Pico weinte heftig weiter und umarmte sie noch fester, krallte sich in ihre Brüste. Erschrocken lehnte sie sich zurück, so daß Pico halb auf sie zu liegen kam. Die Witwe Colonna, deren langer grauer Zopf bis weit unter ihre Hüften reichte, wenn sie ihn nicht zu einem Kranz gewunden trug, erschrak, als sich sein Speer gegen ihren nackten Oberschenkel bohrte.

Madonna, dachte die Witwe Colonna erschrocken, gleich wird er mich vergewaltigen! Bei diesem Gedanken keuchte sie vor Aufregung und streichelte seinen Kopf, murmelte, es werde ja alles wieder gut und er solle endlich schlafen. Ihre Augen flatterten wie zwei kleine Vöglein, die sich immer wieder zu seinem Schwanz verirrten. Zugleich schwirrten die Gedanken in ihrem Kopf, bis zurück in die Zeit, als sie jung und begehrt war. Mit dem alten Beppo, der an die dreißig Jahre lang ihr heimlicher Liebhaber gewesen war, hatte sie schon seit Jahren nicht mehr geschlafen, seit er nach seinem Schlaganfall teilweise gelähmt und völlig lendenlahm geworden war. Nur noch aus Mitleid tat sie ihm manchmal den Gefallen und rieb ein bißchen an seiner geschrumpften, weichen Nudel, denn zu mehr war er nicht mehr fähig. Pico lehnte sich noch mehr an sie, bestürzte sie noch mehr mit seinem Steifen, der sich fordernd gegen sie drückte. Er will mich vergewaltigen, dachte die Witwe Colonna verwirrt und wußte nicht, was sie tun solle. Es wäre ihr ein leichtes gewesen, unter ihm herauszuschlüpfen, aber sie war von dem Gedanken, von Pico vergewaltigt zu werden, wie gelähmt. Oh ihr Heiligen, oh Madonna, wie geschieht mir? dachte die Witwe und hielt Pico fest umschlungen. Ihre Schläfrigkeit wich ebenso wie der trügerische Gedanke, von ihm vergewaltigt zu werden, gänzlich von ihr. Urplötzlich war sie hellwach. Gleich passiert es, dachte sie, gleich würde Pico sie vögeln, sie, eine alte Frau! Sie konnte sich schon fast nicht mehr an das letzte Mal erinnern. Madonna, stoßen und hineinspritzen!

Pico wähnte sich auf Lila, drückte seinen Kopf zwischen die großen Brüste und weinte, zugleich hielt er sich mit beiden Händen an ihren Brüsten fest und streichelte sie ungeschickt. Er war so glücklich, daß Lila wieder da warund es war zugleich entsetzlich, daß Lila nicht mehr lebte. Er weinte und drückte die Brüste, preßte und quetschte sie, um Lilas Gegenwart heraufzubeschwören. Die Witwe Colonna keuchte und schluckte heftig, als er ihre dicken, matronenhaften Brüste ungelenk bearbeitete.

Sie spürte seinen Schwanz an ihrem nackten Schenkel und tastete mit der Hand danach. Erst abwehrend, dann neugierig. Sie seufzte, denn einenso starken und jungen Schwanz hatte sie schon lange nicht mehr in der Hand gehabt. Nein, so würde er sie nicht nehmen können, ihr Morgenmantel war ihm ja im Weg. Sie dachte ein Stoßgebet, seufzte heuchlerisch "ihr Heiligen und oh, Madonna, dann soll er mich halt vögeln" und löste mit einem Ruck den Gürtelknoten ihres Morgenmantels. Picos Schluchzen ließ etwas nach, als er ihre Hand auf seinem Schwanz spürte; ja, das war Lila, sie berührte ihn immer noch wie früher. Seine Gedanken entgleisten und jagten über die Achterbahn der Vergangenheit. Lila, die immer präsent war, die ihn nie im Stich gelassen hatte. Pico rührte sich ein wenig, kroch halb auf ihren Oberschenkel. Dort, wo sein Schwanz bisher auf kratzendes Frottee gestoßen hatte, war nun ein nackter Frauenschenkel. Lila, heulte Pico glückselig, Lila!

