Griechenland. Sonne. Blauer Himmel, kein Wölkchen. Leo lag benommen im Gras. Er hatte geträumt. Verwirrendes geträumt.
Ein Königreich. Ein verrückter Professor erweckt ihn zum Leben. Er dient dem König als Meister, aber was machte er genau? Er hat eine neue Frau. Sie hieß,...., wie hieß sie!? Und er hatte noch eine andere Frau, zarter und weicher als die erste. Ganz verwirrend bekam sie drei Kinder von ihm. Karl und Franz und Maria. Prächtige Kinder. Er hatte noch zwei Kinder, Marco und ... die Japanerin. Nein, sie war nicht sein Kind, aber er war sich ganz sicher, daß auch sie irgendwie seine Frau geworden war. Warum diese vielen Frauen?
Griechenland. Sonne. Blauer Himmel, kein Wölkchen. Sie liebten sich leidenschaftlich im grünen Gras und ließen sich Zeit, der alte Stavros würde bald mit seiner Lieferung kommen, den Mauleselkarren anhalten und ihnen aus einigen Metern Entfernung zuschauen, bis sie fertig waren. Das tat er jedesmal. "Es erregt mich wahnsinnig, wenn er uns zuschaut!" wisperte sie in sein Ohr und spreizte ihre Schenkel eigens für ihren Zuschauer. Leo würde wieder im grünen Gras einschlafen, sie zum kleinen Haus laufen und die Lebensmittel entgegennehmen.
Griechenland. Sonne. Blauer Himmel, kein Wölkchen. Das laute Knirschen des Kieses unter dem Karren würde ihn wecken, die beiden Männer grüßten sich mit dem Zeigefinger salutierend. Sie würde sich neben ihn legen und seine Haare kraulen, während sie gurrend und schnurrend ihre Sexphantasien in allen Details des schnellen Sex mit Stavros in sein Ohr raunte. Sie liebten es beide, wenn sie geile Geschichten erfand. Wie sich das dicke, feste Teil in ihrem Popo anfühlte, wisperte sie ihm ins Ohr. Oder daß er seinen Samen über ihre Pobacken ergoß, wenn er mal aus ihrem Poloch herausgerutscht war, gurrte sie, aber Stavros fand sofort wieder in ihr Geschlecht. Er zog immer sein Teil aus ihrem Popo heraus, flüsterte sie lüstern und schnurrte wie ein Kätzchen. Der Alte pflügte sie langsam und ergoß sich wieder einmal verbotenerweise in ihrer Scham, was sie mit Gelassenheit hingenommen hatte. Es ist ja nur Sex, sagte sie wie immer und sie mußten beide herzlich lachen, weil er sich bei ihrem verschwörerischen, lüsternen Geraune wieder versteift hatte.
Das war so, jeden Tag.
Elaine lief über die Wiese auf ihn zu. Sie hatte dieses durchsichtige weiße Gewand an, das ihr so gut stand, das ihre fröhliche, erfrischend junge Nacktheit so unschuldig preisgab. Er liebte dieses Kleid, sah es jeden Tag aufs Neue. Er war sich ganz sicher, daß er es auch gestern gesehen hatte, aber er konnte sich nicht mehr an gestern erinnern. Was war gestern? Wie viele Gestern gab es?
Elaine hatte sich neben ihn ins Gras gesetzt und zog das Kleid über den Kopf. "Nackt sehe ich besser aus, hast du einmal gesagt!" Spielten seine Sinne ihm einen Streich, als er seine Hand ausstreckte und ihre seidenweiche Haut berührte? Sie war da, er war da, das war ihre griechische Insel. Er versuchte, sich an seinen Traum zu erinnern, aber er war wie weggewischt. "Nun mach nicht so ein ernstes Gesicht!" sagte sie und fügte hinzu, "komm, komm zu mir, bevor Stavros die Lebensmittel bringt!"
Er hatte das schon hunderte Mal von ihr gehört, Stavros kam aber doch nur einmal in der Woche! Aber gestern, da hatte sie dasselbe gesagt, und dem gestern davor, jeden Gestern.
Er streichelte Elaines jungfräuliche Brüste und wußte, er würde sich versteifen, das war gestern so und am gestern davor auch, seit vielen Jahren. Wieviele Jahre? Was war ein Jahr?
Er sah an seinem nackten Körper hinunter, natürlich versteifte sich sein Glied.
"Nun komm schon!" drängte Elaine und berührte zart wie ein Schmetterlingsflügel sein Glied.
Er hatte schon vergessen, daß er überhaupt geträumt hatte. Er wußte genau, daß es gestern auch so war und dem gestern vor gestern auch.
Gestern, dem gestern davor und an jedem Gestern.
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Der Meister wußte instinktiv, daß ihm nur noch drei, vielleicht vier Atemzüge blieben. Er spürte die warme, weiche Hand seiner Frau beruhigend auf seiner Brust.
Noch zwei, vielleicht drei Atemzüge. Er öffnete den Mund und sah in ihre Augen. Er wollte ihr noch einmal sagen, wie sehr er sie liebte.
Ein oder zwei Atemzüge, doch er brachte keinen Ton mehr heraus. Hoffentlich hatte sie es doch gehört oder es in seinen Augen gelesen.
Der letzte Atemzug.
Stille.
"Leb wohl, alter Freund!"
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