Die Witwe Colonna blieb unbeweglich liegen und wartete herzklopfend darauf, daß Pico sie endlich vögelte. Sie fühlte, wie er sich ein klein wenig bewegte und auf ihrem Oberschenkel zu liegen kam. Er rührte sich träge, naß schob sich sein Schwanz über ihren Oberschenkel und glitt tiefer. Ihre Hand hielt seinen Schwanz fest umklammert und sie erschrak ein wenig, als die Eichelspitze ihre schütteren, grauen Schamhaare berührte. Jesus, Jesus, keuchte sie lautlos vor sich hin, er wird mich gleich vögeln! Sie wurde ein bißchen rot, als sie plötzlich daran denken mußte, daß nicht er sie, sondern daß sie ihn vergewaltigte.

Sie mußte plötzlich daran denken, daß sie dieses Ziehen in den Lenden nur mehr selten verspürte, ja oft hielt sie diese Spannung lange aufrecht, um in einem kurzen, heimlichen Moment hastig die einsame, schnelle Erlösung zu finden. Nur noch ganz selten gönnte sie sich die Lust, alles lange und genießerisch vorzubereiten und die Kerze aus dem Nachtkästchen herauszunehmen; es war nicht recht, es war nicht anständig und es war eine schlimme Sünde, aber sie mußte es manchmal einfach tun. Pico rührte sich nicht. Er war offenbar eingedöst oder bewußtlos, darüber war sich die Witwe Colonna nicht im klaren, aber er weinte im Traum weiter. Ihre Gedanken waren schon weit vorausgaloppiert, hatten Beppo und das Masturbieren zum Greifen nah heraufbeschworen, drehten sich in lüsternen Bildern in ihrem Kopf.

Und jetzt lag Pico mit steifen Schwanz auf ihr, würde sie wohl gleich besteigen. Aber so, wie er jetzt lag, konnte er es sicher nicht. Die Witwe Colonna zog ihn sachte weiter auf sich, öffnete seufzend die Schenkel und wartete, daß er es tun würde, denn er würde es gleich tun, das wußte sie, denn das war immer schon so. Man lag leicht geöffnet da und wartete nur einen kleinen Moment, dann würde er sich nach vorn stürzen, den Schwanz roh in sie hineinrammen und so lange heftig zustoßen, bis es spritzte. Pico aber blieb unbeweglich liegen und weinte nur.

Sie faßte mit der Hand wieder vorsichtig nach seinem Schwanz. Er war immer noch prächtig steif, aber in dieser Position konnte er sie unmöglich bumsen, das wurde ihr sofort klar. Sie legte sich noch besser unter ihm zurecht und lenkte dabei seinen Schwanz zu ihrer Spalte. Kurz dachte sie daran, wie alt sie war und daß das eigentlich schon lange vorbei sein müßte, doch dann setzte sie die Eichel an ihre Scheide, preßte sie sanft dagegen. Er ging nicht hinein, denn die Scheide der Witwe Colonna war mit den Jahren so eng geworden, daß kaum ein Finger hineinpaßte, das hätten ihr verstorbener Mann und alle ihre Liebhaber bestätigen können. Sie drückte Picos Hintern langsam gegen sich, um seinen Schwanz einzuführen. Sie tat es langsam und bedächtig, denn sie bestimmte jetzt, wie schnell er in sie eindrang — im Gegensatz zu früher, als noch die Gier des Mannes über sie bestimmte. Ein herzklopfendes, heißes Gefühl, als die Eichel eindrang, als der Schwanz sich seinen Weg bahnte und sie langsam weitete.

Sie hielt seufzend inne. Erinnerungen wurden wach, nicht aber Pico, der offenbar immer noch döste. Sie wartete noch einige Zeit, genoß den Druck seines warmen Schwanzes. Kerzen waren immer so kalt, dachte sie, brauchten lange, bis sie die Köpertemperatur erreichten. Ein Schwanz war schön warm, wenn er eindrang, und es war schön, wie sich ihre Scheide fest um den Schwanz schloß. Als sie sich unter ihm bewegen wollte, merkte sie, daß er viel zu schwer für sie war.

Sie tastete mit beiden Händen nach seinem Hintern, faßte die Arschbacken an und zog ihn, schob ihn auf ihrem Bauch vor und zurück. Wie ein nasser Sack Kartoffeln wurde Pico auf ihrem Bauch vor und zurückgeschaukelt. Es ging, es funktionierte! Endlich wieder dieses seltsame Gefühl, das sie immer bekam, wenn sie gevögelt wurde. Die starke Reibung stülpte ihr Innerstes nach außen. Pico lag wie eine Puppe auf ihr, und nun war sie es, nur sie, die es tat. Sie schob ihn, vor und zurück, spürte seinen Steifen tief in sich und lächelte. Ich alte Vettel vögele noch einmal mit einem jungen Liebhaber! Das Ziehen in ihrem Unterleib, das sie schon seit Tagen gespürt hatte, glomm wieder auf. Es war ein leises und warmes Ziehen, nicht so fordernd und heftig wie in ihrer Jugend. Sie schloß die Augen und phantasierte, daß sie lustvoll masturbierte, während sie Picos Schwanz wie sonst die Kerze rhythmisch in sich schob. Sie gab sich den Träumen hin, in denen sie abwechselnd von Beppo gevögelt wurde oder erregt masturbierte; die Nebel der Vergangenheit lichteten sich.

Ihr Mann, der alte Colonna, hatte sich einmal im Monat wortlos auf sie gelegt, rasch gefickt und rasch gespritzt. Es war ihm dabei völlig egal, ob sie Lust empfand oder nicht. Er wußte es nicht besser, hatte wohl keine Ahnung von Frauen und Sex, obwohl er fast dreißig Jahre älter als sie war. Vielleicht merkte er es nie, vielleicht war es ihm auch egal, daß sie ihren früheren Liebhaber in die Ehe mitbrachte. Beppo war da ganz anders, viel lieber und rücksichtsvoller. Er konnte seine Gier lange zurückhalten und danach fest rammeln wie ein Bock, zumindest in seinen jungen Jahren. Im Lauf der Zeit wurde auch er müde und lendenlahm, aber sie hatte heimlich immer wieder Liebhaber, Pensionsgäste, die aufregend und unverbraucht waren. Erst als sie auf die Fünfzig zuging, interessierten sich die Männer nicht mehr für sie; es dauerte recht lange, bis sie es sich eingestand. Das einst geliebte Laster ihrer Jugend lebte noch einmal matt und müde auf — war das häufige Masturbieren für das junge Mädchen noch neu, aufregend und funkensprühend, so wurde es nun für sie zum einsamen, freudlosen Abreagieren.

Der alte Colonna lag nach seinem Schlaganfall noch zwei Jahre fast völlig gelähmt in ihrem Ehebett, bevor er das Zeitliche segnete. Sie und Beppo hatten kaum eine Ausweichmöglichkeit und konnten nicht anders, als leise und vorsichtig neben dem stummen, reglosen Alten zu vögeln. Beppo bemerkte es als erster, daß der alte Colonna eine Erektion bekam, während sie bumsten. Grinsend schlug er die Bettdecke zurück, zwinkerte grinsend zu seiner bleich gewordenen Geliebten. Sie war damals recht erstaunt, wie lässig und geübt Beppo anschließend den Alten masturbierte, und später merkte sie, daß es ihm einfach nur Spaß machte.

Beppo, der naturbelassene Genußmensch, brachte sie bald dazu, nach ihrem Schäferstündchen auch den Alten zu besteigen, wenn er eine Erektion hatte. Obwohl sie sich anfangs vor dem starren Blick des Gelähmten beinahe zu Tode fürchtete, hockte sie sich über ihn und führte seinen Schwanz langsam und vorsichtig ein. Geduldig wippte sie auf seinem Schwanz, bis er spritzte, selbst wenn es sehr, sehr lange dauerte. Beppo lag lasziv ausgestreckt neben ihr, beobachtete und betastete sie, was ihn manchmal so sehr erregte, daß sie gleich nach ihrem Gatten auch ihren Geliebten nochmals bedienen mußte.

Sie sah die Erektionen ihres Gatten bald mit anderen Augen und bekam Mitleid mit ihm. Es überraschte sie völlig, wie häufig der gelähmte Kranke erigierte und klagte vorwurfsvoll, wieso erst jetzt, wo er hoch in den Siebzigern war und sie auf die Fünfzig zuging und nicht schon früher, als sie beide noch jünger waren? Wenn sie nicht gerade woanders gebraucht wurde und Beppo nicht da war, schlug sie rasch ihren Rock hoch und hockte sich über ihn, befreite ihn von seiner drückenden Sehnsucht. Manchmal machte sie es mit der Hand wie Beppo, aber es ging nicht leicht; viel besser ging es, wenn sie auf ihm ritt.

Wenn sie gemeinsam mit der taubstummen Cora den alten Colonna umbettete und wusch, versuchte sie seine Erektion zu ignorieren. Cora war mit 15 als Vollwaise zu ihr gekommen und arbeitete seither als Zimmermädchen in ihrer kleinen Pension; sie war ein bißchen zurückgeblieben, weil sie nichts gelernt hatte und sich mit ihrer Umwelt kaum verständigen konnte. Cora war wie ein Kind, noch völlig unberührt und dachte sich nichts dabei, den nackten Alten gemeinsam mit ihrer Chefin zu waschen, übersah ebenso wie diese die Erektionen des Alten. Sie hatte noch nie zuvor einen Schwanz aus der Nähe gesehen und vermutete, daß sich das so gehörte, so steif aufgerichtet. Einmal begann der Alte zu spritzen, als die arglose Cora seinen Schwanz eifrig mit dem Waschlappen wusch; verdutzt hielt sie inne und starrte auf das Spritzen, dann sah sie verunsichert und verlegen zu Frau Colonna. Die gab sich einen Ruck und tat, als ob nichts dabei wäre; sie nahm Cora den Waschlappen aus der Hand und putzte die Spritzer weg. Cora, die nichts verstand, hielt ab nun respektvollen Abstand zu ihm, also mußte Frau Colonna ihn ab da immer selbst waschen.

Cora platzte einmal in das Zimmer, als die Colonna gerade mit gerafftem Rock über dem Alten hockte. Mit dem Rücken zur Tür hatte sie Cora nicht gehört, wippte mit dem breiten Hintern auf und ab und besorgte es ihm tüchtig. Cora blieb verdattert und erschrocken stehen; so also war das mit der Erektion! Sie begann die Zusammenhänge zu begreifen, als sie sah, daß der Schwanz irgendwo im wippenden Hintern ihrer Chefin steckte. Schnaufend stülpte diese immer wieder ihren Arsch über den Schwanz, der darin zur Gänze verschwand. Auf einmal wurde sie langsamer, hob den Rock hoch und sah hinunter, blickte zwischen ihre Schenkel. Cora wurde ganz neugierig, bückte sich auch ein bißchen und versuchte einen Blick darauf zu erhaschen, und jetzt begriff sie, daß der Schwanz gar nicht im Arsch, sondern im vorderen Loch steckte. Die Chefin zog ihre dicken Arschbacken auseinander und bewegte sich jetzt wieder schnell auf und ab. Vorsichtig hielt sie zwischendurch inne und hob ihren Hintern hoch, um offenbar prüfend nach dem Schwanz zu sehen. Dann stöpselte sie ihn mit der Hand wieder hinein und wetzte wieder ganz schnell auf und ab.

Auf einmal hob sie ihren Arsch plötzlich ganz hoch, so daß der Schwanz spritznaß aus ihrem Loch herausfiel und steif zur Seite sank. Cora war ganz verwundert, weil er noch ein bißchen spritzte. Dann faßte Frau Colonna beidhändig zwischen ihre Schenkel und spreizte die Schamlippen, um seinen Samen aus sich heraustropfen zu lassen und danach die Scheide abzuwischen. Erst, als sie den Schwanz saubermachte, bemerkte sie Cora unter der Tür. Sie schalt sie wütend, obwohl sie hoffte, daß Cora nicht viel hatte sehen können, und die Arme verschwand auch sofort mit hochrotem Kopf. Cora fand das, was ihre Chefin mit dem bettlägerigen Alten machte, irgendwie schmutzig; aber sie ahnte, daß es aus Mitleid geschah. Sie konnte nicht gut fragen, wie das ist, das mit dem Loch, obwohl sie es sehr gerne gewußt hätte.

Danach, befand Frau Colonna, brauchte sie vor Cora keine Scheu mehr zu haben und genierte sich nicht mehr, ihn bei der nächsten Waschung mit der Hand zu onanieren. Cora hielt sich zwar unauffällig im Hintergrund und gab vor, weiterzuputzen, aber Frau Colonna konnte an ihrem Erröten erkennen, daß sie heimlich zusah. Frau Colonna wollte in einem Anflug von Erziehungswillen Gutes tun und deutete ihr, sie solle herkommen und stehenbleiben, sie solle einfach nur zuschauen. Cora schluckte ein paarmal unsicher, als die Colonna die Vorhaut ein paarmal nach unten schob und die rote Eichel herauskam. Frau Colonna drehte und wendete ihn hin und her, versuchte zu erklären, daß in den kleinen, schrumpeligen Sack die Eier mit dem Samen sind, der aus dem Loch vorne herausspritzt. Cora verstand kein Wort, sah dann aber gespannt zu, als die Chefin den Alten masturbierte. Als der Moment gekommen war, nahm sie Coras Hand und ließ sie den pochenden Schwanz befühlen. Sie grinste Cora aufmunternd zu, aber als diese keine Anstalten machte, umfaßte sie Coras Hand fest und fuhr mit ihr auf und ab, während es spritzte. Das war wohl falsch, dachte sie später, weil Cora verängstigt keuchte, als es auf ihre Hand spritzte. Sie wußte nichts über Cora, obwohl sie sehr neugierig war und gerne gewußte hätte, ob sie schon einen Liebhaber hatte, sie wurde immerhin bald siebzehn. Sie rätselte manchmal, ob Cora heimlich masturbierte; aber eigentlich war sie überzeugt, daß Cora noch nie Sex gehabt hatte.

Sie hätte sicher anders gedacht, hätte sie gewußt, daß ihr lieber Beppo, dem sie schmunzelnd alles erzählte, die verschreckte Cora kurze Zeit später in die Waschküche gedrängt und sie trotz ihres Sträubens schnell und hastig defloriert und gefickt hatte. Seit Cora im Haus war, war sie insgeheim in Beppo verliebt gewesen, ohne zu wissen, was das konkret bedeutete. Lange konnte sie ihm nicht ausweichen, denn er schaffte es immer wieder, sie in der Waschküche abzufangen; außerdem begann sie es zu mögen. Er war immer gehetzt und in Eile, drängte sie auf einen Wäschekorb und schob schnell ihren Rock hoch. Dann fickte er sie wortlos und so rasch er nur konnte — dreißig Jahre Altersunterschied machten ihn offensichtlich jünger. Nur, daß sie unter ihm lag und sein Samen in ihr drinnen blieb, das erschien Cora nicht richtig. Wenn er es zuließ, drehte sie ihn entschlossen auf den Rücken, um auf ihm zu reiten, wie sie es bei ihrer Chefin gesehen hatte. Beppo wunderte sich nicht wenig, wenn sie anschließend den Rock hochschlug und die Schamlippen spreizte, um neugierig zuzuschauen, wie der Samen wieder aus ihr herausfloß. Für sie war damit alles erledigt; über Verhütung oder Schwangerschaft wußte Cora natürlich überhaupt nichts.

Ihre Chefin staunte nicht schlecht, als Cora einige Zeit später den Schwanz des Alten völlig ungerührt in die Hand nahm, als er beim Waschen wieder erigierte; wie selbstverständlich ließ Cora ihn spritzen. Frau Colonna glaubte ihren Alten nun gut versorgt und wollte wieder mehr von Beppo; der hatte verständlicherweise kaum noch Zeit für Cora, die darüber traurig war und außerdem fehlte ihr das schöne kribbelige Gefühl, das sie bei Beppo bekam. Frau Colonna hätte wahrscheinlich der Schlag getroffen, hätte sie gewußt, was hinter ihrem Rücken ablief. Cora blieb nichts anderes übrig, als heimlich zum Alten zu schleichen und sich über ihn zu hocken, anstatt es ihm mit der Hand zu machen, wie Frau Colonna glaubte. Aber ach, sie begriff ja nicht, daß ihre Chefin dem alten Colonna zumindest zehn Tage oder eine Woche Zeit gegeben hatte, um sich zu erholen; viel zu häufig schlich sie zu dem Alten. Wenn das junge Mädchen ihren Rock hob und ihre nackte Scham ihn berührte, seufzte er tief. Sie sah geduldig zu, wie das Wunder der Erektion langsam eintrat, dann stöpselte sie ihn ein und wippte drauflos. Das gefiel ihr, und sie schlich sich, so oft es ging, zum Alten. Der Gute gab sein Bestes, aber eines Tages war es einfach zu viel. An diesem Tag verdrängte sie alle Hemmungen,weil es bei ihr vorher schon so schön kribbelte; sie mußte das schöne Kribbeln steigern, indem sie ihren Kitzler rieb — und als es ihr kam, röchelte er gurgelnd. Cora ließ erschauernd ihren Orgasmus ausklingen und wippte danach schnell mit ihrem Hintern, um es ihm tüchtig zu besorgen; deswegen war sie ja zu ihm gekommen. Er spritzte noch ein allerletztes Mal, langsam und stockend, dann versagte sein altes Herz. Sie wischte ihn und sich gewissenhaft ab, bevor sie hinunterging, ohne zu merken, daß der Alte endgültig und für immer eingeschlafen war.

Weil Frau Colonna das Trauern anfänglich sehr ernst nahm, hielt sich Beppo wieder an Cora. Er hielt nicht viel von ihrer Reiterstellung, viel lieber fickte er sie überfallsartig auf einem Wäschekorb. Cora nahm es ergeben hin, zumal sie noch sehr eingeschüchtert war wegen des Ablebens des Alten. Später zog sie ihn immer öfter in die Waschküche, denn es kribbelte so schön, wenn sie gefickt wurde. Aber auch die alte Colonna wollte ihren Liebsten nicht verrosten lassen und zog ihn immer öfter in ihr Zimmer; heimlich natürlich, wegen des Trauerjahres. Diese Doppelbelastung wurde Beppo vermutlich zum Verhängnis, und Frau Colonna empfand es als ein Urteil des Himmels, als er kaum ein Jahr nach dem Tod ihres Alten einen schweren Schlaganfall erlitt und danach ihres Mitleids bedurfte. Sie duckte sich reumütig unter diesem Peitschenschlag des Himmels und lebte ab diesem Tag so keusch, wie sie nur konnte. Es war ihr nur recht, daß sich Cora bereitwillig um die Pflege des armen Beppo kümmerte, wie schon beim alten Colonna, obwohl es ihr manchmal einen Stich versetzte, wenn die Taubstumme selbstvergessen auf Beppos Schoß ritt.

Die Witwe Colonna drückte Pico fester an sich, versuchte, sich weiter zu öffnen, damit sein Schwanz drinnen blieb. Sie schaukelte Pico rhythmisch auf ihrem Bauch auf und ab, horchte in sich hinein. Sie drückte seinen Schwanz fest in sich, denn es war das gleiche schöne Gefühl, das sie beim Masturbieren verspürte, und sie hoffte, daß sie ihren Höhepunkt bald erreichen würde. Es hatte sehr lange gedauert, bis Picos Schwanz zu pochen begann; sie paßte den Rhythmus, in welchem sie seinen Hintern vor und zurück schob, an und steigerte ihn.

Sie war völlig überrascht, als ihr Orgasmus losbrach und sie Picos Schwanz beinahe in ihren Zuckungen verlor. Mein Gott, es war schon eine Ewigkeit her, daß sie beim Gevögeltwerden einen Orgasmus bekam! Eine Ewigkeit! Erschrocken führte sie Picos Schwanz wieder hinein. Sie lächelte zufrieden, als Picos Atem kürzer und das Pochen heftiger wurde. Das kannte sie noch gut. Manchmal, wenn sie mit anderen Frauen Geheimnisse austauschte, wunderte sie sich, weil die meisten das Kommen seines Orgasmus nicht bemerkten, manchebemerkten nicht einmal, wenn er spritzte. Sie hingegen konnte alles fühlen, als ob sie einen eigenen Tastsinn dafür hätte.

Sie hechelte aufgeregt, denn jetzt, ja, jetzt spürte sie seinen ersten, heftigen Spritzer und mußte lächeln, weil sie das immer irgendwie als Sieg über den Mann empfunden hatte. Energisch preßte sie Picos Hintern auf ihren Unterleib und fühlte, daß er stoßweise spritzte. Der Junge spritzte und spritzte und spritzte, so lange hatte noch keiner in ihr gespritzt! Als es langsam verebbte, wurde auch sie etwas langsamer, aber sie stieß ihn weiter in sich, zog und schob ihn zufrieden rasch vor und zurück, solange er noch einigermaßen brauchbar war. Picos Schwanz ließ aber bald nach und rutschte hinaus. Gierig tastete sie nach ihm, aber er war zu weich geworden und ließ sich nicht mehr hineinstecken. Sie nahm vorsichtig die Eichel zwischen die Finger und fuhr damit auf ihrer Knospe auf und ab, spürte dabei dieses sanfte Ziehen, das vor der großen Erregung kam. Während sie das Ziehen in ihrem Unterleib genoß, pinselte sie immer schneller ihre Knospe mit der Eichel, aber die große Erregung wollte nicht aufsteigen.

Picos Schwanz war völlig erlahmt, stellte die Witwe Colonna ernüchtert fest und ließ ihn los. Enttäuscht blieb sie liegen, fühlte das kleine, nasse Stück Fleisch an ihrem Spalteneingang erkalten. Es hatte nicht geklappt, obwohl sie so kurz davor gewesen war. Ihr Herz pochte lauter, fordernder, bis sie mit der Hand zwischen ihre beiden Körper griff und nach der Knospe tastete. Aber sie hörte gleich wieder auf, denn die alles hemmende Scham, im Beisein eines Mannes zu masturbieren, ließ die Lust endgültig abflauen. Aber nicht ganz. Das Ziehen und Pochen in ihrem Unterleib blieb — sie würde es machen, gleich anschließend, wenn sie wieder allein war. Vorsichtig rollte sie ihn von sich, rutschte neben ihm aus dem Bett und deckte ihn zu, bevor sie in ihr Zimmer hinunterging, um genußvoll zu masturbieren.

Pico, der eigentlich noch einen Tag länger in Parma bleiben wollte, fuhr am nächsten Tag mit Monika nach Graz. Sie war inzwischen schon längst wieder geschieden, und Pico konnte sich im Moment gar nicht an den Namen ihres Mannes erinnern. Er hatte schon beim ersten Kennenlernen gewußt, daß er ein Arschloch war und sagte das auch Monika, die den Kerl aber trotzdem heiratete. Schon, während ihre Ehe schief zu laufen begann, nahm sie einen Job als Verlagsassistentin an, die sie immer wieder nach Wien führte. Wenn Lila nicht da war, schlief sie manchmal heimlich mit ihm, denn sie wußte von seinem Unfall und brauchte keine Angst mehr zu haben, schwanger zu werden. Pico schämte sich, daß er Lila mit ihr betrog, auch wenn es anfangs nur sehr selten geschah, er schämte sich, weil er Lilas Alter und ihre Gebrechlichkeit hinterging. Allmählich ergraute Monika wie er und fand nur noch selten Liebhaber, wenn ihr danach war. Und ihr war immer häufiger danach, sie fürchtete sich vor dem Altern und dem Verlust des Begehrtseins.

Pico fürchtete sich bei ihrer Fahrweise, denn sie handhabte den Lancia, einen wunderschönen Oldtimer, nicht gerade zögerlich. Sie wiederum liebte das Rasen und das sportliche Fahrwerk der Flavia, die mit ihren gut 200 Pferden die enge Landstraße im Kanaltal geradezu hinaufschoß. Pico hielt sich krampfhaft fest und schwitzte.

Sie wollten eigentlich drei Tage in Graz verbringen, doch ihr Exmann rief immer wieder an und der anschließende Streit bewog sie, nach Wien weiterzufahren. Pico konnte sich endlich ausschlafen und sich an der Brust seiner Schwester ausweinen. Sie wußte ja ebenso wie Rodolfo, wie stark seine Beziehung zu Lila gewesen war und tröstete ihn, so gut sie konnte. Sie verstummte bald, denn das Reden brachte ihm nur Kummer und ließ ihn weinen, der Sex hingegen lenkte ihn völlig ab, er konnte danach wegdösen und tief einschlafen.

Sie sprachen nur selten über ihr Scheidungsdesaster oder seine vorzeitige Pensionierung in der Bank. Als er sich nach Lilas Beerdigung in sein einsames Schneckenhaus zurückzog und begann, wunderlich zu werden, richtete Monika ihre Agenden so ein, daß sie zumindest jedes zweite Wochenende bei ihm in Wien verbringen konnte. Es war nur Trost und ein Ausflug in die Vergangenheit, das wußte sie und lächelte. Sie hatte in ihrem Leben viele Liebhaber gehabt und wußte ganz genau, wie sie Pico erregen und lieben konnte. Sie waren beide über Fünfzig und brauchten keinen rauschenden, aufreibenden Sex mehr.

Monika ließ ihn ficken, so oft er wollte, einmal oder fünfmal, das war ihr recht. Sie war eine sexuell sehr erfahrene Frau geworden, hatte bei hunderten Liebhabern gelernt, ihn und sich mit strahlender Kunstfertigkeit zu ficken. Sie erahnte mit untrügerischer Sicherheit, was jetzt richtig war. Jungmädchenhaftes, scheues Ficken oder die versaute Hafenhure oder wilde, zähnefletschende Paarung. Das beherrschte sie perfekt. Pico wollte, wenn er sich bis zur Erschöpfung verausgabt hatte, Monika masturbieren sehen. Sie hatte ihr Leben lang sehr viel masturbiert und ließ ihn lächelnd zuschauen. Sie liebte Pico über alles und schenkte ihm all den Sex, den er wollte und brauchte. — Monika sprach nie mit Pico darüber, aber sie hätte gänzlich auf Sex verzichten können. Trost, Geborgenheit und Wärme, das war, was sie ihm vor allem geben wollte, denn Pico litt wie ein Hund nach Lilas Tod und mußte erst wieder sein Leben wiederfinden.

Pico, der Narr, wäre gut beraten gewesen, wenn er sich mit dem sanften Leben an der Seite seiner Schwester Monika zufrieden gegeben hätte, anstatt sich in das närrische Abenteuer mit Peter und dem bösen Geld einzulassen.